Adlkofer, Franz Xaver - aus Sicht eines Autors von golem.de (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 04.07.2024, 00:58 (vor 148 Tagen) @ H. Lamarr

[...] Doch manche Fachleute, zum Beispiel der Mediziner und Biochemiker Franz Adlkofer von der Stiftung Verum in München, sehen das anders: "Durch das Deutsche Mobilfunk-Forschungsprogramm wird die Frage nach einer möglichen Gesundheitsgefährdung der Bevölkerung nicht annähernd beantwortet. Hier wird davon ausgegangen, dass die biologischen Wirkungen der Mobilfunkstrahlung ausschließlich durch Wärmeentstehung zu erklären sind, und dass es sogenannte athermische Wirkungen mit Krankheitsrelevanz nicht gibt." [...]

Quelle: Deutsche Mobilfunkstudie: Kein Geld für kritische Forscher?

Kommentar: Der Artikel aus dem Jahr 2008 ist alles andere als überzeugend. Damit meine ich nicht nur das Weglassen von Adlkofers Tabak-Vergangenheit. Die betont einseitige Recherche bei mobilfunkkritischen Wissenschaftlern (Adlkofer, Rüdiger, Frentzel-Beyme) musste von vornherein zur Bestätigung der Verschwörungstheorie führen, das Deutsche Mobilfunk Forschungsprogramm habe "einen wichtigen Aspekt für den Gesundheitsschutz der Bevölkerung umgangen". Außerdem bringt der Autor einiges durcheinander. Berühmt wurde Stanley Prusiner im Jahr 1997 nicht für seine Entdeckung der "Prionen", die entdeckte er schon 1982, sondern weil er dafür 1997 einen Nobelpreis erhielt. Keinerlei Bestätigung konnte ich für die Behauptung des Autors finden, "Prusiner zeigte, dass schon geringfügige [gemeint sind wohl schwache] elektromagnetische Felder zu einer Umfaltung in pathologische, abnorme Faltungen der Aminosäureketten führen können ...". Passend dazu kennt das EMF-Portal den Wissenschaftler Prusiner nicht. Die Forschungsfrage, ob HF-EMF überhaupt Wirkung auf Proteine hat, scheint auch heute noch völlig offen zu sein. Die KI Copilot lieferte mir auf Anfrage nur einen einzigen konkreten Wirkwert, der mit 1,8 mT bei 10 Hz jedoch für ein magnetisches Wechselfeld gilt und mit HF-EMF nichts zu tun hat.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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