Blödelprognose von Hallberg/Oberfeld ausgegraben (Elektrosensibilität)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 08.03.2017, 13:38 (vor 2826 Tagen)

"conviva", mein spezieller Freund im Gigaherz-Forum, mutmaßlich beheimatet im Schwabenland, versucht mit einem hinterhältigen Posting der vertrocknenden Bewegung der "Elektrosensiblen" ein Tröpfchen Wasser zu spenden. Der Pseudointellektuelle greift dazu auf die unsägliche Blödelprognose von Gerd Oberfeld und dem inzwischen verstorbenen Örjan Hallberg aus dem Jahr 2006 zurück, derzufolge "Elektrosensibilität" sich bis 2017 zu einem Massenphänomen entwickeln werde, und blödelt dann unheilschwanger weiter:

Man mag fragen, wie das zu beweisen wäre. Solange es nicht ernsthaft untersucht wurde, was ja bisher nicht geschah, kann auch niemand seriös behaupten, es könne nicht zutreffen.
Bleibt also die eigene Beobachtung und Thematisierung im persönlichen Umfeld. Das wird unter den derzeitigen Verhältnissen ein treibender Faktor sein müssen, um die Bewusstseinsbildung voran zu treiben.

Ich meine: Man mag fragen, wieso aberwitzige Behauptungen einer winzigen beim Thema EMF psychisch auffälligen Randgruppe der Gesellschaft überhaupt jemals auf Kosten der Steuerzahler "ernsthaft" untersucht werden sollten. Eine Notwendigkeit dafür ist nicht auszumachen, denn es fehlt ein anständig begründeter Anfangsverdacht und die bisherige Erklärung, "Elektrosensibilität" sei eine Phobie, ist wissenschaftlich schlüssig belegt. Man braucht also gar keinen Beweis, um die Blödelprognose von zwei Pseudowissenschaftlern zu widerlegen, wie es "conviva" gerne hätte. Der Trick ist offenkundig: Durch so eine Untersuchung würde das schräge Thema salonfähig gemacht und ein schräger Verein könnte sich mit einem "Brennpunkt" wieder einmal wichtig machen. Doch dazu wird es mindestens die nächsten hundert Jahre nicht kommen.

Was "conviva" aus Dusseligkeit oder absichtlich falsch gemacht hat: Er behauptet in seinem Originalposting, die Blödelprognose hätte bis 2017 50 % "Elektrosensitive" vorausgesagt. Diese Behauptung ist grundlegend falsch, denn die Prognose gilt lediglich für selbstdiagnostizierte "Elektrosensitive". Oberfeld und Hallberg entziehen damit "conviva" jegliche Grundlage für sein Posting, denn selbstdiagnostizierte "Elektrosensitive" interessieren noch viel weniger als ärztlich diagnostizierte. Der Unterschied zwischen "Elektrosensitiven" und "Elektrosensiblen" war 2006 weder Oberfeld noch Hallberg klar, sie gebrauchen "Elektrosensitivität" falsch (entgegen gängiger Definition), nämlich im Sinne von "Elektrosensibilität". "Elektrosensitivität" ist messbar und wenig aufregend. "Elektrosensibilität" ist noch weniger aufregend und seriös nicht messbar, unseriös (wissenschaftlich nicht anerkannt) hingegen schon zur großen Freude einer handvoll Geschäftemacher.

Unterm Strich bleibt von "conviva"s Posting nur die infame Instrumentalisierung übrig, "Elektrosensible" sollten sich weiterhin in ihrem privaten Umfeld outen und so zum Narren machen. Das würde "conviva" so passen!

Hintergrund
Hallberg & Oberfeld: Bald 50 % Elektrosensible?
M. Hahn zweifelt Blödelprognose von Hallberg & Oberfeld an
Verein der Elektrosensiblen, München, verliert Mitglieder
Arbeitskreis für Elektrosensible, Essen, hat sich aufgelöst
Immer mehr "Elektrosensible", wirklich?

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Oberfeld, Prophezeiung, 2017, Hallberg, Elektrochonder, Elektrosensitivität


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