Wenig Substanz, viele Nebelschwaden (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 15.07.2009, 14:59 (vor 5632 Tagen) @ Doris

Die alarmierenden Resultate zeigen, dass spezifische Absorptionsraten (SAR) von 1 Watt pro kg bestrahltes Körpergewebe ein signifikant erhöhtes Durchtreten von Albumin durch die BHS bewirken, mit einem Maximum bei 100-mal tieferen SAR-Werten von 0.01 W/kg.

Ach du meine Güte, wer hat sich denn da wieder versucht, dem alten Schweden Deutsch beizubringen. Das kann doch kein Mensch verstehen, gibt es dazu irgendwo ein englisches Original, damit wenigstens der Sinn dieser hier völlig unsinnigen Darstellung klar wird?

Er bemerkte, dass die niedrigste Exposition von 0.01 W/kg, bei welcher die BHS am durchlässigsten ist, einen Meter von einer mobil telefonierenden Person oder 200 m von einer Mobilfunk-Basisstation (Sendemast; „Antenne“) entfernt zu erwarten ist.[/color]

Diese Aussage muss falsch sein!

Ja, das sehe ich auch so. Leider ist es uns aber bislang nicht gelungen, irgendeine Stelle aufzutreiben, bei der man solche Aussagen "rechnen lassen kann", also Aussagen der Art, welche Ganzkörper-SAR ist zu erwarten bei 200 Meter Abstand zu einer gewöhnlichen BTS mit Sichtverbindung. Oder so. Dazu müsste es schon eine Software geben, die sowas nach Eingabe von X Randparametern kann.

Fakt ist, dass die 0,01 W/kg in 200 Meter Abstand überhaupt nicht in das bislang schlüssige Orientierungsraster der SAR-Werte durch Basisstationen passen. Erschwerend kommt hinzu, dass der Text von L. Morgan geschrieben, von der Bürgerwelle Schweiz übersetzt und bei Diagnose-Funk veröffentlicht worden ist - da sind Fehler aus meiner Sicht programmiert. Allein schon die Angabe, 0,01 W/kg würden in 1 Meter Abstand von einer mobil telefonierenden Person auftreten ist haarsträubend, wer sowas schreibt, will Angst machen, denn er verschweigt, dass Handys eine Leistungsregelung haben. Hinzu kommt, dass der ganze Sermon sowieso nur aufgewärmt ist, vor gut 1 Jahr haben wir genau diesen Streitpunkt schon einmal - ergebnislos - diskutiert! Beachtenswert finde ich die Nuancen in der Ausdrucksweise, da wird in der jüngeren Fassung der Drang zur Dramatisierung wieder einmal schön deutlich, indem der Schreiberling Einschränkungen (das Zauberwort über ... 1 Meter) einfach untern Tisch fallen lässt. Mit Davos hat das alles ja auch nichts mehr zu tun, sieht so aus als ob das (die Salford-Ergebnisse) nur der Aufhänger war, mal wieder etwas Desinformation unters Volk zu streuen. Dass erst kürzlich Salford nicht repliziert werden konnte und Salford selber Schwierigkeiten hatte, seine eigenen Ergebnisse zu bestätigen, davon ist in der von Ihnen hier eingestellten Textpassage keine Silbe zu lesen - was angesichts der tendenziösen Quelle auch kein Wunder ist.

Und wo bitte steht in dem PDF-Dokument etwas von der Reflex-Replikation Primo Schärs? Die wird dort mit keiner Silbe erwähnt, so als ob dies keiner der Höhepunkte in Davos war. Das Resultat dieser Replikation war für Sendemastengegner wohl nicht berauschend genug, um die Beachtung zu finden, die es verdient.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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