"Hesse" & "Eva": infernalisches Duo der Desinformation (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 31.07.2013, 11:22 (vor 4140 Tagen) @ H. Lamarr

Alle kapieren es, nur einer nicht.

Alle haben es kapiert, nur eine nicht.

Als ob eine PLL-Regelschleife bei ihr wirken würde, ist unsere liebe "Eva" auf dem schweizerischen Zugunglückstrang eingerastet und mutmaßt dort munter vor sich hin, der Lokführer könnte womöglich infolge des Telefonats wegen gepulster Funkfeldimmission leicht plemplem gewesen sein. Als Beleg fürs Plemplemwerden verweist sie auf eine Studie der Universität von Utah:

[...] Wagte er nicht, den Anrufer abzublocken, weil er nun Wichtigeres zu tun hätte? Wie lange sind ein paar Sekunden, wenn ein Zug mit diesem Tempo "dahinfliegt"? Warum immer mit Handy, gepulstem Funk? Warum sagte er, dass er einen Moment lang nicht wusste wo er war?

http://www.spiegel.de/auto/aktuell/us-studie-telefonieren-am-steuer-wirkt-wie-alkohol-a-424798.html

Ich zitiere:
"Die Ergebnisse waren überraschend: Die Tests zeigten, dass die Reaktion der Telefonierenden auf ähnliche Weise verlangsamt war wie unter Einwirkung von Alkohol. Dabei spielte es keine Rolle, ob das Mobiltelefon direkt ans Ohr gehalten oder das Gespräch über eine Freisprecheinrichtung geführt wurde."

*seufz*

Was müssen Angestellte und Beamte in Behörden eigentlich aushalten, wenn Mobilfunkgegner wie "Hesse" oder "Eva" mit ihren recherchierten "Beweisen" über sie herfallen und Aufklärung fordern? Der Geduldsfaden der bedauernswerten Auskunftpersonen muss Seilstärke haben, ich könnte diesen Job nicht machen ohne irgendwann einmal richtig unfreundlich zu werden.

Mein Vorschlag: Fünf Tage Extraurlaub im Jahr für jeden, der sich mit begriffsstutzigen Mobilfunkgegnern abplagt, und immer schön freundlich bleiben muss.

Also, worum geht's? Um das, worum es bei "Hesse" und "Eva" immer geht, nämlich um den verzweifelten Versuch, dieses Desinformationsgeschwader der vereinigten bornierten Mobilfunkgegner zum Abdrehen zu bewegen und ihre Bombenschächte zum Abwurf von Desinformationsminen zu versiegeln.

"Eva" zitiert die US-Studie sinnentstellend bis auf die Knochen. Denn das, was da 2006 in Utah untersucht wurde, hat mit Funkwellen nichts zu tun. Die Studienautoren haben die Ablenkung von Autofahrern untersucht, wenn diese während einer Fahrt telefonieren. Die Verknüpfung des Studienergebnisses mit gepulsten Funkfeldern passiert einzig und allein im Hirn von "Eva". Wissenschaftlich publiziert wurde die Studie nicht, der Volltext lässt sich jedoch von der Website der Uni laden (PDF, 5 Seiten, englisch). Mit keiner Silbe gehen die Wissenschaftler auf Strahlung (Radiation) von Handys ein.

Päng!

Game over. Next player.

Heute Nacht träumte ich den Albtraum, das Traumpaar der Mobilfunkgegnerei sei erst um die 40 und würde die Menschheit noch viele Jahre im Dienste der selbst auferlegten Meinungsfreiheit mit Erkenntnissen beglücken.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Game over, Desinformation, Bürgerbewegung


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