Mitteleuropäisches Kulturgefälle (II) (Forschung)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 04.06.2009, 22:55 (vor 5654 Tagen) @ Fee

Unwichtig ist jedenfalls ein Landsmann von Ihnen ;-)

Klingt plausibel, denn wer bei Gigaherz postet muss schließlich noch lange kein Schweizer sein. So gesehen trifft Ihr Einwand zu. Aber, ich habe da ein paar Einwände:

Verstehen Sie mich richtig, Fee, dieser "unwichtig" ist in der Tat unwichtig, mir geht es nur darum, zu zeigen, dass manches eben komplexer ist, als es auf den ersten Blick scheint. Erstbeste Erklärungen, z.B. bei der Selbstdiagnose von ES, können ebenso weit neben der wahren Ursache eines Symptoms liegen, wie Bremen von Zürich entfernt ist.

Ob Bienenstich und Holzinger Schweizer sind haben Sie keine Beweise und ohne solche sollte man doch nichts behaupten...

Ja, da haben Sie zweifellos recht, ohne Beweise sollte man nichts behaupten!

Handelt es sich bei den Magnetfeld-Messungen um eine zeitliche Mitteilung? bzw. wenn das 50 Hz-Feld einmal 40, einmal 400 nT ist nimmt man einen Durchschnittswert?

Angenommen die 40 und die 400 nT liegen pro Tag über je 12 Stunden vor, dann ist der Durchschnittswert einfach zu berechnen: 40+400/2=220 nT. Dr. Schüz sagt nun, dass es auf diese 220 nT (Mittelwert) ankommt, ob ein Kind möglicherweise Leukämie kriegt, und nicht auf die 400 nT (Maximalwert). Niemand auf der Welt hat dazu mehr Probanden/Kontrollen untersucht als er, und er hat auch die 200 nT als Vorsorgewert gefunden, etwas, was dem aggressiven "unwichtig" bei Ihnen im Forum überhaupt nicht klar ist und den anderen Hetzern dort ebenfalls nicht. Die prahlen damit, dass ab 200/300 nT Kinderleukämie auftritt und der ICNIRP-Grenzwert von 100 µT viel zu hoch sei. Zugleich diffamieren sie Schüz als industriefreundlichen Gefälligkeitsgutachter, weil sie zu dämlich sind, zu erkennen, dass der gierig von ihnen aufgesaugte 200/300-nT-Wert ja gerade eben von Schüz gefunden wurde. Pardon: Soviel Inkompetenz auf einem Fleck müsste eigentlich verboten werden.

Das würde mir aber nicht korrekt scheinen. Denn an meinem früheren Wohnort, wo ich schwer elektrosmogerkrankt bin, waren ständige Wechsel von 40 nT bis 400 nT vorhanden, möglicherweise ist sogar der Wechsel auch noch problematisch.

Wir reden nicht von ES, auch nicht von Leukämie, sondern von Kinderleukämie. Inwieweit Stärke und zeitlicher Verlauf von Magnetfeldern ES auslöst weiß außer den "Experten" in Ihrem Forum niemand. Wie denn auch, es ist ja noch nicht einmal objektiv geklärt, ob es überhaupt ES gibt.

Bei HF-Messungen nehme ich im übrigen die Einstellung Peak, weil mir dieser eher den biologischen Auswirkungen zu entsprechen scheint.

Sie formulieren es richtig, es scheint Ihnen so. Aber würden Sie auf einer so wackeligen Grundlage folgenschwere Gesetze/Verordnungen erlassen? Wohl kaum, denn dem erstbesten Einwand könnten Sie nichts substanzielles entgegen halten, man würde Sie bald feuern. Die Grenzwerte sind bekanntlich Mittelwerte und keine Spitzenwerte, vermutlich aus gutem Grund. Leider weiß ich dazu nichts genaues. Vor mittlerweile einem guten Jahr soll in Deutschland die SSK zum Thema "Biologische Relevanz von Mittel-/Sptzenwert" getagt haben. Dr. Lerchl wollte mir seinerzeit etwas Einblick in den aktuellen Stand des Wissens in dieser Kernfrage geben, hat dies trotz etlicher Erinnerungen aber bis heute nicht gemacht. Er ist sonst durchaus kommunikativ, in dieser Sache aber schweigt er seit 15 Monaten eisern. Eine Erklärung dafür habe ich nicht, und spekulieren bringt nicht viel.

N.B. Haben Sie schon Angaben zu den Erkrankungen in den Nachbarländern?

Nein. Ich habe allerdings auch noch nicht danach gesucht, hätte ich wohl besser gemacht, als mit den irren Fanatikern in Ihrem Forum ein paar Runden Schattenboxen zu üben. Die Jungs dort sollten sich mMn mal gründlich untersuchen lassen. Am Kopf. Naja, nach so vielen groben Beleidigungen, denke ich, darf ich auch mal auskeilen.

Diese Frage interessiert mich, denn sie könnte Hinweise geben auf allfällige langzeitige negative gesundheitliche Auswirkungen auch von Elektrosmog.

Ja, das wäre schon spannend, besonders deshalb, weil GSM ja nicht überall gleichzeitig eingeführt wurde. Sollte sich also herausstellen, dass auch in anderen Ländern die Diagnosezahlen zu einem Zeitpunkt X abrupt ansteigen und das Delta-X zum Startzeitpunkt der GSM-Mobilfunknetze in allen Ländern halbwegs gleich sein, dann wäre dies ein bemerkenswerter Hinweis. Aber: So schnell schaffe ich das nicht, am WE will ich erst noch die Geschichte mit den 92 Parteien & Mobilfunk machen.

Denn dass der Elektrosmog mir und andern Betroffenen schadet, das weiss ich so sicher, wie man nur etwas wissen kann.

Und ich weiß nicht weniger sicher, dass er den fünf Personen in unserer Familie, wovon immerhin drei Kinder seit 2002 inmitten des mehrfach geschilderten NF/HF-Mixes aufgewachsen sind, (bisher) in keiner Weise geschadet hat und ich auch niemanden kenne, dem ich das Prädikat "echter ES" wenigsten vom Bauchgefühl heraus verleihen könnte.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Angst, Leukämie, Gigaherz, Fanatiker


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