Berlin: (hib/HAU) Die aus ihrer Sicht mangelhafte Mobilfunkversorgung in Zügen thematisiert die CDU/CSU-Fraktion in einer Kleinen Anfrage (20/5079). Schlechter beziehungsweise kein Mobilfunkempfang sei ein tagtägliches Ärgernis für die über sieben Millionen Menschen, die täglich in Zügen der Deutschen Bahn und weiterer Anbieter in Deutschland unterwegs seien, schreiben die Abgeordneten. Telefonate in mangelhafter Sprachqualität und erfolglose Downloads machten mobiles Arbeiten häufig unmöglich. Ebenso sei die Nutzung von digitalen Unterhaltungsangeboten oft eingeschränkt, was die Attraktivität des Bahnverkehrs insgesamt erheblich schmälere.

Die mit der Umsetzung der Versorgungsauflagen der Frequenzvergabe im Jahr 2015 verbundene Verbesserung der Versorgung an der Strecke führe nicht automatisch zu einer besseren Nutzererfahrung im Zug, heißt es weiter. Dies habe auch damit zu tun, dass der Großteil der ICE-Züge mit metallbeschichteten Scheiben versehen sei, welche Mobilfunksignale dämpften. Die in den Zügen verbauten Repeater würden nach Branchenangaben häufig technische Mängel aufweisen und seien zudem auf bestimmte Mobilfunkfrequenzen beschränkt, schreibt die Unionsfraktion.

Darüber hinaus greife der Bahnfunk GSM-R auf Frequenzen in unmittelbarer Nähe zum 900-MHz-Frequenzbereich des öffentlichen Mobilfunks zurück. Nicht störfeste GSM-R-Module führten dazu, „dass Mobilfunknetzbetreiber derzeit nicht ihr gesamtes LTE-Funkspektrum im 900-MHz-Bereich ausnutzen können“.

Die Bundesregierung wird nun unter anderem gefragt, ob sie das in der Gigabitstrategie formulierte Ziel, dass mit wenigen Ausnahmen ab dem Jahr 2023 nur noch Fahrzeuge mit störfesten GSM-R-Endgeräten verkehren sollen, als verfehlt ansieht. Wissen wollen die Abgeordneten auch, ob die Bundesregierung Eisenbahnunternehmen dabei unterstützt, Züge mit neuartigen mobilfunktransparenten Scheiben auszustatten. Des Weiteren erkundigt sich die Unionsfraktion, wie die Betriebsfähigkeit und der Zustand der Repeater sichergestellt werden.