Der internationale Verband der Mobilfunk-Netzbetreiber (GSMA) hat im Oktober 2022 eine 30-seitige Broschüre herausgegeben, mit der er irrationale Ängste gegenüber Millimeterwellen in der Bevölkerung zerstreuen will. Die Broschüre mit dem Titel "5G millimetre wave safety – Electromagnetic field (EMF) health related science and research" ist zielgruppengerecht illustriert und greift mit einigen Vergleichen Gerüchte auf, die sich um 5G im Millimeterwellenspektum ab 30 GHz ranken. Ein Beispiel zeigt die Grafik. Erstaunlich aktuell veranschaulicht die Broschüre auf Seite 21 sogar die Auswirkung der jüngsten Ausgabe der IEC-Messnorm IEC 62232 (2022) auf die Ausdehnung der Sicherheitsabstände von 5G-Basisstationen mit Beamforming. Mobilfunkgegner klammerten sich bislang an die großen Sicherheitsabstände, weil sich damit gut Ängste schüren lassen (große Sicherheitsabstände = hohe Sendeleistung = hohes Risikopotenzial). Ergo werden Mobilfunkgegner von den kleinen Sicherheitsabständen gemäß IEC 62232 (2022) äußerst "begeistert" sein und Zeter und Mordio schreien .

Die Broschüre, obwohl in Englisch, eignet sich mMn zur Erstinformation von Kommunal- und Bundespolitikern, die sich von aufgeregten Bürgern mit haarsträubenden Argumenten über angebliche Risiken von 5G im Millimeterwellenspektum traktiert sehen.

Bild: GSMA

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –