Hartensteins Antwort auf einen Brief von Dr. Scheingraber (Allgemein)

Raylauncher @, Montag, 04.07.2005, 19:16 (vor 7091 Tagen)

Nachfolgenden Text verteilte Herr Hartenstein in seinem Rundbrief als Antwort auf einen Brief Dr. Scheingrabers, in dem dieser Unverständnis über die Kritik Hartensteins am Volksbegehren äußerte:


Sehr geehrter Herr Dr. Scheingraber,

meine Antworten auf Ihre Kritik finden Sie in unten stehenden Text eingearbeitet.

Mit freundlichen Grüßen

Volker Hartenstein

| Sehr geehrter Herr Hartenstein,

| wieso kommen Sie mit dieser Kritik 2 Tage vor Beginn des Volksbegehrens für Gesundheitsvorsorge beim Mobilfunk. WARUM ???

Weil ich der Auffassung bin, dass jede(r), die/der seine Unterstützungsunterschrift leistet, wissen sollte, was sie/er unterschreibt.(Meine Kritik hatte ich im Vorfeld bei Veranstaltungen (auch gegenüber ÖDP-Mitgliedern!) wiederholt öffentlich geäußert. (Zuletzt in Kitzingen))

| Gönnen Sie der ÖDP und den unterstützenden Parteien und Gruppierungen den Erfolg nicht?

Diese Frage ist unter ihrem Niveau. Warum sollte ich der ÖDP den Erfolg nicht gönnen. Es wird den vorgegaukelten Erfolg nicht geben. Das ist der entscheidende Punkt.

| Selbst wenn Sie in allen Punkten recht hätten, dann kann ich diese Kritik nur als einen Verunsicherungsversuch beim Bürger verstehen.

Wie können Bürger dadurch verunsichert werden, dass man ihnen reinen Wein einschenkt, Herr Dr. Scheingraber? Ich empfinde es als fatal, wenn ein so wichtiges Instrument wie das Volksbegehren, durch unrichtige oder unklare Aussagen entwertet wird.

Warum aber, schreiben Sie, Herr Dr. Scheingraber, "...wenn Sie in allen Punkten Recht hätten...". Sagen Sie doch konkret, in welchem Punkt ich Ihrer Meinung nach nicht Recht habe.

| Auch wenn die Verbesserung der Rechtsposition nur minimal ist, die mit diesem Volksbegehren verbunden ist, so ist es doch ein überzeugender Ausdruck des Bayerischen Bürgerwillens nicht mehr rücksichtslos von der Mobilfunk-Industrie bestrahlt zu werden. Meinen Sie nicht auch, dass allein dieser Grund ausreichend ist, das Volksbegehren massiv zu unterstützen, als in Frage zu stellen !?

Ich würde gerne jedes Volksbegehren unterstützen, das zu einer, wenn auch nur geringen Verbesserung der Rechtsposition führen könnte. Nur, dieses müsste so abgefasst sein, dass die Menschen nicht getäuscht werden, also exakt einschätzen können, was ggf. auf sie zukommt.

Was glauben Sie, Herr Dr. Scheingraber, welche Emotionen sich entladen werden, wenn die Bürger/innen nach einem positiven Ausgang des Volksentscheids frustriert feststellen müssen, dass sie einen geplanten Mast vor ihrer Haustür dennoch nicht verhindern können?

| Ferner sollten sie als Politiker die Fachstellungnahme des Dipl. Verwaltungswirts Herrn Schmalz und Rechtsanwalts Sommer bitte gründlich lesen, vielleicht kommen Sie dann zu anderen Erkenntnissen.

Ich versuche alles zu lesen, was meinen Kenntnisstand verbessern kann. Bislang jedoch konnte ich nichts finden, was meine Argumente entkräften könnte.

| Ich persönlich bin enttäuscht von Ihnen und frage mich wirklich auf welcher Seite Sie in der Zwischenzeit stehen.

Diese Äußerung von Ihnen enttäuscht mich sehr. Jeder, der mich näher kennt, weiß, wie kritisch meine Haltung zum Thema "Mobilfunk" ist. Oder glauben Sie vielleicht, dass ich seit Jahren aus "Spaß an der Freude" oder "geistiger Selbstbefriedigung" einen kostenlosen Mailservice anbiete (den ja auch Sie gerne beanspruchen), der mich viel Zeit sowie Nerven kostet und mit erheblichen finanziellen Aufwendungen verbunden ist?
Aber ich bin eben nicht "blind auf einem Auge". Aus meiner Sicht haben wir (die mobilfunkkritische Szene) nur dann eine Chance auf Erfolg/Verbesserung, wenn unsere Sachargumente unwiderlegbar die Besseren sind. Beim Volksbegehren der ÖDP ist letzteres m.E. leider nicht der Fall.

Mit freundlichen Grüßen

Volker Hartenstein

| Bitte veröffentlichen Sie diese Zeilen über ihren Verteiler.

| Mit freundlichen Grüßen

| Dr. Claus Scheingraber - Arbeitskreis Elektro-Biologie e.V.

Tags:
Enttäuschung, ödp, Rundbrief, Brief, Scheingraber, Selbstbefriedigung, Volksentscheid


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