"Der unsichtbare Feind": Diagnose funkt, Version 1 (Medien)

H. Lamarr @, München, Montag, 26.08.2013, 22:03 (vor 4109 Tagen) @ H. Lamarr

  • Diagnose-Funk plant einen Brennpunkt in vier Sprachen mit dem Arbeitstitel "Wir sind doch nicht blöd".

Gereicht hat es dann nur zu einer 8-seitigen Stellungnahme des Vereins in deutsch unter dem knöchern-schwulstigen Titel: Über die suggestive Wirkung des relativierenden Journalismus der ZEIT (PDF).

[Nachtrag Admin: Wegen einer Einstweiligen Verfügung, erwirkt von Prof. Lerchl, ist obiger Link tot. Ersatzlink]

Als ob die ZEIT in Jahrzehnten nur diesen einen Artikel hervor gebracht hätte und nicht zehntausende :no:.

Inhaltlich möchte ich mich nicht äußern, denn dazu müsste ich das Werk lesen, wozu ich gar keine Lust habe. Nur soviel: Diagnose-Funk gibt sich zu Beginn arg enttäuscht, weil es dem Verein nicht gelungen ist, trotz großen Einsatzes die Autoren der "Zeit" einzuwickeln mit dem bekannten Gespinst an künstlicher Dramatik, Verdrehungen, Halbwahrheiten, Irrtümern und vor allem selektiver Wahrnehmung. Gut so, denn die kritische Distanz unterscheidet Qualitätsjournalismus eben von Möchtegernjournalismus, ein Hamster kann dies bezeugen.

Kein Ruhmesblatt für die Anti-Mobilfunk-Szene: Immer dann, wenn sich gute Journalisten mit ihr beschäftigen, müssen die Vereine der Szene im Nachgang mit wütenden Protestschreiben an Redaktionen, mit Jammern bei Intendanten von Sendeanstalten oder mit empörten Leserbriefen und Stellungnahmen versuchen, die Schrammen im Lack wenigstens optisch ein bisschen zu kaschieren. Am Rostfraß selbst können sie nichts ändern, dazu fehlen die Mittel in Gestalt guter und überzeugender Argumente.

Ganz am Schluss der Stellungnahme der Diagnose-Funker habe ich eine verheißungsvolle Textzeile entdeckt ...

Veröffentlicht am 27.08.2013 von Diagnose-Funk e.V.; Version 1

Anscheinend befürchtete der Anti-Mobilfunk-Verein bereits beim Texten seiner Stellungnahme, er müsse womöglich wieder einmal nachträglich Änderungen daran vornehmen, wie bei dem Artikel von Werner Thiede. Um dann nicht wieder Prügel einzustecken, weil dies heimlich gemacht wurde, bietet sich ein Versionszähler an, er ist die Minimallösung des Problems mit den nachträglichen Textänderungen.

Und nicht zuletzt: Es fällt auf, dass sich bei dieser Stellungnahme kein Vertreter des Anti-Mobilfunk-Vereins namentlich dazu bekennen möchte. Sonst nutzen die Vorständler von Diagnose-Funk gerne jede Gelegenheit, sich in Szene zu setzen.

Auf der Suche nach dem Autor der Stellungnahme habe ich mir die Matadaten des PDFs angesehen. Dort wird "Warnke" als Autor genannt.

Wieso "Warnke"? Er hat mit Diagnose-Funk offiziell nichts zu tun, sondern mit der sogenannten "Kompetenzinitiative". Es sieht so aus, als ob Diagnose-Funk seine Stellungnahme von der "Kompetenzinitiative" hat fabrizieren lassen, dazu würde auch das Knöchern-Schwulstige passen. Eine große Überraschung ist dies nicht, denn die beiden Vereine haben mMn nur scheinbar nichts miteinander zu tun, in Wahrheit sind sie wie ein einziger Verein mit zwei Namen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Verdrehung, Warnke, Ziel, Täuschung, Einflussnahme, Verein, Intransparenz, Protest, Diagnose:Funk, Aufmerksamkeit, Kollektiv


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