UMTS-Handys auch bei NF-Immission Sieger (Allgemein)

Kuddel, Donnerstag, 05.02.2015, 18:44 (vor 3589 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von Kuddel, Donnerstag, 05.02.2015, 19:18

Kurz: UMTS ist auch bei der NF-Immission nicht zu schlagen, auch hier ist mit 100-fach geringeren Magnetfeldern als bei GSM900 zu rechnen (modellabhängig). Die Erklärung ist einfach: UMTS darf mit maximal 1 W Leistung senden, GSM900 mit 2 W, klar, dass sich das auch auf die Stärke der Batterieströme auswirkt.

An den Sendeleistungsunterschieden liegt es weniger.
Auch UMTS-Geräte senden in der Spitze bis zu 2 Watt, nur sind die Spitzen so kurz, dass sie messtechnisch schwierig zu erfassen sind, weshalb bei UMTS nur die thermisch gemittelte Leistung angegeben wird (ca max 250mW), während bei GSM die Spitzenleistung (max 2 Watt) während des Sendepulses angegeben wird, obwohl die gemittelte Leistung nur 1/8 beträgt (also ebenfalls 250mW, sofern nur 1 Slot belegt ist).
Aufgrund dieser unterschiedlichen Konventionen hat es den Anschein, daß UMTS Geräte mit weniger Leistung senden, faktisch sind die Sendeendstufen gleichstark und die Leistungsspitzen bewegen sich auf ähnlichem Niveau (bis zu 2 Watt).

Der Unterschied in der NF Magnetfeld-Emission ergibt sich aus den unterschiedlichen Duplex-Prinzipien :
(Und der zu geringen oberen Grenzfrequenz der Magnetfeldmeßgeräte, welche das UMTS typische Magnetfeld-Spektrum um 0,1..2 MHz nicht mehr erfassen):

Bei GSM (TDD) wechseln sich Sende- und Empfangsphasen ab, d.h. der Sender wird gepulst ein- und ausgeschaltet => hoher Strom->geringer Strom->hoher Strom->geringer Strom...usw.
Bei UMTS (FDD) wird zeitgleich gesendet und empfangen. Prinzipbedingt ist der Sender ständig "an" und sendet stetig mit der gleichen Leistung (solange das Gerät nicht bewegt wird, d.h. keine Feldstärkeschwankungen auftreten).
Weil der Sender ständig an ist, ist die Stromaufnahme nahezu konstant.

Da niederfrequente Wechselfelder gemessen werden, deren Stärke sich aus der Stromänderung ableitet ( die Gleichfeldanteile werden ignoriert) , führt eine stark schwankende Stromaufnahme zu einer höheren Magnet-Wechselfeld-Emission, als eine nahezu konstante Stromaufnahme.

Bevor nun alle auf "Nur-UMTS" umstellen, sollte man auch die Nachteile erwähnen:
Denn gegenüber GSM ist die Leistungsaufnahme während einer UMTS Sprachverbindung um ein Vielfaches höher, was zu einer erheblich geringeren Akkulaufzeit führt.
Zum einen, weil während eines Gesprächs bei GSM der Sender und Empfänger nur 1/8 der Zeit"AN" ist , bei UMTS hingegen sind Sender und Empfänger zu 100% AN , zum anderen, weil UMTS für die Signalverarbeitung mehr Rechenleistung benötigt als GSM und jeder "PC-Gamer" weiss, daß Rechenleistung Strom kostet (und Wärme spendet). Hinzu kommt, daß die UMTS Modulation sehr "lineare" Sender benötigt, welche einen (gegenüber GSM) schlechteren Wirkungsgrad (Leistungsaufnahme zu Ausgangsleistung) haben.

K

Tags:
Handy, Immission, Sendeleistung, UMTS, GSM


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