Neues von "Hesse" (XXIX): Neid als Triebfeder (Allgemein)

Lilith, Sonntag, 16.03.2014, 09:01 (vor 3909 Tagen) @ H. Lamarr

Mobilfunkgegner "Mahner" (anderswo "Hesse") gibt unvermutet bereitwillig einige Einblicke in seine Motivlage, und klagt an: Die "1957er Generation" habe es sich längst bequem gemacht, habe u.a. auf seine Kosten studiert, und mache sich heute zum Dank dafür auch noch über ihn und seine Mitstreiter lustig: "Das Ergebnis der 'sanften beruflichen Entwicklung' war, dass einige Verwöhnte keinen Respekt vor der Kriegsgeneration aufbrachten und diese geistige Irritation bis heute noch anhält."

Der Neid, er frisst: "Während meine Generation Entbehrungen und Hunger während und nach dem Kriege litten, haben viele, nicht alle(!) der 'Schlaraffenlandzeit- Typen' den allmählich sich aufbauenden Wohlstand in vollen Zügen genießen können." Die "1957er Generation" ist ihm folglich eine Generation der Nutznießer seiner eigenen Hände Arbeit.

Intellektuell befähigte, studierte Menschen kommen ihm verdächtig vor: "Für 4-6 Jahre ging man dann noch auf Technikerschulen bzw. Hochschulen und wenn man es geschickt anpackte, erhielt man sogar noch ein Stipendium. Erst danach begann deren Beitrag zum Bruttosozialprodukt, ca. bis heute hochgerechnet 30-jähriger Berufseinsatz." Auch herrsche eine verbreitete "Respektlosigkeit gegenüber Handwerkerberufen".

Man darf vermuten: "Mahner" selbst blieb das Studieren offenbar versagt - und er scheint heute andere für die verpasste Chance verantwortlich zu machen. Dabei ignoriert er allerdings, dass andere seiner Generation diesen Weg durchaus gegangen sind. Das deutsche Ingenieurwesen erblühte nämlich, diesmal friedlich, genau zu jener Zeit, als "Mahner" nicht zur Hochschule gehen konnte oder wollte. Es hatte auch schon damals mit Leistung zu tun, ein Studium antreten zu können - oder eben nicht. "Mahners" Verbitterung ist folglich ein bißchen ungerecht und wirkt neidisch - auch seiner eigenen Generation gegenüber.

Man kann "Mahner" nicht bestreiten, dass er versucht hat, den intellektuellen Anschluss zu halten. Darin mag der tiefere Grund liegen, warum er sich der "Bewegung" der "Mobilfunkkritiker" anschloss. Deren Vereine sind jedoch als Gegenreaktion zu verstehen, als Abwehr gegen die Zumutungen einer komplex gewordenen Welt voll moderner Technik, gesellschaftlichen Fortschritts und wachsenden Wohlstands. In "Mahners" Phantasie wirkt diese heutige Welt vermutlich finster, irgendwie zu schnell, und ihre Bewohner der "1957er Generation" (und jünger) haben nach seiner Ansicht die in dieser modernen Welt geschaffenen und vorzufindenden Annehmlichkeiten eigentlich nicht verdient.

Um diesen ihm zweifelhaften Entwicklungen etwas entgegenzusetzen, schaffte es "Mahner" aber dann immerhin zum "Mobilfunkgegner" (und im Zuge dieses Ausbildungsganges sogar wie nebenbei zum Latein-Autodidakten - flog dabei allerdings wegen eines Täuschungsversuchs auf, und rauschte durch das IZgMF-Examen, was er als Demütigung erlebt haben mag. Was ihm aber jedenfalls gezeigt haben könnte, dass, wer nach wahrer Bildungsgröße strebt, nicht bloß auf dickere Schuhsohlen setzen sollte...).

Man darf "Mahner" aber jedenfalls dankbar sein für seine Darstellungen.

Da schreibt ein Gekränkter, einer, der sich unverstanden fühlt, und der deswegen offenbar heimzahlen will. Die bereits früher hier diskutierte Intellektuellenfeindlichkeit innerhalb der Mobilfunkgegnerschaft, und die trübe Seelenlage, die dahintersteckt, hätte "Mahner" hier wohl kaum besser vorführen können. Was wir vermittels seines Beitrages vorliegen haben, ist also eine authentische Selbstdarstellung. Man kann daraus für jetzt dies lernen: Hinter den seit Jahren vorgetragenen Pöbeleien im Schweizer Forum steckt letztlich der Neid des Zukurzgekommenen. Origineller ist es eigentlich nicht.

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"Wer die Dummbatzen gegen sich hat, verdient Vertrauen." (frei nach J.-P. Sartre)

Tags:
Mobbing, Selbstdarstellung, Moral, Ethik, Neid, Autodidakt, Mahner, Gossensprache, Missgunst, Diffamieren, Pöblen


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