Warum spricht keiner von Repeatern im Schloss? (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 19.01.2014, 23:20 (vor 3980 Tagen) @ Kuddel

Es bleibt ja abzuwarten, welchen "Vorsorgewert" Herr Raithel für vertretbar hält.

Welche Eigenkompetenz bitte hat ein Dipl.-Ing. (FH) phys.-chem. zur Ziehung von EMF-Vorsorgewerten? Da Vorsorgewerte jedoch mit wissenschaftlicher Risikobeurteilung nichts zu tun haben, sondern allein dem Alara-Prinzip folgen, bedarf es in der Tat keiner Fachkompetenz, um einen beliebigen Wert zum "Vorsorgewert" zu küren, der dann aber andere Interessen berücksichtigt, Sie wissen schon welche. Ich sag' nur: Brigitte Bardot ;-).

Zur Ehrenrettung von Herrn Ulrich-Raithel noch folgender Hinweis:

2007 hatte die Geschäftsführerin der Tollwood GmbH (Ausrichter der Tollwood-Festivals in München) die Idee, Mobilfunkgegner zusammenzubringen, um eine gemeinsam getragene Grenzwertforderung auf die Beine zu stellen. Eingeladen waren damals:

1 Dr. Lebrecht von Klitzing
2 Prof. Dr. Dr. habil. Klaus Buchner
3 Dr. med. dent. Claus Scheingraber, Arbeitskreis Elektro-Biologie e.V.
4 Peter Matz, Herausgeber Elektrosmognews
5 Wolfgang Blüher, Netzwerk Risiko Mobilfunk
6 Klaus Böckner, Hessischer Landesverbandes mobilfunkfreie Wohngebiete
7 Hans Ulrich-Raithel, Umweltinstitut München e.V.
8 Helga Krause, Bund Naturschutz
9 Siegfried Zwerenz, Bürgerwelle
10 Herr/Frau Schall, Izgmf

Herr Ulrich-Raithel machte schon damals Immissionsprognosen und meinte, er könne im Nahbereich von Sendern Anwohnern 90 bis 99 % der Strahlenbelastung nehmen. Die gemeinsame Grenzwertfindung aber war ein ziemlich fruchtloses Unterfangen, 100 µW/m² war der Mehrzahl der Teilnehmer noch zuviel, vernünftig begründen konnten sie jedoch ihre Forderungen nach 10 µW/m² oder gar 1 µW/m² nicht. Wenn ich mich recht erinnere kritisierte außer dem IZgMF diese willkürliche Festlegung ohne jeden wissenschaftlichen Rückhalt nur noch Herr Ulrich-Raithel.

Der Mann vom Umweltinstitut zog sich vorzeitig aus dem losen Bündnis der zehn Mobilfunkgegner zurück, auch, nachdem er mit von Klitzing fachlich aneinander geriet (der macht seine Prognose mit realer, nicht mit beantragter Sendeleistung) und mit - ja, ausgerechnet, mit Klaus Buchner. Buchner meinte damals, Handy-Hersteller würden technische Möglichkeiten zur Steigerung der Empfängerempfindlichkeit nicht nutzen, so dass die Basisstationen unnötig stark strahlen müssten.

Auch der Veranstalter war vom Auftreten der "führenden" deutschen Mobilfunkgegner enttäuscht, seine Aktivitäten in Richtung Anti-Mobilfunk versiegten schon bald nach diesen drei Arbeitssitzungen in ersten und zweiten Quartal 2007.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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