Strahlrichtung von WLANs ? (Allgemein)

M.K.., Mittwoch, 11.02.2004, 22:26 (vor 7611 Tagen)

Frage:

Strahlen die Antennen einer Basisstation (die sich jemand für sich selbst kauft, also nicht die auf den Dächern) nach allen Richtungen gleich stark (also genauso auf den am Schreibtisch davor Sitzenden) oder richten sich diese aus (etwa auf den Hot Spot irgendwo außerhalb; wie Richtfunk), so dass der davor Sitzende garnichts merkt, ein Nachbar, auf den das gerichtet ist - automatisch oder mechanisch ausgerichtet - aber sehr viel abbekommt?
Also Rundherum-Strahlung um diese Stummel oder "Richtfunk" (gemeint: eben die am Schreibtisch).

Danke für Antworten

M.K.

Tags:
W-LAN

Strahlrichtung von WLANs ?

Mike, Donnerstag, 12.02.2004, 09:13 (vor 7611 Tagen) @ M.K..

Hallo Frau K.,
die Antenne(n) der privaten WLAN AccessPoints (AP)sind meist omnidirektionale Monopolantennen, sie strahlen also rundherum und weniger nach unten und oben, der Antennen-Gewinn liegt bei etwa 3dBi.
An diese AP's lassen sich allerdings problemlos auch andere Antennen anschliessen z.B. solche mit Richtwirkung und bis zu 20 dBi Ant.-Gewinn. Diese 17 dBi Unterschied bedeuten eine 50-fach höhere Immission in der Haupstrahlrichtung. Richt-Antennen mit 10-12 dBi können auch sehr einfach selbst "gebaut" werden. Generell darf die gesamte abgestrahlte Leistung unter Berücksichtigung von Verstärkerleistung, Kabeldämpfung und Antennen-Gewinn nicht grösser als 100mW bzw. 20dBm betragen (was in der "Szene" jedoch kaum jemanden interessiert und mit einer selbstgebauten Doppel-Quad Richtantenne locker überschritten wird).

Jede Menge Antennen gibt's hier zu clicken: http://www.wimo.de/cgi-bin/verteiler.pl?url=x_wlan_d.htm

Gruß

Strahlrichtung von WLANs ?

M.K.., Donnerstag, 12.02.2004, 13:54 (vor 7611 Tagen) @ Mike

Vielen Dank für diese sehr informative Auskunft.
In meinem konkreten Fall habe ich nämlich neu einen jungen Nachbarn im Haus gegenüber im EG im Verdacht (etwa 20 Meter Entfernung außen). Diese Entfernung könnte dochnoch für mich recht "treffend" sein? Trotz mit Rettungsfolie (teilweise 2 und 3 Schichten) vollständig umhülltem Wohnraum!
Direkt in seinem Fenster habe ich zwei wie dunkelblaue Haushaltkerzen aussehende Etwasse entdeckt und daneben ein weißes Kästchen.
Aber wie ich bei dem von Ihnen angegebenen Link sehe, sind diese Antennen ja auch tatsächlich optisch völlig unscheinbar.
Und die Wirkung dieser Antennen wird durch (Beton-)Wände dazwischen wohl auch kaum verändert sein.
So kommt für so eine Antenne auch meine Nachbarin im Haus schräg über mir in Frage. Die würde so etwas - evtl. "verstärkt" - dann aus zwei, drei Metern Entfernung mehr oder weniger absichtlich auf mich richten. Als Teilweise-Homeworkerin und Software-Entwicklerin beim Bayerischen Rundfunk käme das in Frage, obwohl ich selbst mir den Zweck nicht vorstellen kann (Dauer-Online mit BR während sie zuhause sitzt?). Auf Nachfrage beim BR konkret zu dieser Mitarbeiterin/meiner Nachbarin wurde mir genannt, aus datenschutzrechtlichen Gründen könnten sie keine Auskünfte geben, aber soweit wörtlich: diese Mitarbeiter stellen ihre Arbeitsgeräte selbst (was auch immer das umfasst), also keine Haftung durch den BR.
Um diese mögliche nachbarliche Arbeitsplatz-Konstellation geht nach wie vor meine technische Fragerei, bzw. wer mir Tipps geben kann. An gezielte Mikrowellen-Bestrahlung glaube ich nicht (mehr), wenngleich sich diese Nachbarin der schlimmen Wirkung auf mich bewußt sein könnte (Antenne auf den Boden gelegt, so dass sie umso stärker auf mich strahlt?)

Vielen Dank, ich kopiere jedenfalls Ihren Hinweis + Link, falls hier was hopps geht.

Margarete Kaufmann

Strahlrichtung von WLANs ?

Mike, Freitag, 13.02.2004, 09:43 (vor 7610 Tagen) @ M.K..

Hallo Frau Kaufmann,
ihr "Dilemma" fällt mir nun schon seit einigen Monaten in diversen Internet-Foren auf.
Sie haben sich bereits Messgeräte angeschafft, mit Abschirmmaterialien "experimentiert", sich "Experten-Rat" anvertraut, vermutet "Sie werden bestrahlt", allerlei Funkdienste in ihrer Umgebung ausgemacht und sind ansonsten doch recht verunsichert. Ich denke es ist an der Zeit, die Situation vor Ort zu untersuchen.

Deshalb mein Vorschlag an Sie:
Ich bin demnächst in München, und so würde ich mit Spektrumanalysator und Breitband-Messgerät ihre Wohnung auf hochfrequente Strahlung hin untersuchen. Sinnvoll wäre auch eine Langzeitaufzeichnung mit isotroper Antenne und eine kurze Untersuchung der niederfrequenten Wechselfelder.
Das alles kostenlos und absolut unverbindlich - hab' allerdings nicht "ewig" viel Zeit.

Ich werde mich via E-Mail bei Ihnen am Wochenende melden ( ......@aol.com ist die Mail-Adr. noch OK ?)

Gruß
Mike

Angebot

Margarete Kaufmann @, Freitag, 13.02.2004, 10:17 (vor 7610 Tagen) @ Mike

Das ist ein ganz tollen Angebot von Ihnen!
Und nur für andere Lesende als Bestätigung, dass ich ernsthaft ein Problem habe, und nichts anderes will, als dass dies endlich beseitigt wird die öffentliche Mitteilung an "Mike" (dessen Fachwissen ich ja auch durch die diversen Foren verfolge), dass ich das Angebot gerne annehme, und selbstverständlich entsprechenden Aufwand vergüte.

Alles Weitere in Privat-E-mails. Hier nochmals offen meine E-Mail-Adresse, die in diesem Forum absichtlich verdeckt bleibt.

KfmKfm@aol.com

Erst mal vielen Dank

Margarete Kaufmann
München-Schwabing

Angebot

H. Lamarr @, München, Freitag, 13.02.2004, 10:47 (vor 7610 Tagen) @ Margarete Kaufmann

Das ist ein ganz tollen Angebot von Ihnen!

Ja genau, Klasse! Wir Zaungäste sind natürlich aufs Schärfste daran interessiert, wie die Geschichte ausgeht. Egal wie: Schreibt Ihr was dazu ins Forum?

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

der "Szene" sind Grenzwerte schnuppe?

M.K.., Donnerstag, 12.02.2004, 14:37 (vor 7611 Tagen) @ Mike

(was in der

"Szene" jedoch kaum jemanden interessiert und mit einer selbstgebauten
Doppel-Quad Richtantenne locker überschritten wird).

Nur weil ich nochmal darüber nachgedacht habe, die Rückfrage:

Der sog. "Szene" sind also selbst deutsch-staatliche Grenzwerte schnuppe?
Das meinte ich auch in einer früheren Frage hier unter "kriminell", also nicht das "Dr.Munzert"-Problem, sondern mehr oder minder junge Leute, denen mit ihren Funk-Basteleien irgendwelche Überschreitungen von Grenzwerten völlig piepe ist.
Da mir diese Spezies völlig fremd ist, wäre ich eben auch da für Infos dankbar, wie man überhaupt draufkommt, woraus die hinaus wollen.
Im Grunde geht es mir persönlich aber "nur" um Beseitigung meines häuslichen Problems. Und wie man eben doch die Polizei einschalten könnte, da es sich nicht um das "normale" Funk-Smog-Problem handelt.
Und, was ich nicht nachvollziehen kann, es wäre ja auch "die Chance" für die Mobilfunk-Befürworter, wenn sie mir helfen würden, diesen "Grenzwert-Überschreitern" das Handwerk zu legen. Denn dann hätte ich auch keine Probleme - zumindest nicht spürbare - den "normalen" Mobilfunk zu akzeptieren. Aber da wurden ja leider schon wiederholt Chancen sehr kurzsichtig und aus dem Affekt handelnd verspielt. :-(

Also nochmals vielen Dank für konkrete, mir weiterhelfende Hinweise
Margarete Kaufmann

Haust du mich, hau' ich zurück

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 12.02.2004, 15:08 (vor 7611 Tagen) @ M.K..

Hier gibt's für 0,40 € den Spiegel-Bericht: Mein WLan kann weiter
(Bericht über Reichweitevergrößerung mit Basteleien an der Technik)

Und hier ist die unentgeltlich nachzulesende Gegendarstellung der "Szene" zu diesem Bericht.

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– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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