Cefalo-Krebsstudie: Interpretation von Magda Havas (Allgemein)

Doris @, Donnerstag, 25.08.2011, 12:31 (vor 4845 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von Doris, Donnerstag, 25.08.2011, 14:06

Die geschäftstüchtige Mobilfunkgegnerin Prof. Magda Havas kommt bei ihrer Bewertung der Cefalo-Studie zu ganz anderen Schlüssen: Nach mindestens 144 Stunden Handy-Gebrauch etwa erhöhe sich das Risiko, auf der Seite des Kindskopfes, mit der telefoniert wird einen Tumor zu entwickeln, auf 519 %. Die Kanadierin beklagt, in der Zusammenfassung der Studie stünde bei weitem nicht das, was im Bauch der Studie an alarmierenden Daten zu finden sei, sie aber, Magda Havas, sei es gewohnt, solche Expeditionen in die Unterwelt von Studien durchzuführen, um der Wahrheit ans Licht zu helfen.

Ausführlich begründet hat Magda Havas ihre Kritik auf ihrer Website stehen ---> hier

Dort steht auch, dass Sie Dr. Röösli deswegen kontaktiert hat. Die Antwort von ihm steht ebenfalls im Text.

Auf der Havas Seite ist das pdf der Originalstudie ebenfalls eingestellt und zwar versehen mit Kommentaren an den Stellen, wo sie anderer Meinung ist. --> hier
Von daher kann sich jeder, der daran interessiert ist und ergebnisoffen an die Sache herangehen will, sich wirklich mit der Havas Kritik auseinandersetzen. Sie bietet immerhin die Grundlage dazu.

Ich kann nicht viel dazu sagen, da mir im Moment die Zeit, aber auch die Muse fehlt, mich da richtig reinzuknien.

Nur soviel. Es ist richtig, dass im Text mehr enthalten ist, als im Abstract. Und es ist richtig, dass die Medien sich wohl vorwiegend am Abstract orientiert haben und die Berichterstattung nicht unbedingt mit dem übereinstimmt, was die Originalstudie an Einwänden liefert.

In Anbetracht der Tatsache, dass es sich in diesem Fall um Kinder handelt, meine ich, müsste man (die Medien) kritischer sein. Allerdings ist in dem Text eben auch begründet, warum die Erhöhung der Tumorrate bei denjenigen, die am längsten telefoniert haben, dennoch mit Vorsicht zu interpretieren ist. Auch spricht dagegen, dass sich die Gehirntumore bei Kindern in Schweden eben zahlenmäßig rückwärtig entwickeln, obwohl laut den Daten aus der CEFALO Studie sich die Tumore, wenn sie in Zusammenhang mit dem Mobiltelefon gebracht werden könnten, bereits nach recht kurzer Zeit auftreten. Alles in allem nicht so einfach, wie es sich Magda Havas und auch Herr Jakob vorstellt.

Deshalb raten die CEFALO-Autoren auch von weiteren retrospektiven Untersuchungen ab und raten jedoch dringend die Krebsregister aufmerksam zu verfolgen und zu beobachten, wie sich die Gehirntumorrate gerade bei Kindern entwickelt.

Wohl deshalb (kein echter Fehler in der Studie, sondern einfach eine Interpretationssache) schwallt Frau Havas und auch Herr Jakob wohl viel drumherum und machen viele Nebenkriegsschauplätze auf. Vielleicht ist das auch ein Grund, warum Frau Havas ihre Kritik auf ihrer Seite veröffentlicht und nicht offiziell als Kommentar einreicht.

Allerdings gibt es auch Kritik von anderen (mobilfunkkritischen) Seiten zu der CEFALO Studie

Microwavenews hier und hier

Devra Davis, Lloyd Morgan, Ronald Herberman --> hier

Sam Milham hat einen Kommentar eingereicht --> hier

Eine Zusammenfassung der Studie im EMF-Portal liegt auch vor --> hier

Die Veröffentlichung auf der Gigaherz Seite ist für mich nicht ganz verständlich. Ich habe den Eindruck, dass dies dort eine Mischung zwischen Havas und Jakob Interpretationen ist. Die Empfehlungen (teils sehr amüsant verfasst) im unteren Teil des Berichtes sind wohl von Herrn Jakob, denn diese finde ich beim besten Willen nirgends auf der Havas Seite. Vielleicht bin ich aber auch einfach nur blind und jemand weiß es besser.

Tags:
Davis, Havas, Röösli, Cefalo-Studie, Morgen, EHT


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