OeAWI - Stellungnahme vom 26.11.2010 (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 26.11.2010, 12:38 (vor 5114 Tagen) @ Alexander Lerchl

Die Österreichische Agentur für Wissenschaftliche Integrität (OeAWI) hat heute ihre Stellungnahme zu einigen der Wiener Veröffentlichungen bekannt gegeben ...

Die Stellungnahme liest sich für mich wie ein Freispruch mangels Beweisen und der stillen Aufforderung, "Reflex" noch einmal nach allen Regeln der Kunst blitzsauber (1:1) zu replizieren.

Eine solche 1:1-Replikation an den alten Wirkungsstätten in der MUW kann doch nicht so unerschwinglich teuer sein, die Gerätschaft (Expositionskammern) müsste ohnehin noch dort herumstehen. Dann würde es sich, so sehe ich das als Laie, doch verbindlich zeigen, ob zumindest annähernd das gleiche Ergebnis herauskommt oder nicht. Das Ganze dann einwandfrei protokolliert und gut beobachtet, damit auf keinen Fall etwas anbrennt, sollte mMn erheblich mehr Gewicht haben als die mehr oder weniger vom Original abweichenden Replikationen an anderer Stelle.

Ich meine das sind zwei Paar Stiefel, einerseits zu erforschen ob es nun unterhalb der Grenzwerte wirklich zu DNA-Schäden kommt, und andererseits verbindlich zu klären, ob "Reflex" aus dem Verkehr gezogen werden muss. Beim einen bin ich zuversichtlich, beim anderen nicht. Wobei ich es durchaus enttäuschend finde, dass die OeAWI nach so langem Studium der Aktenlage nur zu einem so unverbindlichen Ergebnis gekommen ist, das keinen Schlusspunkt unter die Affäre setzt, sondern, wenn die Stellungnahmen des Statistikers bei der Bewertung wirklich außen vor geblieben sind, nur neue Fragen aufwirft.

Es bleibt so ein unangenehmer Nachgeschmack.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Replikation, Expositionskammer, Freispruch


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