Nur die Tonne ist Zeuge (Medien)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 08.05.2007, 13:12 (vor 6411 Tagen) @ KlaKla

Ihr Artikel wird vom Anfang bis zum Ende durch billigen Zynismus und Verhöhnung Mobilfunk-Kranker getragen. Sie bedienen sich vordergründiger Effekthascherei und erhoffen sich journalistischen Erfolg durch kollektives Schenkelklatschen. Aber nur weil Sie offensichtlich nicht in der Lage sind (oder sein wollen), die einfachsten Journalismus-Grundregeln anzuwenden: Saubere Recherche. Es gibt aber eine zweite mögliche Ursache für Ihre Entgleisung: Auch Sie sind nur ein Opfer von SPIEGEL-internen Strategen, die aus dem Kniefall vor dem Lobbyismus der milliardenschweren Mobilfunkindustrie eine arrogante Bericht-Erstattung verlangen. Die Werbeeinnahmen von Handy & Co. tun auch Ihrem Blatt gut. Oder etwa nicht?

Ja merkt denn der Groschupp nicht, dass er mit derartigen Leserbriefen genau das bestätigt, was der Dworschak in seinem Artikel schreibt? Ich lese nur reflexartig abgesondertes substanzloses Lamentieren über den Spiegel-Artikel und verspüre nicht den Hauch von Selbstkritik, dass den zitierten Kritikern bei der einen oder anderen Aussage offensichtlich die Pferde durchgegangen sein müssen. Nee, so wird das nix mit der Trendwende beim Spiegel-Leser, eher im Gegenteil: Würde mich nicht wundern, wenn der Spiegel ausgerechnet auf Leserbriefe wie diesen zurückgreift, um den Realitätsbezug seines Artikels glaubhaft zu untermauern.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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