Mehr als 6500 Mobilfunk-Antennen in München (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 17.04.2014, 17:36 (vor 3884 Tagen)

Bislang habe ich über den Daumen gepeilt von 1000 Sendemasten in München gesprochen. Jetzt weiß ich es besser. Auf Anfrage teilte die für die Münchener Senderkarte zuständige Stelle der Landeshauptstadt mit, in München gäbe es gegenwärtig 1160 Standorte für Mobilfunk-Sendemasten (ein Mast oder mehrere) mit insgesamt 6535 Mobilfunk-Antennen (Stand: 17. April 2014).

Angesichts dieser beträchtlichen Anzahl ist es für Stadtbewohner nicht nachvollziehbar, welche Aufregung mancherorts in der Provinz auch heute noch die Neuerrichtung eines Sendemasten mit vielleicht drei oder sechs Antennen auslöst.

Definition: An einem Standort (Grundstück, Hausdach ...) können ein oder mehrere Antennenträger (Sendemasten) stehen, die wiederum eine oder mehrere Mobilfunk-Antennen tragen. Üblich sind drei oder sechs Antennen pro Mast.

Die Zahlen gelten für das Stadtgebiet der Bayerischen Landeshauptstadt.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Senderkarte, München, Strahlenhölle

6500 Mobilfunk-Antennen - und kein Zuwachs bei Hirntumoren

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 17.04.2014, 19:57 (vor 3884 Tagen) @ H. Lamarr

Bislang habe ich über den Daumen gepeilt von 1000 Sendemasten in München gesprochen. Jetzt weiß ich es besser. Auf Anfrage teilte die für die Münchener Senderkarte zuständige Stelle der Landeshauptstadt mit, in München gäbe es gegenwärtig 1160 Standorte für Mobilfunk-Sendemasten (ein Mast oder mehrere) mit insgesamt 6535 Mobilfunk-Antennen (Stand: 17. April 2014).

Aus dem Krebsregister München habe ich mir mal die Daten für Hirntumoren geangelt. Die gibt es in diesen Tabellen ab 1998. Da man sich durch die Jahre hindurchhangeln muss, war ich so frei, nur die Männer in München auszuwerten. Und zwar die Neuerkrankungsrate (Inzidenzrate) für Tumoren des Gehirns und Nervensystems (C70-C72). Damit die demografische Verzerrung (zunehmend ältere Menschen) kompensiert wird und die Zahlen somit vergleichbar werden, habe ich die altersstandardisierte Inzidenzrate genommen. Dafür gibt es in den Tabellen drei Varianten: Inzidenzraten nach der Altersverteilung einer auf 100'000 Personen normierten Welt-, Europa- oder BRD-Standardpopulation. Ich habe mich für die BRD-Population entschieden, die steht in den Tabellen ganz rechts.

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Quelle Zahlen: Tumorregister München (TRM) des Tumorzentrums München (TZM)

Die Grafik zeigt, dass sich die Inzidenzrate ziemlich konstant im Bereich von 10 Neuerkrankungen pro 100'000 Münchener bewegt, Tendenz leicht fallend, von dem Zacken im Jahr 2009 einmal abgesehen.

Dass der 1992 eingeführte Digitalfunk einen Zuwachs an Hirntumoren ausgelöst haben soll, wie zuweilen von organisierten Mobilfunkgegnern verbreitet, lässt sich in der Grafik in keiner Weise wiedererkennen. Das heißt: In München werden zwar 6535 Mobilfunkantennen und schätzungsweise 1,3 Mio. Handys betrieben, mehr Hirntumoren haben Münchener Männer dadurch jedoch nicht bekommen.

Einschränkend ist anzumerken, dass Hirntumoren eine lange Latenzzeit haben, so dass der Zeitraum 20 Jahre nach Start des GSM-Mobilfunks möglicherweise noch zu kurz ist, um einen Anstieg erkennen zu können. Andererseits hatte der Initiator der berühmt-berüchtigten Naila-Studie keinerlei Hemmungen, bereits nach 5 Jahren Mobilfunk-Einwirkung einen deutlichen Anstieg aller Krebserkrankungen zu propagieren. Berüchtigt ist diese Studie, weil sie von Fachleuten wegen ihrer geringen Qualität verworfen wurde, einige starrsinnige Mobilfunkgegner, besonders in der Schweiz, diese Arbeit jedoch noch immer in ihrem Bauchladen mit Alarmstudien führen.

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– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Hirntumor, Kausalzusammenhang, Latenzzeit, Inzidenzrate, Erkrankungsrate

6500 Mobilfunk-Antennen - und kein Zuwachs bei Hirntumoren

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 17.04.2014, 23:06 (vor 3884 Tagen) @ H. Lamarr

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Die Grafik zeigt, dass sich die Inzidenzrate ziemlich konstant im Bereich von 10 Neuerkrankungen pro 100'000 Münchener bewegt, Tendenz leicht fallend, von dem Zacken im Jahr 2009 einmal abgesehen.

Um mal ein Gefühl dafür zu geben, was dieser Anstieg von 2008 auf 2009 konkret bedeutet, hier die Fallzahlen: 2008 erkrankten in München 56 Männer an einem Hirntumor, 2009 waren es 87. Was diesen Sprung bewirkte, dazu habe ich keine Informationen, 2012 war die Anzahl der Erkrankten jedenfalls wieder auf 49 Personen gesunken.

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Mehr als 6500 Mobilfunk-Antennen in München

hans, Freitag, 18.04.2014, 19:45 (vor 3883 Tagen) @ H. Lamarr

Nana, nur noch ein bisschen Geduld. Gemäss unwidersprochener Prognose von Chris und Denis geht es nicht mehr lange bis es "knallen wird" :yes:

Mehr als 6500 Mobilfunk-Antennen in München

H. Lamarr @, München, Freitag, 18.04.2014, 21:19 (vor 3883 Tagen) @ hans

Nana, nur noch ein bisschen Geduld. Gemäss unwidersprochener Prognose von Chris und Denis geht es nicht mehr lange bis es "knallen wird" :yes:

Ja, aber das war 2005 und Chris und Denis meinten den Beginn des Drogenkriegs in Mexiko. Auf den immer wieder neu beschworenen "E-Smog-Knall" warte ich jetzt schon seit 2002 vergeblich, und das obwohl wir selbst hier mit DECT, WLAN, UMTS, GSM, LTE, Rundfunk und Starkstrom aus erster Hand versorgt sind.

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Blindgänger

H. Lamarr @, München, Samstag, 22.11.2014, 13:59 (vor 3665 Tagen) @ hans

Nana, nur noch ein bisschen Geduld. Gemäss unwidersprochener Prognose von Chris und Denis geht es nicht mehr lange bis es "knallen wird" :yes:

Der schlaue Chris schrieb im November 2005:

Da ist was Wahres dran! Ich denke nicht, dass wir noch 10 Jahre warten müssen, es wird schon viel früher knallen, denn die Lunte brennt!

Tja, Chris, das ging schon mal daneben, pardon, nachweislich daneben.

Die Lunte brennt nicht, sie hat auch nie gebrannt. Es gibt nur viele Märchenerzähler, die uns mit ihren Geschichten von der brennenden Lunte immer wieder neu das Geld aus den Taschen ziehen wollen.

Selber schuld, wer darauf selbst heute noch herein fällt.

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München (Update 2023): rd. 2'800 Mobilfunkstandorte

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 07.12.2023, 00:39 (vor 364 Tagen) @ H. Lamarr

Bislang habe ich über den Daumen gepeilt von 1000 Sendemasten in München gesprochen. Jetzt weiß ich es besser. Auf Anfrage teilte die für die Münchener Senderkarte zuständige Stelle der Landeshauptstadt mit, in München gäbe es gegenwärtig 1160 Standorte für Mobilfunk-Sendemasten (ein Mast oder mehrere) mit insgesamt 6535 Mobilfunk-Antennen (Stand: 17. April 2014).

Zeit für ein Update ...

Auf Anfrage teilt die BNetzA mit, im Stadtgebiet der Bayerischen Landeshauptstadt gibt es 2'787 Standorte für Mobilfunk-Sendeanlagen (Stand 29. November 2023). Diese Summe umfasst sämtliche Standorte mit Mobilfunksystemen, also von Mobilfunk-Dachstandorten bis hin zu größeren Funktürmen mit Mobilfunksystemen. Kleinzellen sind in der Zahl jedoch nicht enthalten, so dass ein Vergleich gegenüber April 2014 zulässig ist: Zu den in München von 1992 (Start GSM) bis 2014 in 22 Jahren errichteten 1'160 Standorten kamen im Zeitraum 2014 bis heute in nur neuneinhalb Jahren 1'627 neue Standorte hinzu. Da die "Funkpause" (Bündnis Münchener Bürgerinitiativen gegen Mobilfunk-Strahlung) bereits 2007 ersatzlos die Segel strich, erfolgte diese erhebliche Netzverdichtung ohne nennenswerte Bürgerproteste.

Wendet man auf die 2'787 Standorte die derzeit aktuelle bundesweit durchschnittliche Nutzungsstatistik mit Funkanlagen an, lässt sich grob die Anzahl der Funkmasten in München mit mindestens rd. 11'000 abschätzen. In München haben rd. 1,578 Mio. Personen ihren Hauptwohnsitz gemeldet (Stand 30. Juni 2023). Im Durchschnitt steht demnach für etwa 140 Personen ein Funkmast zur Verfügung. Mit dieser Relation lässt sich bei bekannter Anzahl der Einwohner grob die Anzahl der Funkmasten in anderen deutschen Großstädten abschätzen, in Berlin sollten es z.B. etwa 26'000 sein. In Anbetracht dieser Zahlen ist rational nicht nachvollziehbar, dass auf dem flachen Land in kleinen Gemeinden anlässlich der geplanten Errichtung eines einzigen Funkmasten nicht selten Bürgerprotest aufflammt.

Da die heute üblichen Mehrbandantennen in einem Gehäuse Funkantennen für mehrere Mobilfunknetze enthalten, fragte ich nicht mehr nach der Anzahl der Antennen, sondern nach der Anzahl der Funkzellen im Münchener Stadtgebiet. Darüber gab die BNetzA jedoch keine Auskunft, sie verwies auf die Mobilfunknetzbetreiber, denen das Netzmanagement der einzelnen Mobilfunknetze obliege.

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München (Update 2023): keine detaillierte Kleinzellenstatistik

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 07.12.2023, 18:28 (vor 363 Tagen) @ H. Lamarr

Diese Summe umfasst sämtliche Standorte mit Mobilfunksystemen, also von Mobilfunk-Dachstandorten bis hin zu größeren Funktürmen mit Mobilfunksystemen. Kleinzellen sind in der Zahl jedoch nicht enthalten ...

Nachtrag (BNetzA): Nach hausinterner Rücksprache führt die Bundesnetzagentur aktuell keine Statistiken, in denen die Anzahl von Small Cells (Kleinzellen) in einer bestimmten Region/in einem bestimmten Stadtgebiet erfasst werden.

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