Sittenverfall im Schweizer Forum von Gigaherz (Allgemein)

Lilith, Freitag, 11.01.2013, 08:27 (vor 4345 Tagen)

Es kommt inzwischen einem Akt der seelischen Selbstverletzung nahe, das seit vielen Monaten anhaltende geistlose Gepöbele auf dem Schweizer Gigaherz-Portal zur Kenntnis zu nehmen.

Eine überschaubar gewordene Gruppe eifriger Funk- und Mobilfunkgegner missbraucht dort ihre behauptete "Kritikerschaft" gegen angebliche Gefahren des Elektrosmogs dafür, öffentliche Institutionen, damit verbundene Personen, die Industrie, die Verfasstheit moderner Staaten und die Wissenschaft im Allgemeinen rüde zu beschimpfen.

Böte sich ihren fortlaufenden Ausfälligkeiten ein nennenswertes Publikum, müsste man ernsthaft von einem sich fortsetzenden Prozess sprechen, die Bevölkerung bewusst gegen Personen und Institutionen aufzuhetzen. Angesichts der Bedeutungslosigkeit ihrer "Veröffentlichungen" möchte man in diesem Urteil aber doch gnädig sein. Die Nächstenliebe erweist gerade im Umgang mit den Verirrten ihre Notwendigkeit - und kann dabei zur Prüfung geraten.

Schauen wir uns an, wer den verbliebenen harten Kern der dortigen Mobilfunkgegner noch ausmacht:

Da ist "Eva", die ewige Kämpferin gegen das Strahlenunrecht. Die betagte Mobilfunkgegnerin veröffentlichte zahlreiche Schilderungen aus ihrem langen und sicher verdienten Berufsleben. Die lassen vermuten, dass sie ihren Beruf über Jahrzehnte hinweg deswegen hat erfolgreich ausüben können, weil es in der jüngeren Technik-Geschichte so intelligente Erfindungen gegeben hat wie das Radar und die Funktechnik. Dies dürfte ihr, wie vielen anderen Menschen auch, das Erreichen des Pensionsalters bei bester Gesundheit und darüber hinaus eine auskömmliche Pension beschert haben. Im Alter wohl ohne sinnvolle Aufgabe, wandte sie sich einem Problem zu, das sie offenbar gepackt haben will wie der Teufel die Seelen der Verdammten: Sie sei "elektrosensibel" geworden und gelangte also zu der Überzeugung, dass sie gegen ihren Willen gefährlich bestrahlt werde, und, -dies vor allem- dass für diesen Umstand nicht weniger als eine ganze sie umgebende Gesellschaft die Verantwortung trage. Seit dem Betreten dieser Überzeugungswelt ist ein inhaltlicher Fortschritt in den Argumentationen der fachlich unbedarften Dame nicht mehr feststellbar. Die Energie geht v.a. dahin, Feindbilder zu manifestieren, Kobolden gleich, die offenbar frech bis in ihren grünen, dicht bewachsenen Garten vordringen und doch nicht zu stellen sind.

Da ist "Mahner", ein seit einem Jahrzehnt sich online herumtreibender Szenemitstreiter, der, ähnlich wie seine Gesinnungsgenossin Eva, in fachlicher Hinsicht weder vom Tuten noch vom Blasen eine Ahnung hat. Ihn unterscheidet von "Eva", dass er keinerlei Anzeichen einer eigenen Mobilfunkbetroffenheit schildert, also offenbar nicht selbst "elektrosensibel" sein will. Seine Wortwahl kommt gleichwohl dümmer und, wohl ebendeswegen, aggressiver und denunzierender daher. "Mahner" und "Eva" bearbeiten dieselben Feindbilder, die in ihren Beiträgen zwar z.B. "Lerchl" oder "Lobby" genannt werden, jedoch im Eigentlichen die Projektionen ihrer ähnlichen Geisteszustände sind. Während aber "Eva" immerhin in der Lage ist, ihre Anliegen in respektablem Deutsch zu erläutern (sie ist -das immerhin- eine gute Erzählerin. Sie vermag eine Geschichte zu vermitteln, und man möchte ihr wünschen, dieses Talent irgendwann in ihrem Leben noch einmal sinnreicher anzuwenden), stolpert "Mahner" mit stereotypen Beschimpfungen durch sein Schweizer Portal. Darunter dumme Ausfälligkeiten, mit denen er in deutschen Foren und Blogs, wo er vermutlich als "Hesse" unterwegs ist, ganz konkrete Abmahnungen riskieren würde.

"Eva" und "Mahner" bilden das verbliebene Publikum des Schweizer Verschwörungstheoretikers "wuff". Dessen Spezialität besteht im wortreichen Aufbauschen des Unwahrscheinlichen bis hin zu Dimensionen, in denen sich das Unwahrscheinliche vorgeblich gleichwertig neben das Wahrscheinliche stellen lässt. Man könnte auch sagen, "wuff"s Passion besteht darin, in einem fort die Existenz der Gauss'schen Normalverteilung zu wiederlegen. Das aber ist das blöde Grundbestreben, das letztlich alle Verschwörungstheoretiker befeuert. Nicht mehr von dieser Welt erscheint dabei "wuff"s Mitteilungsdrang. Und nicht auf dieser Welt ist auch nur noch irgendeine ernstzunehmende Resonanz darauf zu entdecken. "wuff" schreibt für "Eva" und "Mahner". Texte, deren gesamter Umfang mittlerweile ein Bibelformat annehmen dürften. "Eva", "Mahner" und "wuff", sie bilden im Schweizer Portal ein tragisches Trio.

Und die Unterstützer dieses Treibens, die Veranstalter der Seite Gigaherz selbst? Der "Präsident" des tumb auftretenden Vereins hat sich seinen hiesigen eigenen Themenstrang leider redlich verdient. Dem, was dort steht, muss hier nichts mehr hinzugefügt werden. Andere Mitglieder des Vereins bleiben online im Hintergrund. Es ist zu vermuten, dass die meisten bloße Zahlmitglieder sind, die einmal im Jahr ihren Mitgliederbrief nicht richtig durchlesen. Und die sich, ein weiteres Mal im Jahr, am Kontoauszugsdrucker über die Abbuchung des Jahresbeitrages unterschwellig ärgern und doch wieder vergessen werden, dass man das Ding irgendwann doch endlich einmal kündigen wollte. Auch so, lieber Leser, geht Verantwortungslosigkeit.

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"Wer die Dummbatzen gegen sich hat, verdient Vertrauen." (frei nach J.-P. Sartre)

Tags:
Mehrfachpseudonyme, Täuschung, Schweiz, Bruchköbel, Dialog, Mitteilungsdrang, Verein, Silbergrauen


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