Mr. ICNIRP: ... dann haben wir ein Problem! (Allgemein)
H. Lamarr , München, Freitag, 12.05.2006, 00:39 (vor 6792 Tagen)
Am Rande des GuHT-Mobilfunkforums am 10. Mai in München zeigte sich Prof. Adlkofer. außerordentlich zuversichtlich, dass die Reflex-Studie erfolgreich wiederholt werde. Immerhin hätten sich die beiden beteiligten Labore in Berlin (Prof. Tauber) und Wien (Prof. Rüdiger) ohnehin schon von Anfang an gegenseitig repliziert, so dass die Studie bombensicher sei. Inzwischen sei es auch Prof. Scherer (Uni Basel) gelungen, den Niederfrequenzteil der Reflex-Studie erfolgreich zu wiederholen, jetzt werde dort mit der Wiederholung des Hochfrequenzteils begonnen (Hinweis: Name und Uni entstammen dem unter schwierigen akustischen Bedingungen aufgenommenen Gedächtnisprotokoll, Abweichungen sind daher möglich). Außerdem sei man noch an der Uni Ulm damit beschäftigt, die Reflex-Studie nachzuvollziehen.
Dem Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) warf Prof. Adlkofer sinngemäß die Suche nach Eisbären in der Wüste vor. Konkret gehe es darum, dass das BfS im Rahmen seines Mobilfunk-Forschungsprogramms die Wirkung elektromagnetischer Felder auf Lymphozyten (ein Zelltyp) untersuchen lasse. Es sei jedoch mittlerweile bekannt, dass derartige Zellen - im Gegensatz zu anderen - auf Felder nicht reagieren würden. Der ehemalige ICNIRP-Vorsitzende Prof. Bernhardt widersprach dem Vorwurf insofern, dass er darauf hinwies, das BfS würde nicht allein Feldwirkungen auf Lymphozyten, sondern auch auf andere Zelltypen untersuchen lassen.
Auf die gelungene Wiederholung der Reflex-Studie angesprochen sagte Prof. Bernhardt: "Wenn es tatsächlich gelingt, Reflex im Reagenzglas zu wiederholen, dann haben wir ein Problem." In diesem Fall müsste das Ergebnis mit Tierversuchen verifiziert werden. Ließe sich daraus dann eine Gefährdung für Menschen ableiten, müssten die Grenzwerte gesenkt werden. Auf die Frage, wann dies bei lauter positiven Befunden in der vorangegangenen Indizienkette der Fall sein könnte, sagte Bernhard: "in vielleicht fünf Jahren." In Hinblick auf die Reflex-Replikation merkte der Wissenschaftler noch an, die EU-Aktion COST 281 wolle seines Wissens zufolge versuchen, das Resultat mit einer so genannten Ringstudie (mehrere unabhängige Labore) nachzuvollziehen.
Ein interessantes Detail, das Bernhardt in seinem Vortrag nannte: Die Einführung neuer Funkdienste wird in Zukunft die Funkfeldbelastung der Bevölkerung gegenüber heute in etwa verdoppeln.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Tags:
ICNIRP, NF, Reflex, BfS, Adlkofer, Rüdiger, Lymphozyten, Tauber, Tierexperiment, Ulm, Bernhard
Problembewusstsein
hertzklopfer, Montag, 15.05.2006, 08:59 (vor 6789 Tagen) @ H. Lamarr
Auf die gelungene Wiederholung der Reflex-Studie angesprochen sagte Prof. Bernhardt: "Wenn es tatsächlich gelingt, Reflex im Reagenzglas zu wiederholen, dann haben wir ein Problem."
DNA damage
Autor: Frans van Velden ()
Datum: 13.05.06 21:33
http://forum.gigaherz.ch/read.php?f=1&i=8921&t=8912
Deutsche Übersetzung hier:
Autor: Gigaherz ()
Datum: 14.05.06 21:34
Hintergrund:
Der Schaden durch Mikrowelle (MW) und radiofrequente Strahlung (RFR) auf wichtige biologische Parameter ist wahrscheinlich mehr als einfach eine thermische. Die Exposition durch RF-Signale, die durch den Gebrauch von Mobiltelefonen generiert werden, haben dramatisch zugenommen und zeigen physiologische, neurologische, kognitive und verhaltensmässige Veränderungen und berichten davon, dass sie die Carcinogenese einleiten und fördern.Über die Genotoxizität von RFR wurde ausserdem in verschiedenen Testsystemen nach in vitro und/oder in vivo-Exposition, aber nicht bei Mobiltelefonbenutzern berichtet.
Das Ziel:
In der gegenwärtigen Studie wurden DNA -und Chromosomenschädigung-Untersuchungen ausgeführt in den peripheren Blutlymphozyten von Individuen, indem Mobiltelefone benützt wurden, unter Exposition auf MW-Frequenzen, die von 800 bis 3000 Hz reichten.
Methoden:
DNA -Beschädigung wurde bewertet, indem man die einzelne Zell-Gel-Untersuchung und die nichterbliche und und clastogene Beschädigung durch den in vivo-Kapillar-Blut-Mikronukleus-Test (MNT) von 24 Mobiltelefon-Usern benutzte.
Resultate:
Die Länge des Hauptkometenschweifs ((26.76 ± 0.054 mm; 39.75% der beschädigten Zellen) bei den Mobiltelefonbenutzern war hochsignifikant im Vergleich zur Kontrollgruppe. Die in vivo- Kapillarblut MNT hinterliess auch eine signifikante (0.25) Häufigkeit von micronuklearen (MNd) Zellen.
Schlussfolgerungen:
Diese Resultate werfen ein Schlaglicht auf die Wechselbeziehung von Mobiltelefongebrauch (RFR-Exposition) und genetischer Beschädigung und erfordern einstweilige öffentliche Massnahmen für die Gesundheit im Hinblick auf den weitverbreiteten Gebrauch der Mobiltefonie.
Ob wir da schon das Problem haben?
Das diesem Problem zugrunde liegende eigentliche Problem dürfte eher hier liegen:
Beraten & verkauft: Backpfeife für ....
http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=6908
Mr. ICNIRP: ... dann haben wir ein Problem!
dlsasv , Montag, 15.05.2006, 15:35 (vor 6789 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von dlsasv, Montag, 15.05.2006, 15:56
Inzwischen sei es auch Prof. Scherer (Uni Basel) gelungen, den Niederfrequenzteil der Reflex-Studie erfolgreich zu wiederholen, jetzt werde dort mit der Wiederholung des Hochfrequenzteils begonnen (Hinweis: Name und Uni entstammen dem unter schwierigen akustischen Bedingungen aufgenommenen Gedächtnisprotokoll, Abweichungen sind daher möglich).
Prof. Schär. Mehr dazu: Forschungsstiftung Mobilkommunikation, ITIS
Übrigens gibt es schon einen publizierten missglückten Replikationsversuch der Niederfrequenzergebnisse:
http://www.emf-portal.de/viewer.php?aid=12417&l=g
Dem Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) warf Prof. Adlkofer sinngemäß die Suche nach Eisbären in der Wüste vor. Konkret gehe es darum, dass das BfS im Rahmen seines Mobilfunk-Forschungsprogramms die Wirkung elektromagnetischer Felder auf Lymphozyten (ein Zelltyp) untersuchen lasse. Es sei jedoch mittlerweile bekannt, dass derartige Zellen - im Gegensatz zu anderen - auf Felder nicht reagieren würden. Der ehemalige ICNIRP-Vorsitzende Prof. Bernhardt widersprach dem Vorwurf insofern, dass er darauf hinwies, das BfS würde nicht allein Feldwirkungen auf Lymphozyten, sondern auch auf andere Zelltypen untersuchen lassen.
Genotoxische Wirkungen - die Prof. Adlkofer sicher gemeint hat - aber nur an Lymphozyten:
http://www.emf-forschungsprogramm.de/forschung/biologie/biologie_verg/bio_045.html
"Das Design der vorliegenden Studie orientiert sich an einer Empfehlung von COST Action 281. ... Für die Analysen werden vor Beginn der Exposition zur Teilung stimulierte Lymphozyten aus dem Vollblut von 20 Spendern (Erwachsene und Jugendliche) verwendet."
Mehr: Präsentation beim "Kolloquium zu biologischen Projekten im Rahmen des Deutschen Mobilfunk Forschungsprogramms" (PDF, 250 kB)
In der COST-Empfehlung ist noch von einer zusätzlichen Untersuchung von Fibroblasten die Rede:
"The experiments should be performed on human peripheral blood lymphocytes from at least 20 donors and human fibroblasts of 3 different genotypes with a potential differential sensitivity to RFR exposure (Ataxia telangiectasia homozygote, heterozygote and normal)."
Lymphozyten waren gerade einer der Zelltypen, die in der REFLEX-Studie NICHT auf niederfrequente Felder reagiert haben, Fibroblasten haben jedoch reagiert (Seite 63 im REFLEX-Schlussbericht oder http://www.emf-portal.de/viewer.php?sid=&sform=&aid=11955&l=g). Dieser Punkt wurde auch im 3. Fachgespräch genannt: "Die Wahl des Zellsystems (stimulierte Lymphozyten aus Spenderblut) in den Projekten 13 und 14 wurde von einigen Teilnehmern kritisch hinterfragt. Verwiesen wurde insbesondere auf die REFLEX-Studie, bei der in Fibroblasten, nicht aber in Lymphozyten Effekte gefunden wurden. Es wurde auf die Abschlussdiskussion verwiesen." (Tagungsbericht) Schade, dass man in dem Tagunsbericht nicht die Argumentation gegen die Verwendung von Fibroblasten findet. Unter "Abschlussdiskussion" heißt es nur: "Es wurde festgestellt, dass wesentliche Punkte zur Risikobewertung im Programm enthalten und das Programm "gut geschnürt" ist. Anregungen zu einzelnen Punkten wurden gegeben ... * Auswahl des Zellsystems in den Studien 13 und 14, ... Es wird vom BfS geprüft, ob und inwieweit diese Anregungen innerhalb oder ggf. auch außerhalb des laufenden Programms aufgegriffen werden können."
Ich finde es wirkt dann schon fast wie Ironie, wenn die Expositionsbedingungen in der Präsentation mit "1800 MHz GSM-Signal (intermittierend 5 min an, 10 min aus)" beschrieben werden, in Anlehnung an die REFLEX-Studie (im Niederfrequenzteil wurden bei kontinuierlicher Befeldung im Gegensatz zu intermittierender Befeldung keine DNA-Schäden gefunden, bei 5 min an/10 min aus waren die Schäden am größten; Seite 55 im REFLEX-Schlussbericht oder http://www.emf-portal.de/viewer.php?sid=&sform=&aid=9089&l=g). So als ob man die Wahrscheinlichkeit, "etwas" zu finden, auf der Basis schon vorhandenen Wissens maximieren wollte.
Mr. ICNIRP: ... dann haben wir ein Problem!
H. Lamarr , München, Montag, 15.05.2006, 23:50 (vor 6788 Tagen) @ dlsasv
Inzwischen sei es auch Prof. Scherer (Uni Basel) gelungen, den Niederfrequenzteil der Reflex-Studie erfolgreich zu wiederholen ...
Prof. Schär
Danke!
Ich finde es wirkt dann schon fast wie Ironie, wenn die Expositionsbedingungen in der Präsentation mit "1800 MHz GSM-Signal (intermittierend 5 min an, 10 min aus)" beschrieben werden, in Anlehnung an die REFLEX-Studie ... So als ob man die Wahrscheinlichkeit, "etwas" zu finden, auf der Basis schon vorhandenen Wissens maximieren wollte.
Ich fürchte, da kann ich Ihnen nicht ganz folgen. Wo genau ist der Hund denn hier begraben?
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Mr. ICNIRP: ... dann haben wir ein Problem!
dlsasv , Dienstag, 16.05.2006, 10:57 (vor 6788 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von dlsasv, Dienstag, 16.05.2006, 11:23
Ich finde es wirkt dann schon fast wie Ironie, wenn die Expositionsbedingungen in der Präsentation mit "1800 MHz GSM-Signal (intermittierend 5 min an, 10 min aus)" beschrieben werden, in Anlehnung an die REFLEX-Studie ... So als ob man die Wahrscheinlichkeit, "etwas" zu finden, auf der Basis schon vorhandenen Wissens maximieren wollte.
Ich fürchte, da kann ich Ihnen nicht ganz folgen. Wo genau ist der Hund denn hier begraben?
Einerseits wählt man genau das Expositionsmuster, bei welchem der von der Wiener REFLEX-Arbeitsgruppe gefundene Effekt maximal war; ich unterstelle, aus der Überlegung heraus, dass man so eine Wirkung am ehesten finden sollte, wenn es eine gibt. Andererseits nimmt man aber gerade einen Zelltyp, mit dem in derselben Arbeit absolut nichts passiert ist. Und das, obwohl dies bemängelt worden ist (im Fachgespräch) und obwohl in der Empfehlung, auf die man sich beruft, noch ein weiterer Zelltyp steht (mit dem etwas passiert ist).
Beides zusammen ist mir momentan noch weniger verständlich als das zweite alleine.
Nachtrag: Die Auflösung könnte so aussehen, dass das erste ein Vorschlag war, der berücksichtigt worden ist, und das zweite eben nicht. Dann muss man wenigstens nicht befürchten, dass die Planer unter Schizophrenie leiden.
Mr. ICNIRP: ... dann haben wir ein Problem!
H. Lamarr , München, Dienstag, 16.05.2006, 19:17 (vor 6787 Tagen) @ dlsasv
Ich fürchte, da kann ich Ihnen nicht ganz folgen. Wo genau ist der Hund denn hier begraben?
Einerseits wählt man genau das Expositionsmuster, bei welchem der von der Wiener REFLEX-Arbeitsgruppe gefundene Effekt maximal war; ich unterstelle, aus der Überlegung heraus, dass man so eine Wirkung am ehesten finden sollte, wenn es eine gibt. Andererseits nimmt man aber gerade einen Zelltyp, mit dem in derselben Arbeit absolut nichts passiert ist. Und das, obwohl dies bemängelt worden ist (im Fachgespräch) und obwohl in der Empfehlung, auf die man sich beruft, noch ein weiterer Zelltyp steht (mit dem etwas passiert ist). Beides zusammen ist mir momentan noch weniger verständlich als das zweite alleine.
Ja, jetzt hat's geschnackelt. Haben Sie diesen Zuchtversuch schwarzer Schimmel beim Bfs schon einmal hinterfragt? Dürfte ja wohl eher unwahrscheinlich sein, dass die beiden Auftragnehmer für die Studien 13 und 14, der Arbeitskreis molekulare Mechanismen umweltbedingter Gentoxizität und das Fraunhofer Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin sich vor 2008 dazu äußern (dürfen).
Auch eigenartig: Das BfS hat Untersuchungen zur Gentoxität des Mobilfunks nur in die Prioritätsklasse 2 (von 3) eingestuft. In Anbetracht der Bemerkung von Prof. Bernhardt hätte ich da mehr erwartet.
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Mr. ICNIRP: ... dann haben wir ein Problem!
dlsasv , Mittwoch, 28.06.2006, 18:53 (vor 6744 Tagen) @ H. Lamarr
Haben Sie diesen Zuchtversuch schwarzer Schimmel beim Bfs schon einmal hinterfragt?
Nach über einem Monat kam nun eine Antwort vom BfS:
"... Das Einbeziehen der Fibroblasten würde den zeitlichen und finanziellen Rahmen dieses Vorhabens sprengen. Fibroblasten werden getrennt im Rahmen des geplanten Vorhabens "Einfluss hochfrequenter Felder auf menschliche Fibroblasten (Genotoxizität)", das Bestandteil des Umweltforschungsplans 2006 ist, untersucht. Das Vorhaben wird ausgeschrieben, sobald der Haushalt 2006 genehmigt ist. Es wird angestrebt, es noch in diesem Jahr zu vergeben."
Kommentar von Univ.-Doz. Dr. Ferdinand Ruzicka
Gast, Mittwoch, 24.05.2006, 21:21 (vor 6779 Tagen) @ H. Lamarr
Kommentar von Univ.-Doz.Dr.Ferdinand Ruzicka
Dazu muss ich daran erinnern, dass es bereits eine Reihe von wissenschaftlichen Studien gibt, die Chromosomenschäden nach EMF - Exposition gefunden haben.
1) Maes et al.: In vitro cytogenetic effects of 2450 MHz microwaves on human peripheral blood lymphocytes. Bioelectromagnetics 14: 495 - 501 (1993)
fanden Chromosomenaberrationen in menschlichen Lymphozyten nach Mikrowellenexposition.
2) Nordenson et al.: Chromosomal aberrations in human amniotic cells after intermittent exposure to 50 Hz magnetic fields. Bioelectromagnetics 15: 293 -301 (1994)
fanden Chromosomenaberrationen in menschlichen Amnionzellen nach Exposition mit 50 Hz ELF Feldern.
3) Nordenson et al.: Chromosomal aberrations in lymphocytes of engine drivers.. Bioelectromagnetics Society Meeting, Victoria, Canada 1996. Poster P-64-B
fanden Chromosomenaberrationen in Lymphozyten von schwedischen Lokführern die ELF Feldern ausgesetzt waren.
4) In:Goldsmith, J.R.: Epidemiological Evidence Relevant to Radar (Microwave) Effects, Environmental Health Perspectives 105, Supplement 6 (December 1997)
1966 untersuchte Dr.G.Jacobson von der George Washington University 34 ausgesuchte Angestellte der US Botschaft in Moskau die drei Jahre lang einer Mikrowellenbestrahlung durch die Russen ausgesetzt waren. Wegen Chromosomenschäden wurde mehr als die Hälfte angewiesen für sechs Monate die dortige Arbeit zu unterbrechen.
Eine Reihe von Studien haben als besondere Form von EMF induzierten Chromosomenschäden sogenannte Mikronuklei gefunden. Mikronuklei werden als klinische Marker für ein erhöhtes Krebsrisiko bei Opfern von Strahlenschäden benutzt - so etwa nach dem Tschernobyl- Gau in der früheren Sowjetunion. Nach EMF Exposition fanden vier Studien als Teil eines 27 Millionen Dollar Forschungsprogramms der U.S. CTIA, Cellular Telephone Industry Association ebenfalls Mikronuklei. Unter anderen:
5) Carlo, G. und Schramm,M.: Cell Phones - Invisible Hazards in the Wireless Age, Carroll & Graf Publishers, Inc., New York, ISBN 0-7867-0812-2
6) Garaj-Vhrovac et al.: The correlation between the frequency of micronuclei and specific chromosome aberrations in human lymphocytes exposed to microwaves, Mutation Research 281: 181-186 (1992)
In weiteren vier Studien wurde eine erhöhte Zahl von DNA - Strangbrüchen bei Tieren und menschlichen Zellen als Folge von schwachen EMF Feldexpositionen gefunden.
Nämlich:
7) Lai,H.: und Singh,N.: Acute low intensity microwave exposure increases DNA single-strand breaks in rat brain cells. Bioelectromagnetics 16, 207-210,1995
8) Lai,H.: und Singh,N.: Single- and double strand DNA breaks in rat brain cells after exposure to radiofrequency electromagnetic radiation. The International Journal of Radiation Biology 69-4: 513-521 (1996.
9) Lai,H.: und Singh,N.: Acute exposure to a 60 Hz magnetic field increases DNA- strand breaks in rat brain cells. Bioelectromagnetics 18: 156-165 (1997)
10) Phillips et al.: DNA damage in Molt-4 T-lyphoblastoid cells exposed to cellular telephone Radiofrequency fields in vitro. Bioelectrochemistry and Bioenergetics 40: 193-196 (1998)
11) Ahuja et al.: Comet assay to evaluate DNA damage caused by magnetic fields, Proceedings International Conference on Electromagnetic Interference & Compatibility (December 1997) Hyderabad, India
In zwölf Replikations- Studien wurde ein Anstieg der Aktivität des wichtigen DNA-verwandten Enzyms Ornithin Decarboxylase (ODC) nach EMF Exposition gefunden. ODC wird als diagnostischer Marker für Krebs benutzt. Eine Übersicht haben
12) Litovitz,T.A., und Penafiel,M.: How do transmission protocols determine potential bioeffects of cellular phone radiation?. Proceedings of the International Workshop on Possible Biological and Health Effects of RF Electromagnetic Fields, 25 - 28 Oktober 1998, Universität Wien
gegeben.
Vier Universitäten haben über EMF induzierte Gen Expressions- Änderungen berichtet. Unter anderen:
13) Lin, H. et al. : Electromagnetic field exposure induces rapid, transitory heat shock factor activation in human cells. J.Cell Biochem. 66: 482 - 488 (1997)
14) Goodman,R. und Blank,M.: Magnetic field stress induces expression of hsp70. Cell Stress & Chaperones 3(2): 79-78 (1998)
15) Tsurita et al. : Effects of exposure to repetitive pulsed magnetic stimulation on cell proliferation and expression of heat shock protein 70 in normal and malignant cells. Biochemical and Biophysical Research Communications 261: 689-694 (1999)
Gene die von EMF aktiviert werden sind u.a. Stressgene, Proto-Onkogene und Apoptose-Gene. Dr. James Trosko et al. von der Michigan State University berichtete im Oktober 2000, dass EMF die Zelldifferenzierung in menschlichen Blutzellen blockt. Das sind genau die Charakteristika eines Krebs Promotors. Ein ganz wichtiger Aspekt der meist nicht beachtet wird ist, dass die Forschungsergebnisse nahe legen, dass durch RF (Mikrowellen) induzierte Bioeffekte und jene die durch ELF Felder (niederfrequente Felder, 50 Hz Wechselstrom) auftreten identisch sind. Daher können Forschungsergebnisse von ELF-Feld-Expositionen benutzt werden um Bioeffekte bei RF (Mikrowellen) Feld-Exposition zu interpretieren und vorherzusagen, und vice versa!
Um das EMF Puzzle zu verstehen muss zum Schluss auf den Wirkmechanismus hingewiesen werden den ich auf meiner Homepage unter http://www.mikrowellensmog.info/Wirkmechanismus.html als online-Artikel veröffentlicht habe und der die hier zitierten und zahlreiche weitere wissenschaftlichen, bereits replizierten und Peer beurteilten Studien zur Grundlage hat.
Univ.-Doz. Dr. Ferdinand Ruzicka
Habilitiert für "Medizinische Physik mit besonderer Berücksichtigung der Zytophysik" (cytophysics) an der Medizinischen Universität Wien
http://www.mikrowellensmog.info
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Maes, Blank, Lai, Carlo, USA, Ruzicka, Goodman, Goldsmith, Schramm