Mit EMF Blut entmagnetisieren (Esoterik)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 05.08.2015, 14:01 (vor 3407 Tagen) @ H. Lamarr

Im Gigaherz-Forum hat Teilnehmer(in) "realdream" einen bösen Traum.

In dem Posting wird Ulmer zitiert mit:

Ein von aussen wirkendes elektro-magnetisches Feld kann das Blut entmagnetisieren, wie die magnetische Information auf ein Audio- oder Videoband. Das magnetische Wechselfeld des Wechselstroms löscht radikal. So kann die magnetische Komponente des Blutes „gelöscht“ werden, die körpereigene Elektrizität wird herabgesetzt und damit auch die Aktivität des Immunsystems.

Liest sich nett, ist jedoch physikalischer Unsinn. Wahrscheinlich wurde Herr Ulmer vom Löschkopf in Tonbandgeräten inspiriert.

Um die angeblichen magnetischen Eigenschaften des Blutes kümmere ich mich nicht, es geht mir nur ums Entmagnetisieren, z.B. von Werkzeugen oder Ton-/Videobändern. Dazu ist ein magnetisches Wechselfeld erforderlich, jedoch keines mit konstanter Stärke, sondern eines, das von einem Maximalwert auf Null hin abfällt. Nur so wird die Hysteresekurve eines magnetisierten Materials mehrfach mit abnehmender Auslenkung "durchfahren" bis am Ende von dem Material kein Magnetfeld mehr ausgeht. Ein von außen einwirkendes elektromagnetisches Feld (z.B. Mobilfunk) hat grundsätzlich konstante Stärke und kann schon deshalb keine Entmagnetisierung bewirken, von was auch immer. Logisch, wäre es anders, würden Tonband- und Videokassetten bei Anwohnern von Mobilfunkmasten unverzüglich nach Inbetriebnahme eines Masten gelöscht. Da davon nichts berichtet wird darf man annehmen, dass es auch nicht passiert ;-).

Hintergrund
Tonband

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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