Was vertreten wir denn, außer persönliche Meinung (Allgemein)

Doris @, Montag, 24.03.2008, 18:39 (vor 6096 Tagen) @ KlaKla

Peter Hensinger tourt durch die Stuttgarter Volkshochschule.

Er vertritt seine persönliche Meinung zum Thema Mobilfunk.

Was vertreten wir hier denn alle außer unserer persönlichen Meinung, ohne zu wissen, wer sich hinter den Lesern versteckt? Vielleicht steckt jemand dahinter, der sich zum ersten Mal über die Thematik informieren will und erhält auch nur Ihre/unsere "persönliche Meinung". Der Unterschied, den es bei "persönlichen Meinungen" gibt, ist der, wie sich diese bildet. Unter Einbeziehung verschiedener Seiten und unter Berücksichtigung des aktuellen Stand der Dinge, oder aber unter verschwörungstheoretischer Blickrichtung, dass wir eh alle übers Ohr gehauen werden und für Geld alles getan wird oder bildet sich diese Meinung aus der Erfahrung, die z.B. Fee macht, die überzeugt davon ist, dass wir (auch ich ;-) ) letztendlich nur klug daher reden, aber sie es am eigenen Leib spürt, wie sehr diese Technologie krank macht. Mögen Sie bewerten, wer nun wirklich Recht hat? Für mich kann überall ein Stück Wahrheit drinstecken.

Welche Qualifikationen hat Hensinger vorzulegen?
Ich habe gehört, er ist Mediengestalter?

Nun sind wir bei der Frage, welche Qualifikation muss Ihrer Meinung nach jemand haben, der sich öffentlich kompetent dazu äußern darf?
Wolfram König vom BfS ist von Haus aus Architekt und kann auch nur das bewerten, was ihm geboten wird.
Ist der aktuelle STand der Wissenschaft verlässlich, solange irgendwelche Verbandelungen mit der Industrie vorhanden sind?
Sie haben mir mal zwei Namen genannt, denen Sie bei der Mobilfunkdiskussion noch Kompetenz zutrauen. Es war Neitzke und Prof. A.. Von Neitzke hört man momentan wenig und seine Äußerung zur Interphone Studie erhielt hier auch Kritik. Und Dr. Prof. A., den kann ich momentan gar nicht einschätzen. Auf der einen Seite findet er was im REFLEX-Projekt, dann findet er was bei UMTS, welches seitdem als beliebtes Argument herhalten muss, dass diese Technik 10 mal genschädigender ist und vermutlich werden deshalb heute schon die nachfolgenden Techniken mal gleich vorsorglich als noch schlimmer eingestuft. Und was tut Dr. Prof. A.? So ganz geklärt ist die UMTS Geschichte doch auch noch nicht. Auf der einen Seite kritisierte er auf Anfrage des IZgMF die Darstellung von Hensinger bezüglich der UMTS Geschichte, dann hockt er bei der Carlo Veranstaltung rein und pflichtet dem kopfnickend auch wieder bei, ohne genau zu differenzieren, reden die da auf der Bühne nun von den Intensitäten durch Masten oder durch Handys. Und hinterher fabriziert er mit Dr. Lutz zusammen einen Einwand gegen die Grenzwerte, der bei Umsetzung laut Aussage von H. Hahn (Teil 2 hier), genau die Personengruppe (Handynutzer) schädigen würde, bei denen er sowohl bei GSM als auch beim UMTS DNA Schäden gefunden hat und die Personengruppe (Anwohner von Basisstationen) vorsorglich schützen möchte, die laut eigener Aussage eben nicht gefährdet sind, weil diese DNA Schäden bei Sendemastintensitäten nicht festgestellt wurden. Das zu den "Qualifikationen", die jemand haben muss um sich öffentlich dazu zu äußern :-(
Es wird einfach überall hier und da ein bisschen was weggelassen oder dazu gedichtet und schon ist die erreichte Außenwirkung perfekt. Und genau damit tu ich mir sehr schwer und mäkle deshalb ständig überall rum und muss mir dann anhören, "jetzt nimm es doch nicht so ganz genau".
Und übrigens, die von uns hier kritisierten Mobilfunkkritiker, die können wir nicht wirklich packen, wenn wir sie bezüglich ihrer Sendemastbekämpfung angreifen, denn die haben alle Handy, DECT, WLAN usw. voll im Programm. Da kann man denen nicht ans Bein pinkeln und das bekomme ich auch immer postwendend präsentiert, wenn ich an der "Arbeit" rummäkle. Es ist das, was nach außen verstärkt vertreten wird, das mit was man punkten möchte und auch weiß, mit was man punkten kann. Und die ganzen BIs, die die Bevölkerung vor den Sendemasten schützen wollen, die sind "bekannt" und "berühmt" oder "wichtig", wenn man nach "Sendemastbekämpfung" googelt, dann tauchen die Namen auf, die dafür stehen.
"kuddel" der durch sein Vorgehen vielleicht bei seiner pubertierenden Nichte (und vielleicht installiert er noch mehr "Schnurelefone" )vielleicht mehr "Gesundheitsschutz" betrieben hat, der wird völlig unbeachtet in der Mobilfunkdiskussion untergehen. Aber so ist es schon Mutter Theresa ergangen, die so "ungünstig" gestorben ist, dass ihr Tod eher beiläufig im großen Medienspektakel um Prinzessin Dianas Beisetzung erwähnt worden ist. ;-)

PS: Auch Heike-Solweig Bleuel tourt durch unterschiedliche Volkshochschulen. "Ich plädiere für einen vernünftigen Umgang!"

Das hört sich doch nicht schlecht an. Aber in ihrem Buch wird eben auch alles zusammengemixt, vom Handygebrauch, über die Handysucht mit entsprechenden Folgen bis zu den kritisierten Grenzwerten und den Mobilfunkmasten.
Abschließend habe ich aber auch Kritik an der hier m.E. oft zu allgemeinen "Verharmlosung" der Sendemasten, was eigentlich das Gegenteil zur pauschalen Ablehnung eines jeden Funkmastens ist. Ich meine mich zu erinnern, dass das IZgMF für 1 mW/m² Belastung im häuslichen Bereich steht und mehr nicht zumuten möchte. Es gibt aber eben doch auch Haushalte, die durch einen Sendemast mehr als diese 1 mW/m² abbekommen und die gehen m.E. unter in der Kritik an den Sendemastbekämpfern.

Wir haben in nächster Zeit ein Gespräch mit einem Standortvermieter der den abgelaufenen Vertrag gekündigt hat, weil er sich der Kritik in der Öffentlichkeit nicht mehr aussetzen möchte. Auf der einen Seite ist gegen den Standort nicht wirklich was einzuwenden, bis auf die Tatsache, dass eben ein Haus direkt auf Augenhöhe zu dem Mast ist und der Mann im Schlafzimmer 1500 µW hat, welcher nur wir mit unserem Laiengerät gemessen haben ohne jegliche Hochrechnung. Der reale Wert ist sicherlich höher. So was muss nicht wirklich sein. Ein paar Meter höher und alles wäre in Ordnung gewesen.

Tags:
Meinungsbildung, Hensinger, VHS, Bleuel, Laienorganisation


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