Peinliche Rezensionen des neuen Buches von Pfarrer Thiede (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 21.02.2014, 22:24 (vor 3938 Tagen) @ KlaKla

Die lieben Mitstreiter Peter Hensinger, Diagnose-Funk, em. Prof. Karl Richter, sein ehemaliger Mitarbeiter Dr. Peter Ludwig und der em. Prof. Dr. Klaus Buchner von der Kompetenzinitiative verfassen die ersten Leser-Stimmen.

Peinlich, peinlich :no:

Du meinst, Karl Richter hat seinen Ex-Kollegen Peter Ludwig angestiftet, eine Lobhudelei auf Thiedes jüngstes Werk zu verfassen?

Sollte dies zutreffend sein, wäre dies in der Tat peinlich. Da Richter Chef von Ludwig war, ist der Verdacht begründet und naheliegend.

Die Verbindung Richter/Ludwig ist aber nicht die einzige Merkwürdigkeit im Dunstkreis dieses Buches.

Laut Amazon ist das Buch am 30. Oktober 2013 erschienen. Das ist noch unverdächtig. Verdächtig aber ist, dass es bei Amazon bereits sechs unisono begeisterte 5-Sterne-Rezensionen zum neuen Thiede-Buch gibt. Das riecht stark nach ADAC. Und wenn man noch etwas genauer hinsieht, dann riecht es nicht nur, es stinkt:

Hinweis: Bei Amazon kann man nicht einfach mal spontan eine Rezension fabrizieren und zum besten geben. Nein, um Buchbesprechungen voller Huld für Pfarrer Thiedes Werke zu schreiben, musste sich jeder der Rezensenten erst einmal (umständlich) bei Amazon als Kunde anmelden.

Für mich steht es ganz außer Frage, dass es sich hier mit großer Wahrscheinlichkeit nicht um "echte" Rezensionen handelt, sondern um Gefälligkeitsrezensionen. Diese sind im Verlagswesen gang und gäbe, als Mitarbeiter eines Verlags konnte auch ich mich seinerzeit den Erwartungen der Verlagsleitung an wohlwollende Rezensionen der eigenen Fachbücher schlecht entziehen. Die übertriebene Lobhudelei, mit der Thiedes Bücher in der beschriebenen auffälligen Weise verkaufsfördernd bewertet werden, ist jedoch bezüglich der Penetranz eine Klasse für sich. Irritierend ist, dass diese peinlichen Helferdienste vom Autor des Buches, der sich angeblich hohen ethischen Werten verpflichtet fühlt, nicht unterbunden werden - an Schlimmeres will ich jetzt erst gar nicht denken, obwohl es auch dazu Anlass gäbe.

Das neue Buch von Prof. Thiede steht bei Amazon mit 24,90 Euro im Regal. Ich werde es mir nicht kaufen und auch geschenkt nicht lesen, denn ich mag die anthroposophische Tonlage nicht, in der der Pfarrer schreibt.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Kirche, Seilschaft, Buch, Rezension, Vereinsmeier, Verbandsarbeit, Kommerz, Anthroposophie, Ewiggestriger, Thiede, Kommerzialisierung, Sumpf, Gefälligkeit, Tlach, Buchautor, Ludwig, Lobhudelei


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