Staatsanwaltschaft Luzern: Das Rätsel um den Metallsaal (Allgemein)

Gast, Dienstag, 17.08.2010, 22:27 (vor 5220 Tagen)

Hier der Anlass für eine Anfrage bei der Staatsanwaltschaft der Stadt Luzern:
Schweizer Justizbehörden werden vollends unglaubwürdig

Die Anfrage galt dem Umstand, ob die Staatsanwaltschaft tatsächlich ein großes Büro aus Elektrosmoggründen hat schirmen lassen oder ob es sich eher um z.B. abhörsichere Vernehmräume handelt.

Und hier die Auskunft des Finanzdepartements der Stadt Luzern (Dienststelle Immobilien, Leiter Portfoliomanagement), an das die Anfrage weiter geleitet wurde. Dem IZgMF wurde die Antwort freundlichweise vom Fragesteller zur Verfügung gestellt:

Sehr geehrter Herr XXXX

Die geplanten Räumlichkeiten der Staatsanwaltschaft Emmen an der Rüeggisingerstrasse 29 in Emmenbrücke liegen direkt an der SBB Line Luzern-Olten [Einfügung Admin: siehe Foto unten von der Gigaherz-Seite]. Bereits im Vorfeld der Standortanalyse wurde die Problematik der Magnetfelder untersucht und festgestellt, dass an einzelnen Arbeitsplätzen je nach Raumdisposition Strahlungen auftreten und bauliche Massnahmen zum Schutz der Mitarbeiter notwendig sind.

Der Mittelwert aus 24Std wurde am 21.5.2010 gemessen und beträgt 1900nT im Bereich der Arbeitsplätze entlang der Bahnlinie. Dort wird der Anlagegrenzwert um rund 90% überschritten. Von den total 26 Arbeitsplätzen sind 7 Arbeitsplätze betroffen.

Gemäss der Verordnung für nichtionisierende Strahlung (NISV) gilt ein Anlagegrenzwert von 1000nT, gemittelt aus 24Std. Überschreitet die von der Anlage erzeugte Strahlung (im massgebenden Betriebszustand an Orten mit empfindlicher Nutzung) den Anlagegrenzwert, so ist die Anlage mit einem Rückleiter möglichst nahe beim Fahrdraht auszurüsten. Im vorliegenden Fall ist der Abschnitt mit einem Rückleiter ausgestattet. Der Anlagegrenzwert kann dadurch trotzdem nicht eingehalten werden.

Die Bahn selber muss keine weiteren Massnahmen treffen, da die Anlage vor Inkrafttreten der NISV (23.12.1999) erfolgte und somit als „alte Anlage“ eingestuft wird. Im Sinne der Vorsorge und auf freiwilliger Basis wurde deshalb zusammen mit dem Vermieter entschieden, weitergehende Massnahmen für die 7 Arbeitsplätze entlang der Bahnlinie zu treffen.

Die Beurteilung der Massnahmen erfolgte auf Basis der NISV (nicht ionisierende Strahlungsverordnung). Wir gehen bei dieser Liegenschaft vom Grundsatz aus, Personen mit dauerndem Aufenthalt zu schützen. Mit Ausnahme der sieben Büroräume entlang der Bahnlinie weisen alle anderen Bereiche keine erhöhte Strahlung auf, wozu auch der Computer- und der Empfangsraum gehören.

Die Kosten für die passive Abschirmung werden durch den Vermieter getragen. Der bewilligte Botschaftskredit von Fr. 540'000.- wird vollumfänglich für Ausstattung, Mobiliar, IT und Umzug verwendet.

Für kantonale Bauten hatten wir bis anhin keine ähnliche Situation und wenden die geschilderten Massnahmen zur Abschirmung von Magnetfeldern erstmalig an. Wir sind zuversichtlich, dass wir mit den getroffenen Massnahmen die neusten gesetzlichen Auflagen erfüllen. Wir werden nach Abschluss der Arbeiten einen Nachweis zur Einhaltung der Werte durch eine akkreditierte Inspektionsstelle in Auftrag geben.

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Tags:
Störsignal, Abschirmung, Luzern, Anlagengrenzwert, Erdung, Staatsanwaltschaft

Staatsanwaltschaft Luzern: Das Rätsel um den Metallsaal

helmut @, Nürnberg, Mittwoch, 18.08.2010, 09:11 (vor 5220 Tagen) @ Gast

1. Es wäre schon interessant, wie man die Räume gegen Magnetfelder abgeschirmt hat - gar nicht so einfach und billig

2. Wie schaut es eigentlich mit den Mitarbeitern der Bahn aus, die müßten ja wegsterben wie die Fliegen. Vor allem auf den Bahnhöfen dürften, wegen der Beschleunigung der Züge, ja noch wesentlich höhere Ströme fließen.


MfG
Helmut

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In der Mobilfunk-BI und
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Meine Kommentare sind stets als persönliche Meinungsäußerung aufzufassen

Staatsanwaltschaft Luzern: Das Rätsel um den Metallsaal

Doris @, Mittwoch, 18.08.2010, 20:12 (vor 5219 Tagen) @ Gast

Staatsanwaltschaft Luzern: Das Rätsel um den Metallsaal

Raylauncher @, Mittwoch, 18.08.2010, 20:39 (vor 5219 Tagen) @ Doris

Das schreibt der "Beobachter"

http://www.beobachter.ch/leben-gesundheit/wohlfuehlen-praevention/artikel/elektrosmog_schutz-fuer-gesetzeshueter/

Zitat (auszugsweise):
... Bauarbeiter waren dabei, die Büros vollständig mit Aluminium auszukleiden. Zweck der Massnahme: Schutz vor Elektrosmog. Die neuen Büros sind nur wenige Meter neben der Bahnlinie Luzern–Olten, im Gersag-Areal. An Bahnlinien treten wegen der starken Stromflüsse in den Fahrleitungen oft hohe niederfrequente Magnetfelder auf. ...

Ob der Beobachter hier richtig beobachtete, sei dahingestellt.
Mit Aluminiumplatten werden sich die niederfrequenten Magnetfelder (16,7 Hz) m.W. kaum wirkungsvoll und ausreichend abschirmen lassen. Auch die hohen Kosten legen die Vermutung nahe, dass es sich um eine hoch permeable Abschirmung (z.B. mu-Metall) handeln könnte.

Raylauncher

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Aluminium

Staatsanwaltschaft Luzern: Das Rätsel um den Metallsaal

Alexander Lerchl @, Mittwoch, 18.08.2010, 20:47 (vor 5219 Tagen) @ Raylauncher

Ob der Beobachter hier richtig beobachtete, sei dahingestellt.
Mit Aluminiumplatten werden sich die niederfrequenten Magnetfelder (16,7 Hz) m.W. kaum wirkungsvoll und ausreichend abschirmen lassen. Auch die hohen Kosten legen die Vermutung nahe, dass es sich um eine hoch permeable Abschirmung (z.B. mu-Metall) handeln könnte.

Raylauncher

mu-Metall halte ich eigentlich nicht für wahrscheinlich. Das Zeug ist erstens wahnsinnig teuer und zweitens ist das Verbinden der Platten auch nicht so einfach wie beim Schweißen. Irgendwie merkwürdig, das Ganze.

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"Ein Esoteriker kann in fünf Minuten mehr Unsinn behaupten, als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann." Vince Ebert

Staatsanwaltschaft Luzern: Das Rätsel um den Metallsaal

helmut @, Nürnberg, Mittwoch, 18.08.2010, 21:06 (vor 5219 Tagen) @ Raylauncher

Das schreibt der "Beobachter"

http://www.beobachter.ch/leben-gesundheit/wohlfuehlen-praevention/artikel/elektrosmog_schutz-fuer-gesetzeshueter/

Zitat (auszugsweise):
... Bauarbeiter waren dabei, die Büros vollständig mit Aluminium auszukleiden. Zweck der Massnahme: Schutz vor Elektrosmog. Die neuen Büros sind nur wenige Meter neben der Bahnlinie Luzern–Olten, im Gersag-Areal. An Bahnlinien treten wegen der starken Stromflüsse in den Fahrleitungen oft hohe niederfrequente Magnetfelder auf. ...

Ob der Beobachter hier richtig beobachtete, sei dahingestellt.
Mit Aluminiumplatten werden sich die niederfrequenten Magnetfelder (16,7 Hz) m.W. kaum wirkungsvoll und ausreichend abschirmen lassen. Auch die hohen Kosten legen die Vermutung nahe, dass es sich um eine hoch permeable Abschirmung (z.B. mu-Metall) handeln könnte.

Raylauncher


Das dachte ich mir eben auch, und dann bleiben da noch die Fenster.

Ich halte das ganze für rausgeschmissenes Geld!
War da vielleicht ein Baubiologe am Geschäfte machen?
Mich würden Meßwerte nach der Fertigstellung interessieren,
das ganze kommt mir so wirkungsvoll vor wie die vor vielen Jahren
aufgebauten Strahlenschutzgitter in Kirchheim und Weilersbach

MfG
Helmut

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Al-SiFe-Verbundplatten bremsen Magnetfelder

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 18.08.2010, 23:25 (vor 5219 Tagen) @ Raylauncher

Mit Aluminiumplatten werden sich die niederfrequenten Magnetfelder (16,7 Hz) m.W. kaum wirkungsvoll und ausreichend abschirmen lassen. Auch die hohen Kosten legen die Vermutung nahe, dass es sich um eine hoch permeable Abschirmung (z.B. mu-Metall) handeln könnte.

Jakob redet von Alu- und Silizium-Platten, tatsächlich sind es Verbundplatten aus Aluminium und Siliziumeisen (SiFe), das SiFe ist wahrscheinlich besser bekannt als "Trafoblech". Die schweizer Firma Systron hat sich auf derartige Schirmungen spezialisiert, aller Voraussicht nach werden in Luzern Schirmprodukte dieses Unternehmens verbaut, bei 50 Hz sollen Schirmfaktoren abhängig von der Feldstärke von 12 dB bis 25 dB erreicht werden. Wie das mit dem Alu-SiFe-Verbundplatten funktioniert lässt sich bei Baubiologe Jensen unter der Zwischenüberschrift 2. Abschirmung magnetischer Felder nachlesen. Hätte ich auch nicht gedacht, dass ich mal auf die Website eines BB verlinke, es zeigt, dass Pauschalisieren stets mit Ungerechtigkeiten verbunden ist.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Al-SiFe-Verbundplatten bremsen Magnetfelder

Kuddel, Mittwoch, 18.08.2010, 23:38 (vor 5219 Tagen) @ H. Lamarr

Er schreibt dort aber

...Aus diesem Grund eignet sich die Abschirmung nur für punktförmige Quellen wie Trafohäuschen und der gleichen. Überlandleitungen und Bahnlinien sind mit einer Abschirmung kaum in den Griff zu bekommen.

Al-SiFe-Verbundplatten bremsen Magnetfelder

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 19.08.2010, 00:46 (vor 5219 Tagen) @ Kuddel

Er schreibt dort aber

...Aus diesem Grund eignet sich die Abschirmung nur für punktförmige Quellen wie Trafohäuschen und der gleichen. Überlandleitungen und Bahnlinien sind mit einer Abschirmung kaum in den Griff zu bekommen.

Wahrscheinlich meint er das so: Trafohäuschen lassen sich gut kapseln, damit nichts rauskommt. Klar, dass das bei Hochspannungstrassen der EVUs oder der Bahn dann so nicht geht. In Luzern haben die den Spieß aber umgedreht: Dort kapseln sie ein ganzes Büro, damit nichts reinkommt.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Fahrleitung der Bahn direkt unterm Fußboden des Raumes verläuft (siehe Foto), mit etwas gutem Willen ist die Quelle dann noch so nah, dass sie - naja, ähem, räusper - als punktförmige Linie betrachtet werden kann ;-).

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Schweizer Anlagegrenzwert ermöglicht Sturm im Wasserglas

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 19.08.2010, 00:22 (vor 5219 Tagen) @ Doris

Das schreibt der "Beobachter" ...

"In den Büros überschritten die gemessenen Magnetfelder den Grenzwert von einem Mikrotesla um satte 90 Prozent. Trotz diesen hohen Werten müsste der Kanton nichts dagegen tun, denn das Gebäude wurde vor 2000 erstellt und fällt damit nicht unter die Sanierungspflicht."

Soso, der gemessene Wert von 1,9 µT ist also satt und hoch. Das hört sich ganz nach dem Gruppenführer des Gigaherz-Vereins an ...

Schauen wir mal nach, was das Schweizer Bafu zu den Werten weiß:

Die Schweiz verfügt im Bereich der nichtionisierenden Strahlung über zwei Arten von Grenzwerten:

  • Immissionsgrenzwerte schützen die Bevölkerung vor den wissenschaftlich anerkannten, akuten Auswirkungen starker elektrischer und magnetischer Felder. Sie betragen für Felder der öffentlichen Stromversorgung 5000 Volt pro Meter für das elektrische Feld und 100 Mikrotesla für die magnetische Flussdichte.
  • Anlagegrenzwerte: Da über Langzeitwirkungen und weitere biologische Auswirkungen niederfrequenter Magnetfelder Ungewissheit besteht, hat der Bundesrat 1999 beim Erlass der NISV im Sinne der Vorsorge zusätzlich strengere Grenzwerte für diejenigen Orte festgelegt, an denen sich Menschen lange Zeit aufhalten. Diese so genannten Anlagegrenzwerte stützen sich nicht auf konkrete wissenschaftliche Resultate oder Verdachte, sondern orientieren sich gemäss der Vorgabe des Umweltschutzgesetzes an den technischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten, um die Langzeitbelastung niedrig zu halten. Der Anlagegrenzwert für die magnetische Flussdichte beträgt für Anlagen der öffentlichen Stromversorgung 1 Mikrotesla, bei voller Auslastung. Da die volle Auslastung bei den meisten Anlagen nur selten erreicht wird, ist nur ein sehr kleiner Prozentsatz der Bevölkerung auf Dauer den möglicherweise risikobehafteten Magnetfeldbelastungen über 0.4 Mikrotesla ausgesetzt.

Halten wir also fest: Hans-U. Jakob, der sonst den Schweizer Anlagegrenzwert, wenn es um HF geht, als "Mogelpackung" verteufelt, hat keinerlei Berührungsängste gegenüber diesem Anlagegrenzwert, wenn er ihn, wie im Fall der Staatsanwaltschaft Luzern, zur polemischen Anklage gegen "hohe" Magnetfeldbelastungen verwenden kann. In Deutschland, wo es keinen Anlagegrenzwert gibt, wären die in Luzern gemessenen 1,9 µT weder "satt" noch "hoch", sie wären mit weniger als 1 % Grenzwertausschöpfung von zulässigen 300 µT (bei Bahnstrom mit 16 2/3 Hz) mit großer Wahrscheinlichkeit nur eines: bedeutungslos. Jakob aber sieht auf seine Weise in den 1,9 µT und weil dies ein Mittelwert ist, den Untergang des Abendlandes gekommen. Dabei gibt es auch für den Mittelwert eine belastbare Erklärung, geliefert von dem Wissenschaftler Schüz: Anlass dafür, dass überhaupt schwache Magnetfelder ab 0,2 µT unter Verdacht stehen, sind Kinderleukämiefälle, die mit dieser Flussdichte in Verbindung gebracht werden. Nicht mit dem Momentanwert der Flussdichte, der weitaus höher sein kann, sondern mit dem Mittweltert, genauer mit dem Median, gebildet über 24 Stunden. Gut dass Herr Jakob nicht weiß, dass der Median gegenüber dem arithmetischen Mittelwert bevorzugt wird, weil er heftige Immissionsspitzen unberücksichtigt lässt.

Im Foto von der Staatsanwaltschaft Luzern ist eine Gebäudebrücke erkennbar, die die Bahntrasse überquert. Wenn das geschirmte Büro in diesem Gebäudeteil untergebracht ist, wäre die Fahrleitung in unmittelbarer Nähe des Fußbodens und daher ein plausibler Grund zur Schirmung. Ob es sich so verhält, wird in Luzern angefragt. Sollte es tatsächlich so sein, handelt es sich um einen Ausnahmefall, der bei Wohnbauten - wenn überhaupt - noch viel seltener vorkommen dürfte als bei Bürogebäuden.

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Magnetfeld, Querulant, Bahnstrom, Anlagengrenzwert, Bafu, Negativeinrichtung

Gebäude der Staatsanwaltschaft in Emmen

H. Lamarr @, München, Dienstag, 07.09.2010, 17:12 (vor 5200 Tagen) @ H. Lamarr

Im Foto von der Staatsanwaltschaft Luzern ist eine Gebäudebrücke erkennbar, die die Bahntrasse überquert. Wenn das geschirmte Büro in diesem Gebäudeteil untergebracht ist, wäre die Fahrleitung in unmittelbarer Nähe des Fußbodens und daher ein plausibler Grund zur Schirmung.

Das Bild unten stammt aus Google Earth und zeigt das fragliche Gebäude komplett. Gut zu erkennen ist rechts die Überbauung der Bahnstrecke mit einem Gebäudeflügel (Bahn-Haltestelle Gersag). Wer dort sitzt, kriegt von der Bahnlinie zwangsläufig mehr ab als alle anderen. Aufgenommen wurde das Foto laut Google im Juli 2007.

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Luzern

Gebäude der Staatsanwaltschaft in Emmen

Kuddel, Dienstag, 07.09.2010, 20:27 (vor 5199 Tagen) @ H. Lamarr

Ich hatte vor längerer Zeit einmal einen Arbeitsplatz neben einem Elektroverteiler mit gut 40 Sicherungen. Aber ich habe mir schleunigst ein anderes Plätzchen gesucht.

Grund: Das Bild auf meinem Röhrenmonitor hat noch in bis zu 2m Abstand derart gezittert, daß an ein entspanntes Arbeiten nicht zu denken war.

Gebäude der Staatsanwaltschaft in Emmen

H. Lamarr @, München, Dienstag, 07.09.2010, 22:41 (vor 5199 Tagen) @ Kuddel

Grund: Das Bild auf meinem Röhrenmonitor hat noch in bis zu 2m Abstand derart gezittert, daß an ein entspanntes Arbeiten nicht zu denken war.

2 Meter? Mein Büro liegt in der Nähe einer S-Bahn-Trasse, die führt in rd. 75 Meter Abstand vorbei, gemessen mit Google Earth. Jedesmal wenn an der rd. 1100 Meter entfernt gelegenen S-Bahn-Haltestelle ein Zug anfuhr, tanzte bei mir der Bildschirminhalt des Röhrenmonitors etwa zehn Sekunden lang Cha-Cha-Cha. Bis ich dahinter gestiegen bin, dass das die Züge nur beim Anfahren verursachen, weil sie dann einen sehr hohen Strom ziehen, hat es ziemlich gedauert. Denn bei der hörbaren Vorbeifahrt der Züge in 75 Meter Abstand machte der Bildschirm keinen Mucks. Mit der Anschaffung von TFT-Monitoren war der Spuk schlagartig zu Ende.

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Die S-Bahn und der Monitor

Alexander Lerchl @, Mittwoch, 08.09.2010, 19:41 (vor 5198 Tagen) @ H. Lamarr

Grund: Das Bild auf meinem Röhrenmonitor hat noch in bis zu 2m Abstand derart gezittert, daß an ein entspanntes Arbeiten nicht zu denken war.

2 Meter? Mein Büro liegt in der Nähe einer S-Bahn-Trasse, die führt in rd. 75 Meter Abstand vorbei, gemessen mit Google Earth. Jedesmal wenn an der rd. 1100 Meter entfernt gelegenen S-Bahn-Haltestelle ein Zug anfuhr, tanzte bei mir der Bildschirminhalt des Röhrenmonitors etwa zehn Sekunden lang Cha-Cha-Cha. Bis ich dahinter gestiegen bin, dass das die Züge nur beim Anfahren verursachen, weil sie dann einen sehr hohen Strom ziehen, hat es ziemlich gedauert. Denn bei der hörbaren Vorbeifahrt der Züge in 75 Meter Abstand machte der Bildschirm keinen Mucks. Mit der Anschaffung von TFT-Monitoren war der Spuk schlagartig zu Ende.

Also nach langem Hin- und Herdenken habe ich eine Nachfrage (oder Verständnisfrage; vielleicht habe ich einfach was verpasst ...). Meinen Sie, dass die Effekte auf Ihren CRT-Monitor durch die Magnetfelder verursacht wurden, die von dem über 1 km entfernten anfahrenden Zug stammten? Das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, selbst bei ganz schlecht abgeschirmten Monitoren. MMn viel wahrscheinlicher ist (:confused:), dass die durch das Anfahren des Zuges verursachten Spannungsschwankungen in Ihrem Hausnetz für die Effekte verantwortlich sind. Kann man zumindest mal prüfen. Dass das Problem bei den TFT-Monitoren nicht mehr besteht, könnte an einer besseren Pufferung (größere Kondensatoren im Netzteil???) der Netzspannungsschwankungen liegen. Vielleicht kann RDW hier was beisteueren.

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Die S-Bahn und der Monitor

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 08.09.2010, 20:22 (vor 5198 Tagen) @ Alexander Lerchl

Meinen Sie, dass die Effekte auf Ihren CRT-Monitor durch die Magnetfelder verursacht wurden, die von dem über 1 km entfernten anfahrenden Zug stammten? Das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen ...

Der S-Bahnhof liegt tatsächlich mehr als 1 km weit weg. Aber: Wenn der Zug anfährt, fließt der hohe Strom durch die Oberleitung - und diese Oberleitung führt in nur 75 Meter Abstand bei mir vorbei. Deshalb behaupte ich: Ja, es sind die 16-2/3-Hz-Magnetfelder gewesen, die mein Monitorbild zum Pumpen brachten. Gemessen habe ich das mangels Messgerät allerdings nie. Ein Kunde von mir hat das gleiche Problem bei seinem Firmengebäude gehabt, das noch näher (35 m) an einer vielbefahrenen Bahntrasse steht. Die hatten schweineteure Schirmhauben aus Mu-Metall über ihre Monitore stülpen müssen - und selbst danach hat es noch leicht gezappelt.

Mein Büro liegt in einer 1966 gebauten Wohnsiedlung. Das der Bahnlinie am nähesten liegende Haus ist 42 Meter von der Oberleitung weg. Der Hauseigentümer müsste jetzt um die 80 sein, er wohnt seit 1966 dort und ist pumperlgesund, ebenso seine Frau. Vor ungefähr zehn oder 15 Jahren wurden weitere Häuser gebaut, mit nur bis zu 23 Meter Mindestabstand zur Trasse. Von einem Krebs- oder Alzheimercluster ist jedoch weder hier noch dort die Rede, es ist eine ganz normale Wohnsiedlung an einer ganz normalen Bahnlinie, von bekennenden EHS weit und breit keine Spur.

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Die S-Bahn und der Monitor

Raylauncher @, Mittwoch, 08.09.2010, 21:47 (vor 5198 Tagen) @ H. Lamarr

Meinen Sie, dass die Effekte auf Ihren CRT-Monitor durch die Magnetfelder verursacht wurden, die von dem über 1 km entfernten anfahrenden Zug stammten? Das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen ...

Der S-Bahnhof liegt tatsächlich mehr als 1 km weit weg. Aber: Wenn der Zug anfährt, fließt der hohe Strom durch die Oberleitung - und diese Oberleitung führt in nur 75 Meter Abstand bei mir vorbei. Deshalb behaupte ich: Ja, es sind die 16-2/3-Hz-Magnetfelder gewesen, die mein Monitorbild zum Pumpen brachten. Gemessen habe ich das mangels Messgerät allerdings nie. Eine Kunde von mir hat das gleiche Problem bei seinem Firmengebäude gehabt, das noch näher (35 m) an einer vielbefahrenen Bahntrasse steht. Die hatten schweineteure Schirmhauben aus Mu-Metall über ihre Monitore stülpen müssen - und selbst danach hat es noch leicht gezappelt.

Die Erklärung von Spatenpauli scheint mir grundsätzlich plausibel. Da beim Stromkreis Oberleitung - Schiene bzw. Erde eine relativ große Leiterschleife gegeben ist, ist die Reichweite der entstehenden Magnetfelder schon mal ziemlich groß. Offensichtlich befindet sich das nächste Unterwerk (Einspeisung) zu der Seite der Strecke, die an seinem Haus vorbeiläuft. Dabei fließt der Anfahrstrom (ca. 240 A) über die Oberleitung zur Lok, während der Rückstrom sich auf Schienen und das Erdreich aufteilt. Dazu kommt noch, dass der Stromanteil über das Erdreich den kürzesten Weg nimmt; wenn die Strecke einen Bogen macht, können dadurch Stromanteile direkt über das Grundstück fließen und dort höhere Magnetfelder verursachen als vom Abstand zur Strecke zu erwarten wäre.

Raylauncher

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