Wenn Schwindler von Fälschung schreiben (Allgemein)

RDW ⌂ @, Freitag, 28.01.2011, 18:10 (vor 5058 Tagen)

...dann sind diese Fälschungen meist die Wahrheit.

Im aktuellen Fall ist der Schwindler wieder einmal Hans-Ulrich Jakob und die angebliche Fälschung das Basler Immissionskataster. Nachzulesen frisch zusammenphantasiert bei Gigaherz.

Ein kleiner Auszug daraus:

Der Schwindel von Jakob:
"Dieser Kataster ist in betrügerischer Absicht erstellt worden. Er stellt die Immissionswerte absichtlich in der Höhe von 1.5m über Boden dar, obschon die Verantwortlichen haargenau wissen, dass sich die Strahlungswerte pro Stockwerk Höhenzunahme, je nach Sichtverbindung zu den Antennen, verdoppeln können."

Die Wahrheit vom Basler Immissionskataster:
"Innerhalb von Gebäuden werden keine Werte angezeigt. Es hat sich im Rahmen der Qualifex-Studie anhand von vielen Messungen gezeigt, dass innerhalb von Gebäuden in der Regel der grösste Anteil der Strahlungsbelastung von eigenen, privaten Quellen - namentlich mobile Endgeräte (Mobiltelefone, drahtlose Telefone (DECT)) und drahtlose Netzwerke (WLAN) - verursacht wird. Daher würde die Modellierung der Belastung innerhalb von Gebäuden ohne Kenntnis und Miteinbezug genannter Strahlungsquellen zu ungenau ausfallen. Ebenfalls zur Ungenauigkeit der Modellierung innerhalb von Gebäuden tragen die Gebäudehülle (Mauern, Fenster, Dächer), die Geschosszahl sowie der Innenausbau (Wände, Möblierung) bei. Die Erfassung und Berücksichtigung all dieser Einflussfaktoren wäre extrem aufwändig.
Es liegt auf der Hand, dass weder die Strahlungsbelastung in Gebäuden im Rahmen des Immissionskatasters präzise genug modelliert werden kann, noch dass diese Berechnungen auch allen Bewohnern, vor allem eines mehrgeschossigen Hauses Rechnung tragen könnten. Die tatsächliche Strahlenbelastung an einem interessierenden Ort innerhalb eines Gebäudes lässt sich nur messtechnisch ermitteln."

Man muss also nur lesen können, um die Resultate und deren Einschränkungen zu verstehen. Jakob gelingt offensichtlich beides nicht und er hofft wohl darauf, daß seine Anhänger mit ihm diesen Mangel teilen. Mein einigen hat er damit sicherlich sogar recht.

Zusätzlich hofft er aber auch auf die Vergesslichkeit seiner Anhänger. Schreibt er bisher bei anderen Gelegenheiten doch sinngemäß immer, wie etwa zuletzt hier:
"Das vierte Märchen der Mobilfunkbetreiber, von welchem Hans-U. Jakob an diesem Abend erzählte, handelte von den angeblich 10 mal besseren Grenzwerten, welche die Schweizer gegenüber dem Ausland hätten.
Mit hochtechnischen Folien bewies Jakob, dass diese Strahlungswerte, die ohnehin nur an Orten empfindlicher Nutzung, wie innerhalb von Wohnungen, Innenarbeitplätzen und innerhalb von Kranken- oder Schulzimmern Gültigkeit hätten, rein aus physikalischen Gründen, wie aus der Gebäudedämpfung und der Abweichung zur vertikalen Senderichtung und natürlich aus Gründen der Distanz, ganz von selbst auf diese 10% zurückgingen."

Heute, gerade einmal zwei Monate später ist das mit dem "ganz von selbst auf diese 10% zurückgingen" vergessen, oder besser gesagt: Zu Zwecken der Irreführung weggelassen. Denn nun schreibt er, unter Ignoranz der Tatsache, daß beim Basler Immissionskataster die Außenwerte (siehe oben) angegeben werden, die laut Jakobs sonstiger Aussage doch innerhalb von Gebäuden "ganz von selbst auf diese 10% zurückgingen":
"Als weiteren verwerflichen Trick verwendet das Lufthygieneamt zum Beweis der angeblichen Harmlosigkeit von Mobilfunkstrahlung zum Vergleich mit den Grenzwerten diejenigen für Kurzzeitaufenthalt von 28 bis 61 V/m, anstatt diejenigen von 3 bis 6V/m für Daueraufenthalt."

Fazit: Der Präsident von Gigaherz hat wieder einmal ein Meisterstück des Versuchs der Irreführung abgeliefert, Danke dafür. Man muss schon eine ganz besondere Dummheit besitzen, um ihn mit solchen Glanzleistungen noch als ehrlich oder ernstzunehmen anzusehen.

RDW

Tags:
Jakob, Fälschung, Sichtverbindung, Irreführung, Immissionswerte, Präsident, Gebäudedämpfung, Brienz


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