UMG: Kritik an Prof. Hecht unerwünscht (Forschung)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 30.06.2010, 23:41 (vor 5262 Tagen) @ H. Lamarr

Dr. Eger hat seine Selbitz-Untersuchung ohne großes Aufsehen in Heft 2/2010 von "Umwelt - Medizin - Gesellschaft" als wissenschaftlichen Originalbeitrag publiziert.
Publikation von Dr. Egers Hennen-Untersuchung in UMG 1/2009

Der ebenso scharfzüngige wie -sinnige Physiker Michael Hahn schrieb im Oktober 2009 einen Brief an den Chefredakteur der UMG. Es ging um eine Beschwerde wegen groben wissenschaftlichen Fehlverhaltens von Prof. Karl Hecht, Gallionsfigur der sogenannten Kompetenzinitiative. Nachfolgend Hahns Brieftext im Wortlaut.

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Betr.: Ausgabe 3-2009: Editorial

Sehr geehrter Herr Petersen,

im Editorial der Ausgabe 3-2009 Ihrer Zeitschrift zitiert Prof. Hecht eine Arbeit von Schliephake aus der Deutschen Medizinischen Wochenschrift von 1932 wie folgt:

„Der Gesamtorganismus wird schon im Strahlungsfeld von starken Kurzwellensendern durch die freie Hertzsche Welle deutlich beeinflusst. Das empfinden alle Personen, die längere Zeit hindurch an solchen Sendern ohne genügende Schutzmittel haben arbeiten müssen. Es treten Erscheinungen auf, wie wir sie bei Neurasthenikern zu sehen gewohnt sind: starke Mattigkeit am Tage, dafür in der Nacht unruhiger Schlaf, zunächst ein eigenartig ziehendes Gefühl in der Stirn und Kopfhaut, dann Kopfschmerzen, die sich immer mehr steigern, bis zu Unerträglichkeit, dazu Neigung zu depressiver Stimmung und Aufgeregtheit, SCHNUPFEN, ATEMNOT, BRONCHITIS.“

Tatsächlich sind die von mir fett hervorgehobenen Worte im Originaltext gar nicht enthalten. Mit anderen Worten: Bei dem Zitat handelt es sich schlicht um eine Fälschung.

Der nachfolgend zitierte Satz:
„Durch die Beeinflussung des Zentralnervensystems ist also offenbar die Abwehrkraft gegen derartige Erkrankungen herabgesetzt worden.“
wird zwar noch durch separate Hochkommas abgesetzt. Tatsächlich findet er sich in der Arbeit aber an ganz anderer Stelle, in anderem Zusammenhang. Auch dies kann nach Lektüre des Originals als eine Irreführung des Lesers angesehen werden.

Insbesondere der erste Punkt ist ein Fall von grobem wissenschaftlichem Fehlverhalten.
Ich bin entsetzt, eine plumpe Zitatenfälschung schon im Editorial einer Zeitschrift zu finden, die wissenschaftlichen Anspruch erhebt.

Ihre Meinung zu der Angelegenheit interessiert mich.

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"Seine Meinung kann ich nur vermuten," schrieb mir Hahn, "denn Antwort kam nie."

Punkt.

Hintergrund zum Artikel von Schliephake
http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=39672

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Kompetenzinitiative, Umwelt-Medizin-Gesellschaft, Hese-Project, Wissenschaftliches Fehlverhalten, Hecht, Schliephake, Zitatverfälschung, Verbandszeitschift, UMG, Berater, EMF-Publikationen


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