Kein Standortkonzept (Allgemein)
Gemeinde verzichtet auf Gutachten zu Mobilfunkstrahlung
Brunnthal - Gegen die Ausarbeitung einer gemeindeweiten Bauleitplanung bei der Stationierung von Mobilfunkmasten hat sich der Gemeinderat jetzt in seiner jüngsten Sitzung ausgesprochen.
Da die Gemeinde bei der Standortplanung von Mobilfunkmasten gegenüber den Betreiberfirmen nur ein Vorschlagsrecht hat, erschien den Räten um Bürgermeister Stefan Kern (CSU) ein Gutachten in Höhe von rund 5000 Euro "zu teuer und zudem sinnlos". Tenor im Gemeinderat: "Auch ohne Gutachten" wisse man schließlich, dass man die ungeliebten Masten "weit weg aus dem Gemeindezentrum" haben wolle.
Ursprünglich hatte die Gemeinde ein Gutachten durch die ,,Umweltphysikalische Messungen GbR" erwogen. Diese hätte an rund 20 ausgewählten Punkten in Brunnthal die Strahlenbelastung, die auf die Bürger zukäme, gemessen. Zusätzlich zum Gutachten sei auch eine rechtliche Beratung möglich gewesen.
Auf diese Weise hätte sich die Gemeinde über die juristischen Voraussetzungen für eine Ablehnung der Mobilfunkanlage erkundigen können. Dazu soll es jetzt nach dem Willen der Räte nicht kommen - auch das Angebot einer Ottobrunner Firma für etwas mehr als die Hälfte des Betrages wurde verworfen. Rathauschef Kern und einige Mitstreiter hatten die Maßnahme zunächst erwogen, um durch konkrete Messungen die "bestehenden Ängste in der Bevölkerung zu mindern", und um "für Beruhigung beim Problemthema Mobilfunk zu sorgen".
Doch auch Kern selbst rückte vom einstigen Vorhaben ab. So sei auch im Zuge der jüngsten Messungen entlang eines neuen Mobilfunkmasten am Rande von Hofolding festgestellt worden, dass "sogar die strengen Salzburger Richtwerte eingehalten" würden. "Bei Bedarf", so Kern, könne man ja "auch noch später tätig werden".
Quelle: Merkur-online
veröffentlicht am 18.08.2008
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