Interphone - neue Ergebnisse aus Israel (Allgemein)
Israel reagiert so auf die gefundenen Ergebnisse
Ein Beitrag von diagnose Funk zu den israelischen Ergebnissen
Krebsforscher: Mobiltelefongebrauch begrenzen
17.12.2007
Krebsforscher: Der Gebrauch von Mobiltelefonen bei Kindern sollte begrenzt werden
Tamara Traubmann und Ran Reznick, Haaretz Korrespondenten,
Haaretz vom 09.12.2007
Deutsche Übersetzung: Diagnose-Funk
Die israelische Ärztin, die an einer neuen internationalen Studie beteiligt war, welche einen Zusammenhang zwischen dem Mobiltelefongebrauch und Krebs fand, sagt, sie glaube, der Gebrauch von Mobiltelefonen bei Kindern sollte begrenzt werden. Dr. Sigal Sadetzki, welche die israelische Studiengruppe leitete, die in 16 Ländern durchgeführt worden war, sagte, die Normen sollten zur Vorbeugung vor Strahlung durch Mobiltelefone neu überprüft und verschärft werden.
Gemäss Dr. Sadetzki, Direktorin des Gertner Instituts für Epidemiologie und Gesundheitsforschung am Sheba Medical Center, Tel Hashomer, beziehen sich die gegenwärtigen Regelwerke nicht auf Krebs, der durch die Strahlung entsteht, sondern auf die Gesundheitsrisiken durch Geräte, welche Erwärmung erzeugen.
"Die Zeit ist vorbei, da gesagt werden könnte, dass diese Technologie keine Schäden verursacht; offensichtlich schädigt sie die Gesundheit", sagte Sadetzki Haaretz am Samstag. Jedoch fügte Sadetzki hinzu: "Mobiltelefone existieren, sie haben Vorteile und nun müssen wir lernen, sie weise zu gebrauchen."
Die Studie, welche am Freitag im Journal of Epidemiology veröffentlicht wurde, fand einen klaren Zusammenhang zwischen dem Mobiltelefon-Gebrauch und dem Entstehen von bösartigen und gutartigen Tumoren in den Speicheldrüsen. Die Studie wurde durch die Europäische Union und die Mobilfunkbetreiber finanziert, welche gemäss den Wissenschaftern nicht in den Ablauf der Forschung involviert waren.
Die israelische Studie untersuchte alle 460 Patienten, bei denen zwischen 2001 und 2003 gutartige oder bösartige Tumoren der Speicheldrüse diagnostiziert worden waren. Die Patienten wurden mit einer Kontrollgruppe von 1 266 Menschen in Israel verglichen, die keine Tumore hatten. Alle Teilnehmer füllten umfangreiche Fragebögen über ihre Telefoniergewohnheiten aus.
Wie die Wissenschafter erwartet hatten, wurde bei der Forschungsgruppe als Ganzes kein erhöhtes Krebsrisiko festgestellt, inbegriffen Patienten, die ein Mobiltelefon in verschiedenem Ausmass benutzten. Jedoch fanden sie bei spezifisch untersuchten Gruppen, dass bei jenen, die das Telefon an einer bestimmten Seite und häufig oder während längerer Zeit benutzten, das Risiko eines Speicheldrüsenkrebses um 50-58 Prozent anstieg, im Vergleich zu Personen, die das Mobiltelefon nicht regelmässig benutzten. Gemäss der Forschung ergab sich: je mehr die Gruppe ein Mobiltelefon benutzte, desto grösser war die Möglichkeit zu erkranken.
Die Studie fand ausserdem ein erhöhtes Risiko bei Menschen die ihr Mobiltelefon häufig oder während längerer Zeit benützten in ländlichen Gegenden, wo es relativ wenige Antennen gibt; die emittierte Strahlung ist in solchen Gegenden höher.
Eine Anzahl von Studien in den letzten Jahren deuten auf ein Risiko von Hörnerv- ,Hirn- und Speicheldrüsentumoren bei Langzeitbenutzern von Mobiltelefonen hin. Jedoch die gegenwärtige Studie zeigt den Zusammenhang klarer auf. "Das kann deswegen sein, weil wir in Israel eine relativ grosse Gruppe von Patienten hatten und weil es sich um sehr starke Benutzer handelt. In allen Vergleichen, die wir anstellten, war der Gebrauch von Mobiltelefonen viel stärker als in den übrigen Ländern."
Dr. Nadav Davidovitch, ein Arzt für Volksgesundheit an der Ben-Gurion-Universität, der an der Studie nicht mitgewirkt hatte, sagte Haaretz am Samstag, dass die Erkenntnisse das Argument für die Anwendung des "Vorsorgeprinzips" für den Mobiltelefon-Gebrauch unterstreichen. Davidovitch und Sadetzki sagten, dass zwischen der Überprüfung der Korrelation zwischen Mobiltelefon-Gebrauch und einer Krankheit, die gewöhnlich nach Jahren der Exposition auftritt, viele Jahre vergehen können, bevor ein Zusammenhang zwischen den Telefonen und Krebs oder anderen Gesundheitsrisiken sicher bewiesen ist.
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