Ein Experiment für Oberammergau (Elektrosensibilität)

H. Lamarr @, München, Montag, 28.01.2008, 00:21 (vor 6156 Tagen) @ Schmetterling

Was nützt dieser erste "Etappensieg"? Bekanntlich habe ich ja ein ähnliches Problem... Da bin ich neugiereig.

Kurz: Weniger Skepsis = mehr Glaubwürdigkeit. Es würde sich schon verdammt gut machen, wenn Sie oder die OAer darauf verweisen könnten, die Kritiker im eigenen Lager überzeugt zu haben. Im Prinzip gilt das Angebot an die OAer auch für Sie Schmetterling, nur, OA liegt halt einfach mit 1 Autostunde viel näher. Ist eben auch eine Frage des Aufwands.

1) Die Frau bekommt ein Personendosimeter an den Oberarm.


Weiß sie/ wissen Sie welche/ ob NF eine Rolle spielt? Wie ist das mit diesem acht-komma-nochwas Signal. Spielt da Ihr Personendosimeter mit? Wie ist das mit einem Frequenzanalyzer?

Gute Fragen, Schmetterling! Stellen Sie sich mal vor, Dr. Juds müsste die beantworten. Könnte er dies? Wohl kaum. Aber zurück zu Ihrer Frage: Wenn das Experiment nur das Ziel hat, unter 5 Testorten den richtigen herauszufinden (Probandin reagiert heftig mit Symptomen), dann könnten wir völlig aufs Messen verzichten. Denn das PD kann weder NF noch eine 8 1/3-Hz-Pulsung von GSM erkennen. Dazu wäre zusätzliche Messtechnik erforderlich = Aufwand.

4) Pro Testort 1 Stunde Aufenthalt, die Frau sieht und hört währenddessen nichts (Dunkelbrille, Ohrstöpsel), damit das Experiment wenigstens halbwegs einfachblind verläuft.


Im Auto haben Sie andere Felder. Das ist dann nicht mehr identisch. Das wird nicht funktionieren.

So war's auch nicht gedacht, das Auto dient nur zum Transport von A bis E, an den Testorten sollte die Probandin dann aussteigen und sich z.B. für 1 Stunde in einen mitgebrachten Holz-Liegestuhl legen. Damit sie dann nicht z.B. am Geläut identifizieren kann, wo sie momentan ist, wären die Ohrstöpsel etc. nötig. Aber nicht vergessen: Die Experimentbeschreibung ist lediglich ein fiktiver Vorschlag!

Was würde es bringen, wenn Sie überzeugt von ES wären?

Ich sehe eine Überzeugungskette (Dominokette), die es zu bewältigen gibt, um wichtige Leuten mit dem Thema ES überhaupt noch erreichen zu können. Erstes Glied in dieser Kette sind die "wohlgesonnenen Skeptiker", zu denen ich mich rechne. Wir denken anders als die "treuen Anhänger", die allein durch Zuhören Ihre Überzeugung bekommen, wir wollen mehr, nämlich Experimente mit Bordmitteln. Und wir können viel eher den nächsten Dominostein umwerfen (wertungsneutrale Skeptiker) als die "treuen Anhänger", denn die erreichen mit ihrer Art (Protestbriefe schreiben & Co.) bereits diese Skeptiker nicht mehr. Ich stelle mir das ganze also als Kettenreaktion vor, wobei es nicht um mich geht, sondern um alle wohlgesonnenen Skeptiker (z.B. auch unter Journalisten). Aber: Die Zeit drängt, wegen der vielen gescheiterten Überzeugungsversuche beginnen sich - so sehe ich dies - die Türen langsam zu schließen, Desinteresse breitet sich wie eine Lache schales Bier aus.

Und: Ein OA-Experiment überzeugt mich noch nicht von ES, denn bei nur 5 Testorten liegt die Chance für einen richtigen Zufallstreffer bei unanständig hohen 20 %. Aber es wäre ein Anfang und vor allem ein anderer Weg - ein vielversprechender und spannender, der freilich keine Erfolgsgarantie bietet, sondern für ES auch gefährlich enden kann. Dann nämlich, wenn trotz Zusammenarbeit mit Betroffenen ein Experiment nach dem anderen scheitert. Aber welche andere Chance haben denn ES der lähmenden Stagnation zu entkommen, wenn nicht dieser?

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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