Als Leszczynski noch Jakobs Haare zu Berge stehen ließ (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 17.08.2014, 20:54 (vor 3769 Tagen)

Wenn es mit einfachen Mitteln möglich ist, ihm verhassten Wissenschaftlern eins auszuwischen, greift Gigaherz-Präsident Hans-U. Jakob gerne zu. So nutzt Jakob mit seinem jüngsten Beitrag Würde Dr.Röösli besser eine Münze werfen? voll und ganz den Bericht Dariusz Leszczynskis von der BioEM2014 für einen Angriff auf Prof. Röösli, Uni Basel. Diesen Landsmann stalkt er ebenso hingebungsvoll wie es das mit Prof. Lerchl, Jacobs University, Bremen, tut.

Auf den Schultern von Leszczynski

Leszczynski kritisiert in seinem Bericht den BioEM-Konferenzvortrag von Anna Schöni, einer Studentin von Röösli. Ihre Studie, über die Schöni in dem Vortrag berichtete, sei wegen schlechten Studiendesigns wertlos. Ob dies den Tatsachen entspricht kann ich nicht beurteilen, deshalb habe ich vor ein paar Minuten Martin Röösli dazu um Auskunft gebeten. Schönis Vortrag war einer von 36, mit denen Studenten ihre Arbeiten auf der BioEM2014 vorstellen durften, insgesamt wurden rd. 200 Vorträge gehalten.

Lässt man in Jakobs Beitrag das umständliche Kettenrasseln und seine Unterstellungen einmal weg, bleibt von Leszczynskis Ausführungen letztlich nur ein einziger Satz übrig, den der Gigaherz-Präsident für seinen Angriff auf Röösli, als Schönis Vorgesetzten, nutzen konnte: "Genauso gut kann man eine Münze werfen, dies geht viel schneller und ist billiger". Daraus bastelt Jakob gönnerhaft: "Die Schweizerische Landesregierung möge sich bei der Genehmigung von Dr. Rööslis Auftragsarbeit diesen Satz bitte hinter die Ohren schreiben."

Der "Dorfelektriker" von Schwarzenburg trachtet offensichtlich danach, den Wissenschaftler am Schweizerischen Tropeninstitut von Aufträgen der öffentlichen Hand abzuschneiden, und er bedient sich dazu der unfreiwilligen Hilfe Leszczynskis.

Als Jakob Prof. Leszczynski noch einen "Industrievertreter" schimpfte

Dabei standen Jakob vor vier Jahren beim Namen Leszczynski noch die Haare zu Berge, wie er anlässlich einer unqualifizierten Kritik am Schweizerischen EMF-Forschungsprogramm NFP 57 eingestand. Der Gigaherz-Präsident nörgelte seinerzeit an der Leitungsgruppe des NFP57 herum, in diese hätte sich "die Industrie" über die Hintertreppe eingeschlichen. Wörtlich schreibt er:

Die Zusammensetzung der Leitungsgruppe liess jedem sachverständigen Mobilfunkkritiker, egal ob Messtechniker oder Wissenschafter, die Haare zu Berge stehen.

2 ICNIRP-Mitglieder (Ahlbom und Cardis) und 3 Industrievertreter. (J.Bach Andersen, Y.Hamnerlus und D.Leszzcynski [sik!]) nebst 2 Vertretern des Bundes (BAFU und BAG) und dem Präsidenten Prof. em. Dr. A. Borboléy, alles Ausländer.

Vier Jahre später ist der "Industrievertreter" und "Ausländer" Leszczyski für Jakob das willkommene Sprungbrett, um zu versuchen Martin Röösli zu schaden. Sollte der Gigaherz-Präsident überhaupt Charakter entwickelt haben, muss dieser mMn schwach sein.

Hintergrund
Projekte und Publikationen der Studentin Anna Schöni

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Jakob, Entwertung, Wissenschaftler, Gigaherz, Leszczynski, BioEM, Röösli, Studiendesign, Räuberleiter

Entgegnung von M. Röösli auf die Vorwürfe von D. Leszczynski

Gast, Montag, 18.08.2014, 22:12 (vor 3768 Tagen) @ H. Lamarr

Leszczynski kritisiert in seinem Bericht den BioEM-Konferenzvortrag von Anna Schöni, einer Studentin von Röösli. Ihre Studie, über die Schöni in dem Vortrag berichtete, sei wegen schlechten Studiendesigns wertlos. Ob dies den Tatsachen entspricht kann ich nicht beurteilen, deshalb habe ich vor ein paar Minuten Martin Röösli dazu um Auskunft gebeten.

In seiner Entgegnung (Mail von heute) auf die Vorwürfe von Prof. Leszczynski findet Prof. Röösli deutliche Worte:

Dariusz Leszczynski ist kein Epidemiologie. Seine Kritiken sind fachlich nicht fundiert.

Seine Fragen sind am Vortrag beantwortet worden und ich habe es ihm auch noch persönlich erklärt.

Es wurde im Vortrag nicht gesagt, dass Mobilfunkstrahlung keinen Gesundheitseffekt hat. Wir haben nur gesagt, dass in dieser Studie der Zusammenhang zwischen nächtlicher Mobiltelefonnutzung und Befinden nicht auf die Strahlung zurückzuführen ist, weil wir die Dauer der Mobiltelefonnutzung in der Auswertung berücksichtigt hatten.

Das Prinzip der Epidemiologie besteht darin, dass man unterschiedlich stark exponierte Personengruppen vergleicht. Das muss nicht unbedingt eine nicht-exponierte Kontrollgruppe im experimentellen Sinn sein. Es gibt ja im realen Leben für praktisch keinen Umweltschadstoff eine nicht exponierte Kontrollgruppe und dennoch sieht man beispielsweise einen Gesundheitsuneterschied zwischen Personen, die einer tiefen oder hohen Luftschadstoffbelastung ausgesetzt sind.

Die Studiengrösse ist gross genug für die untersuchten Effekte. Das zeigt sich ja alleine daran, dass wir einen Zusammenhang gefunden haben. Dass eine andere Studie derselben Grösse zu einem anderen Ergebnis käme ist eine Behauptung ohne fachliches Argument.

Das Studienprotokoll wurde peer reviewed begutachtet. Das heisst internationale Epidemiologen haben das Protokoll als förderungswürdig eingestuft.

Tags:
Epidemiologie, Leszczynski, BioEM, Amateur, Röösli

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