Auch in Schweden leiden mehrere 1000 Menschen unter Elektrosmog. Getan wir für sie bisher wenig, nicht zuletzt, weil der Zusammenhang zwischen elektromagnetischer Strahlung und körperlichen Symptomen bis her noch nicht wissenschaftlich genügend erforscht ist. Immerhin, es gibt bereits Initiativen die Gebiete mit niedriger elektromagnetischer Strahlung etablieren wollen, etwa die Gemeinde Södertälje südlich von Stockholm.
Auf dem Schreibtisch des Reichstagsabgeordneten Matz Pertoff stapeln sich Berichte, Petitionen und Partei politische Analysen. Auch der eine oder andere Bericht zum Thema Elektrosmog ist darunter. Wie elektromagnetische Strahlung die Menschen krank macht und was man dagegen tun kann, ist eine Herzensangelegenheit für den grünen Politiker.
Ich selbst bin nicht betroffen aber habe Menschen in meiner Umgebung, die Probleme mit Elektrosmog haben. Das betrifft nicht nur den Einzelnen, das geht auch die Gesellschaft etwas an. Wir müssen das zusammenlösen.
Bevor Matz Pertoff 2006 Mitglied des Reichstages wurde, setzte er sich in der Gemeinde Södertälje gegen den Ausbau von Funkmasten ein. Als Gemeinderat gab er Untersuchungen mit in Auftrag die die elektromagnetische Strahlung Maß. Drei Gebiete wurden daraufhin als niedrig strahlende Gebiete eingestuft. Die rot/grüne Mehrheit der Gemeindeversammlung setzte sich dafür ein, beim Ausbau des Funknetzes die niedrig strahlenden Gebiete zu erhalten. Doch das war leichter gesagt als getan.
Das Größe Problem war, dass es in Schweden keine Gesetzgebung gibt, die eine Begrenzung der elektromagnetischen Strahlung ermöglicht. Den Prozess vor dem Umweltgericht verlohren wir. Die Richter argumentierten: Es sei nicht ausreichend bewiesen worden, dass elektromagnetische Strahlung negative Auswirkungen auf die Gesundheit hat und dass die Kommune sich auf Gesetzte stützt, die das stoppen können.
Die schwedische Baugesetztgebung regelt den Bau von Masten und Hausern nicht aber die Frage, ob an ihnen Mobilfunksender angebracht werden. Der Gemeinde Södertälje waren die Hände gebunden, den weiteren Ausbau des Mobilfunknetzes in gewissen Gebieten zu unterbinden. Zu dem stufte das Gericht das Interesse der Allgemeinheit an guten Funkverbindungen höher ein als die Nachteile für Menschen mit Elektroempfindlichkeit. Den der Zusammenhang mit körperlichen Beschwerden und elektromagnetischen Strahlen ist noch nicht ausreichend bewiesen sagt der Schwedische Arzt Ülf Söndekrist.
Unsere Gesellschaft ist von messbaren Parametern gesteuert. Wenn wir Forschungsgelder bewilligen, müssen wir uns auf Datenmaterial stützen können. Aber weil Elektroempfindlichkeit nicht richtig messbar ist, hat sie eine geringe Bedeutung in der Medizin.
Quelle: Aus dem Hörbeispiel "Ein Leben im Funkloch".
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Meine Meinungsäußerung
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EHS, Schweden, Elektrochonder, Reservate, Forschungsgeld