Smart Meter: Hanna Tlach vs. Bundespräsident Gauck (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 25.11.2016, 23:11 (vor 2929 Tagen)

Hanna Tlach ist Dipl.-Psychologin, Heilpraktikerin, Sprecherin der Projektgruppe Mobilfunk der Lokalen Agenda 21 in Allensbach und bekennende Elektrosmog-Hysterikerin. Pfarrerstochter Tlach fühlt sich offensichtlich zu Gauck hingezogen, eigenen Angaben zufolge traf sie den ehemaligen Pastor 2012 anlässlich einer Buchsignierung und konfrontierte den Wehrlosen an Ort und Stelle mit ihrer Elektrosmog-Passion.

Da das Eis nun schon mal gebrochen war, wagte sich Frau Tlach 2016 etwas weiter vor und schrieb dem Bundespräsidenten einen Brief, selbstverständlich einen offenen, in dem sie ihm ihr weibliches Gefahrenempfinden über "Smart Meter" näher brachte und, ganz Pfarrerstochter, ein bisschen mit dem Anti-Mobilfunk-Szenepfarrer Werner Thiede kokettierte. Anlass für Tlachs Vorstoß bis ins Schloss Bellevue war das seinerzeit im Bundesrat beratene "Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende", im dem es angeblich auch um Smart Meter geht. Um nun nicht Gefahr zu laufen, wegen Volksverhetzung angezeigt zu werden, hier nur ein Auszug aus dem Brief, das komplette Werk gibt es <dort>.

Viele unabhängige Wissenschaftler und ÄrztInnen (s.Anl.2) fordern Vorsorgewerte wie die vom www.BUND.net von 1 Mikrowatt/qm für Aussen- und 0.1 Mikrowatt/qm für INNENBEREICHE, denn ein Handy funktioniert schon bei unter 0.001 Mikrowatt/qm.
Die Frau Dr. Merkel 1997 von dem privaten Verein ICNIRP als sicher empfohlenen derzeit immer noch gültigen Grenzwerte der 26. BImSchV von bis zu 6 Millionen Mikrowatt/qm bieten keineswegs genügend Schutz für empfindliche Individuen wie die zunehmende Anzahl Elektrohypersensibler (bis zu 10% der Bevölkerung), die zum Teil ihr Geld verzweifelt in Abschirmungen investiert haben. Diese Menschen sollten nicht zur schutzlosen Minderheit und damit indirekt diskriminiert werden!
Bitte überprüfen Sie das Gesetz vor der Unterzeichnung auf die Einhaltung des Grundrechts auf die Unverletzlichkeit der Wohnung.

Ich bewundere den Mut der Frau, den höchsten Repräsentanten unseres Staates mit derart hohle Phrasen zu belästigen. Ich würde mich so etwas nicht trauen.

Wer schützt uns vor selbsternannten Rettern wie dieser? Und: Müssen wir überhaupt vor solchen Überzeugungstätern geschützt werden?

Im Fall von Hanna Tlach, Dipl.-Psych., darf die Frage getrost verneint werden. Denn die gewünschte Wirkung hatte der Brief nicht. Selbstverständlich. Der Bundesrat nickte das Gesetz am 8. Juli 2016 ab, am 29. August unterschrieb es der Bundespräsident, am 1. September wurde es im Bundesgesetzblatt verkündet und am 2. September trat es, nicht zurück, sondern in Kraft.

Achso, die Worte "Unverletzlichkeit" und "Wohnung" kommen in dem Gesetz übrigens nicht vor.

Was kümmert es den Mond, wenn ein Hund ihn anbellt ...

Hintergrund
Spuren von Frau Tlach im IZgMF-Forum

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Psiram, Minderheit, Brief, Ueberzeugungstäter, Mediziner, Richtwert, Agenda 21, Ueberblick, Smart-Meter, Tlach


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