"Spatenpauli" an "feldmeter" (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 15.11.2018, 23:39 (vor 2203 Tagen) @ feldmeter

Kann jeder selbst messen und dann sich Gedanken machen.

Also ich kann das nicht messen, ich habe davon nicht die geringste Ahnung.

Es wäre hilfreich, "feldmeter", wenn du uns ein wenig über deine Ausbildung und den ausgeübten Beruf, also etwas über deine fachliche Qualifikation erzählen könntest.

Ich schreibe das, weil es auf dem EMF-Dampfer sehr viele Leichtmatrosen gibt, die sich mit Hobbymessgeräten eingedeckt haben und glauben, nur weil sie Zahlenwerte von numerischen Displays ablesen, in der Mobilfunkdebatte mitmischen zu können. Dazu ein Beispiel: Ein beliebtes Hobbymessgerät aus bayerischer Produktion hat zwar eine Peak-Hold-Funktion, misst aber nicht selektiv einen Funkkanal, sondern breitbandig so ziemlich alles was zwischen 700 MHz und 2,5 GHz durch den Äther schwirrt. Der eigentlich nützliche Peak-Hold kann unter solchen Umständen zu bösen Fehlmessungen führen, nämlich dann, wenn selbsternannte Messtechniker mit einem Handy in der Hosentasche unterwegs sind, um die Felder eines Mobilfunksendemasten zu messen. Handys senden (im GSM-Modus) auch wenn keine Verbindung besteht in regelmäßigen Abständen (je nach Netzbetreiber unterschiedlich) unbemerkt einen "PLU-Impuls" mit voller Sendeleistung, um dem Netz zu zeigen, dass sie noch immer eingebucht sind. Bleibt dieser Impuls aus, schaltet das Netz den Teilnehmer selbsttätig auf Mailbox um. Wird so ein PLU ausgerechnet dann abgesetzt, wenn der "Spezialist" gerade dabei ist mit Peak-Hold einen Mobilfunkmasten zu messen, wird ein viel zu hoher Messwert registriert und unser "Spezialist" erzählt überall vermeintlich Schreckliches herum, wie stark Sendemasten strahlen. Da die Leute unbedarft sind fällt es ihnen nicht auf, wenn ein Messwert nicht plausibel ist.

Leider gibt es in der Anti-Mobilfunk-Szene wesentlich mehr selbsternannte Experten als echte Experten, es ist fast so schlimm wie bei der Beurteilung von Fußballspielen unserer Nationalelf, da gibt es ja auch Millionen Bundestrainer – immer dann, wenn die Jungs wieder mal Mist gebaut haben. Unserer Erfahrung nach sind Hobbymesstechniker der E-Smog-Szene auch völlig beratungsresistent, das kann einem ziemlich auf die Nerven gehen. Dies erklärt die skeptischen Reaktion auf dein Startposting und meine Frage nach deinen fachlichen Qualifikationen. Was meine anbelangt: Wie du in meinem Profil sehen kannst habe ich nicht nur den "Playboy" studiert, sondern auch Nachrichtentechnik bis zum bitteren Ende. Ich kann also zumindest Strom und Spannung auseinanderhalten.

Es gibt wahrlich noch viel zu tun auf dieser Welt. Da wir uns hier aber exklusiv nur mit Elektrosmog beschäftigen, dafür aber (meistens) ernsthaft und qualifiziert, schlage ich als Steuermann des Forums (neudeutsch Admin) vor, auch du bleibst künftig bei dieser kurzen Spektrallinie im breiten Spektrum dessen, was auf diesem Planeten diskussionsfähig ist. Auch ein Blick in die Forumregeln wäre hilfreich, wir mögen es hier z.B. sehr, wenn Behauptungen mit Belegen (Links) untermauert werden.

Nur wenn viele etwas unkontrolliert behaupten, ist es noch lange nicht richtig.

Ja, das sehe auch ich so – wenn es um Stammtische geht. Da hast du unbestritten recht. Wenn 99 ernst zu nehmende Wissenschaftler aber A sagen und ein Bäcker (nix gegen Bäcker, nur zur Veranschaulichung) beharrt auf B, dann sieht es merklich anders aus. Zur Info: Mit Alexander Lerchl legst du dich übrigens mit einem Professor für Biologie und Ethik in Naturwissenschaften und Technik an, also überlege dir gut, was du schreibst :-).

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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