Die Entdeckung der "Verdünnungsstategie" (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Montag, 06.09.2010, 16:13 (vor 5214 Tagen)

Da unser Ex-Teilnehmer "wuff" häufig von "Verdünnung" oder "Verdünnungsstrategie" spricht, könnte leicht der Eindruck entstehen, die gut Idee, die infame "Verdünnung" zu geißeln, stamme von ihm. Dieser Eindruck ist jedoch falsch.

Wie so oft erlangt "wuff" seinen scheinbar verblüffenden Weitblick, indem er auf die Schultern eines anderen steigt. Ausgangspunkt war bei der "Verdünnung" ein Posting, das "Doris" am 09.04.2007 schrieb, und das aus nur einem Link besteht. Dieser Link führt zu dem Artikel "Tabakindustrie und Ärzte - Vom Teufel bezahlt" von Thilo Grüning und Nicolas Schönfeld. Dort wurde dem Stichwort "Verdünnung" folgender neuer Bedeutungsgehalt gegeben:

Verdünnung: Hierunter ist die gezielte Förderung von Wissenschaftlern oder Forschungsprojekten zu verstehen, bei denen von der Tabakindustrie gewünschte Ergebnisse sehr wahrscheinlich waren. Durch diese Forschung wurden die Ergebnisse unabhängiger Studien im Wissenspool gewissermaßen verdünnt und systematische Fehler eingeschleust.

Bis zum 09.04.2007 verwendete "wuff" im Forum den Begriff der "Verdünnung" im zitierten Sinne kein einziges Mal, ab 10.04.2007 gehörte er bei ihm zum Standardrepertoire. In Abweichung zu Grüning/Schönfeld gebraucht er ihn aber nicht für die Tabak-, sondern für die Mobilfunkindustrie, weil er glaubt, dass auch diese verdünnt. Dies zu Vermuten ist das eine. Aber: Für die Verdünnung der Tabakindustrie nennen die Tabakdokumente handfeste Beweise, bei der Mobilfunkindustrie gibt es diese Beweise nicht, nur die Mutmaßungen von "wuff", der im Sinne einer vermeintlichen Beweisführung nicht selten tiefere Etagen seines eigenen Argumentationsturms zitiert - und damit den Beweis grundsätzlich schuldig bleibt. Das unterscheidet "wuff" gravierend von Grüning/Schönfeld, die auf harte Fakten zurückgreifen können und nicht bloß auf vom Zeitgeist getragene Mutmaßungen einer einzelnen Person angewiesen sind.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Ex-Teilnehmer, Verdünnungsstrategie, Ablenkungsforschung, Lobby, Beweisführung, Grüning

Die Entdeckung der "Verdünnungsstategie"

Alexander Lerchl @, Montag, 06.09.2010, 20:19 (vor 5214 Tagen) @ H. Lamarr

Bis zum 09.04.2007 verwendete "wuff" im Forum den Begriff der "Verdünnung" im zitierten Sinne kein einziges Mal, ab 10.04.2007 gehörte er bei ihm zum Standardrepertoire. In Abweichung zu Grüning/Schönfeld gebraucht er ihn aber nicht für die Tabak-, sondern für die Mobilfunkindustrie, weil er glaubt, dass auch diese verdünnt.

Danke, das war wichtig.

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"Ein Esoteriker kann in fünf Minuten mehr Unsinn behaupten, als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann." Vince Ebert

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