Fragwürdige Studie: Sonnenaktivität als Confounder (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 11.02.2015, 00:56 (vor 3577 Tagen) @ charles

Deswegen gibt es auch so grosse Unterschiede bei ähnliche Untersuchungen in unterschiedliche Labore.

Nicht unbedingt. Sie haben den Confounder Sonne übersehen. Ohne Witz: Mir liegt hier eine Studie vor, deren Autoren sich an der Universität Tübingen ernsthaft mit der Frage beschäftigen, ob die Sonnenaktivität, die periodisch zu- und abnimmt (Periodendauer elf Jahre), Ursache dafür sein kann, dass selbst perfekte 1:1 Replikationen von Tierstudien (Krebs) scheitern, wenn das Original und die Replikation in Phasen unterschiedlicher Sonnenaktivität stattfinden. Klingt phantastisch, hat aber einen realen Hintergrund. Die Hypothese der Autoren besagt, endogene Krebsabwehrmechanismen unterlägen saisonalen Schwankungen (mit einem Maximum im Sommer), welche ihrerseits mit dem Sonnenzyklus und den damit verbundenen Erdmagnetfeldschwankungen verbunden sind und auf das Melatonin einwirken, das seinerseits Tumor-hemmende Eigenschaften hat.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Melatonin, Tübingen


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