Teilnehmer "wuff": vom Star zum Blender (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 21.04.2013, 17:36 (vor 4237 Tagen)

Szenen einer gescheiterten Ehe.

Einige Monate nach der Suspendierung von "wuff" im IZgMF-Forum schrieb ich etwas über meine damalige Sicht auf ihn:

Da ich zu denen gehöre, die "wuff" am liebsten zum Anführer einer EHS-Bewegung gemacht hätten, fühle ich mich angesprochen. Tatsächlich sehe ich "wuff" noch immer in dieser Rolle, denn gegenüber anderen öffentlich auftretenden EHS-Selbstdarstellern, die eher zum Kopfschütteln oder nachsichtigem Kopfnicken anregen, vermittelt "wuff" mit seiner Fertigkeit im Schreiben Attribute wie "Intelligenz", "Scharfsinn", "Ernsthaftigkeit" und "Seriosität". Kompetenz in dieser Richtung, zu der (leider) auch "Wortschwall" gehört, hat er mMn durchaus. Was er nicht hat, ist Fachkompetenz in den Themen, die er angeht. Nicht selten hatte ich bei ihm den Eindruck, dass er sich soeben erst in Wikipedia über sein aktuelles Thema grundlegend schlau gemacht hat, bevor er es in den Mittelpunkt einer Kritik stellte. Die Fehler die er dabei machte wurden von anderen aufgespießt, für "wuff" insofern kein Problem, sondern sogar willkommen, weil er sich mMn als selbstlernendes und selbstheilendes (Stichwort: MP-Kondensator) System versteht. "Wuff" ernährt sich von Entgegnungen, sie machen ihn ohne Umwege gezielt schlauer, ein sehr rationeller Ansatz für effizienten Wissenstransfer (funktioniert natürlich nur mit kompetenten Entgegnungen, daher muss Gigaherz für "wuff" ein weitgehend fades Exil sein).

Inzwischen sind ein paar Jahre vergangen und der Glanz von "wuff" ist bei mir stumpfer und stumpfer geworden. Und lange noch habe ich gerätselt, wie mir das passieren konnte, trotz vieler Warnungen auf "wuff" hereingefallen zu sein, und ihn nicht als das zu sehen, was er ist: ein Blender. Erst kürzlich führte dieser Prozess zu einer für mich überraschenden Erkenntnis:

Solange "wuff" sich über andere das Maul zerriss, z.B. über Lerchl, Frick, Kaul oder Repacholi, war ich nicht betroffen und darauf angewiesen zu glauben, dass die von "wuff" in zahllosen Pirouetten angebotenen Beweisführungen richtig und stimmig sind. Dass die umständlichen Pirouetten nur den Zweck dienten, den Leser einzuwickeln, wurde mir damals nicht bewusst, denn im Vergleich zu nahezu allen anderen öffentlich wahrgenommenen Mobilfunkgegnern, zu nennen wären z.B. Frau Dr. Waldmann-Selsam, Hans-U. Jakob, U. Weiner oder Dr. C. Aschermann, wirkte "wuff" auf mich nicht wie ein befremdlicher Sonderling, sondern wie ein Intellektueller, der irgendwie in die Niederungen der Mobilfunkgegnerei herabgefunden hatte.

Doch dann, Ende 2009, entzweiten sich "wuff" und ich. Weil er trotz mehrfacher Ermahnung nicht davon lassen wollte, seine persönliche Meinung als Tatsache auszugeben, wurde "wuff" im Dezember 2009 nach 2773 Postings im IZgMF-Forum gesperrt. Sein letztes Posting vom 11. Dezember ist hier nachzulesen.

Dieser Sperre hatte zur Folge, dass "wuff" sich nun das IZgMF auf dieselbe Weise vorknöpfte, wie er es zuvor mit anderen gemacht hatte. Für mich war das ein Segen und der Anfang vom Ende des Mythos "wuff". Denn plötzlich war ich nicht mehr Zaungast, sondern selbst Betroffener von den angeblich so intelligenten und scharfsinnigen Analysen des Großkritikers. Jetzt war ich nicht mehr auf Glauben an die Fähigkeiten von "wuff" angewiesen, sondern konnte erstmals aus erster Hand heraus feststellen, was an den Analysen des "wuff" wirklich dran war. Das Ergebnis war für meinen Ex-Star vernichtend. Innerhalb kürzester Zeit schrumpfte der Großkritiker zum Blender. Wobei ich nicht einschränken muss "meiner Meinung nach", sondern dies als Tatsache feststelle: Denn weil ich über die Dinge, die "wuff" über das IZgMF verbreitet, besser Bescheid weiß als jeder andere, ist Blender oder meinetwegen auch Schwätzer die treffende Bezeichnung für den Schweizer. Den Verschmähten sehe ich jetzt so klar, wie sich Ex-Ehepartner nach einem Rosenkrieg sehen ;-).

Zusammengefasst lautet mein Aha-Erlebnis: Die substanzschwachen bis substanzlosen Beiträge von "wuff" werden als solche erst dann erkannt, wenn man das Glück hat, von "wuff" in feindlicher Absicht persönlich angegriffen zu werden. Dies gilt natürlich nur für ehemalige Anhänger des "wuff". Wer von Anfang an skeptisch blieb und sich nicht einwickeln ließ, braucht diese Krücke nicht.

Und weil das alles mal wieder reichlich abstrakt ist, hier noch ein praktisches Beispiel, wie "wuff" sich (bei mir) selbst tranchiert. Im Gigaherz-Forum mutmaßte er auf seine bekannt infame Art:

Spatenpauli verbreitet auf seiner Homepage ein Gerichtsurteil des sächsischen Oberlandesgerichts mit nachteiligem Ausgang für eine von EMF betroffene Person, und zum Vorteil einer Mobilfunkgesellschaft. (Aus seinem süffisanten und hämischen Kommentar triefen Hass und Rachefühle gegenüber den von EMF Geschädigten zu deutlich, als dass darauf weiter einzugehen wäre.)

Das Urteil kann sonst nirgends gefunden werden. Spatenpauli nennt die Quelle auch nicht; der Text stammt eher nicht von der geschädigten Person, sondern eher aus dem Umfeld der beklagten Telefonica Germany GmbH & Co. OHG.

Das Ziel der Unterstellung ist klar, es soll der Eindruck erweckt werden, IZgMF und Telefonica arbeiteten zusammen. Nur widerwillig weist der Blender mit dem Adverb "eher" darauf hin, dass er hier eine seiner zahllosen Vermutungen äußert. Nicht selten lässt "wuff" seine Leser selbst darüber im Dunkeln.

Teilnehmer "Mahner" beißt prompt an und assistiert dümmlich:

Da das Urteil im Detail noch keine öffentliche Verbreitung gefunden hat, kann man durchaus von Ihrer Quellenvermutung ausgehen.

Dabei ist die Wahrheit so harmlos wie unspektakulär, man muss sie nur kennen:

Sehr geehrter Herr Schall,

entsprechend Ihrem o.g. Schreiben übersende ich beiliegend eine anonymisierte Kopie der von Ihnen gewünschten Entscheidung des Oberlandesgerichts Dresden.

Gemäß § 4 IV JVKostO wird zur Begleichung der Schreibauslagen um Einzahlung eines Betrages in Höhe von

2,50 EUR

auf das Konto der Landesjustizkasse Chemnitz, IBAN: DE56 8700 0000 0087 0015 00, BIC: MARKDEF1870 bei der Bundesbank, Filiale Chemnitz gebeten. Bitte geben Sie bei der Einzahlung unbedingt das o.g. Aktenzeichen an.

Mit freundlichen Grüßen

Im Auftrag

gez. Ute Johst
Sachbearbeiterin

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
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