Und es strahlt doch in Bern! (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 04.04.2013, 00:29 (vor 4272 Tagen) @ H. Lamarr

Bereits 2011 hatte der Gigaherz-Präsident die Strahlenhölle von Bern dem bisherigen strahlungsarmen Tagungsort Olten vorgezogen.

Also das ist wirklich das Letzte, was Herr Jakob den Besuchern seiner Veranstaltung zumutet.

Jakob schreibt:

Elektrosmog-armer Kongresssaal
Die Kopfhörer werden mit Infrarot-Licht betrieben und sind frei von Elektrosmog. Die Saal-Mikrophone sind verkabelt, statt über Funk und der WLAN im ganzen Stockwerk wird ausgeschaltet sein. Die hochfrequente Elektrosmog-Belastung im Kongresssaal liegt zwischen 0.02 und 0.06V/m.

Was Jakob verschweigt:

Das Hotel Bern, Veranstaltungsort des Kongresses ist stolz darauf, kostenloses Swisscom W-Lan im ganzen Haus anzubieten, nicht nur auf einer Etage.

[image]

Den schicken Saal des Geschehens, der durch Hinzunahme eines zweiten größer wird, kann man sich <hier> ansehen.

Im Gegensatz zu 2011 liegen die Tagungsräume nicht unter-, sondern oberirdisch, dadurch verdreifacht sich die Immission der Teilnehmer.

Die "niedrigen" Messwerte könnte Herr Jakob erreicht haben, indem er Effektivwerte nennt, anstatt der bei Mobilfunkgegnern unisono beliebten Spitzenwerte. Speziell bei W-LAN mit dem im Leerlauf relativ großen Tastverhältnis sind die Spitzenwerte erheblich höher als die Effektivwerte. Hinzu kommt: Die von Jakob genannten Werte sind Augenblickswerte, vermutlich an unterschiedlichen Stellen im Saal gemessen. Sollte zum Messzeitpunkt W-LAN jedoch im Leerlauf gewesen sein, etwa weil Jakob noch vor der Frühstückszeit gemessen hat, dann ist während dem Kongress ebenfalls mit höheren Werten zu rechnen, wenn Hotelgäste die Router nutzen.

Niedrig habe ich oben in Anführungszeichen geschrieben, weil 0,06 V/m eben doch schon 10 µW/m² sind. Nach SBM 2008 ist das an der Grenze zu "stark auffällig". Für Frau Suzanne S. zum Beispiel völlig untragbar, sie reagiert eigenen Angaben zufolge schon auf Werte kleiner 1 µW/m² - und zwar Spitzenwerte.

Aus meiner Sicht hat sich Hans-Ueli Jakob mit diesem Veranstaltungsort einen Bärendienst erwiesen, wer soll diesem Mann noch glauben, wenn er sich als Schutzpatron für EHS aufspielt?

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Infrarot, Gigaherz-Kongress, Bärendienst, Verharmlosung


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