Schattenseite von Forderungen nach langer Lebensdauer (Technik)

Gast, Sonntag, 08.06.2025, 18:31 (vor 2 Tagen)

Elektronik im Verbrennerauto muss robust sein und hält etwa 8'000 Betriebsstunden durch. Tests, die das belegen, dauern ein bis zwei Jahre. Die Elektronik künftiger E-Autos soll jedoch wegen langer Verweilzeiten am Stromnetz 120'000 Stunden durchhalten. Das zu testen würde 45 Jahre dauern. Brüssel, wir haben ein Problem!

Elektronische Bauteile und Systeme (ECS) in herkömmlichen Autos haben eine Lebensdauer von etwa 8'000 Betriebsstunden. Allerdings ist für Elektrofahrzeuge, die derzeit mehrere Stunden Ladezeit benötigen, eine wesentlich längere Lebensdauer erforderlich. Das Projekt Archimedes (öffnet in neuem Fenster) befasst sich mit der Verlängerung der Lebensdauer von ECS und der Schaffung von Vertrauen in neue Technologien, um die Energiewende im Verkehrswesen und in anderen Branchen zu beschleunigen.

Um zu erkennen, wie notwendig länger anhaltende ECS sind, muss man sich nur die Fakten ansehen. Geht man von einem 4-stündigen Ladezyklus pro Tag aus, müsste die Elektronik von Elektrofahrzeugen 32'000 Stunden halten. Wenn diese Fahrzeuge nun auch Teil der Infrastruktur werden, beispielsweise zur Stabilisierung des Stromnetzes, könnte der ECS-Betrieb auf 15 oder sogar mehr Stunden pro Tag steigen, was zu einer erwarteten Lebensdauer von bis zu 120'000 Stunden führen würde. „Die Herausforderung liegt hier in der Test- und Qualifizierungsphase“, erklärt Katrin Al Jezany vom österreichischen Unternehmen für Mobilitätstechnologie AVL List, welches das Projekt koordiniert. „Gegenwärtig dauert es zwei bis drei Jahre, um eine Lebensdauer von 8'000 Stunden zu testen. Eine Ausweitung auf 120'000 Stunden würde eine Testdauer von 45 Jahren bedeuten, was nicht machbar ist.“ weiter ...

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