hese-project: Die Historie der Hühnerembryonen-Studie (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 09.09.2012, 16:27 (vor 4459 Tagen)

Für das hese-project wurde die "Hühnerembryonen-Studie" zu einem Desaster. Durch Vorversuche anderer ermuntert, wollte hese 2004 eine Arbeit von Juri Grigoriev experimentell bestätigen, und so einen eindrucksvollen Nachweis für athermische Effekt führen. Doch die Replikation stand von Anfang an unter keinem guten Stern. Erst klemmte es am Geld und dann missglückte die Replikation. Missglückt bedeutet: Trotz Befeldung mit Mobilfunk schlüpften die Küken, als ob nichts gewesen wäre. So weit so gut. Aus wissenschaftlicher Sicht bedeutet eine missglückte Replikation keinesfalls einen Misserfolg, denn sie bringt den wichtigen Erkenntnisgewinn, dass an der Originalstudie möglicherweise ein unerkannter Störeinfluss die beobachteten Effekte ausgelöst hat - oder aber bei der Replikation etwas schief gelaufen ist. Auf jeden Fall sind bei solchen widersprüchlichen Resultaten Zweifel angesagt. Leider konnte hese sich nicht dazu durchringen, die eigene Arbeit so konstruktiv zu sehen. Womöglich kollidierte dies zu stark mit der ursprünglichen Absicht, Elektrosmog-Alarm zu schlagen. Und so wird die missglückte Replikation von hese bis heute vertuscht, auch dadurch, dass diverse Seiten aus dem eigenen Webauftritt getilt wurden. Mit Hilfe des Webarchivs ist es mir dennoch gelungen, die Chronologie dieses einzigartigen Vorgangs eines privat finanzierten und organisierten Replikationsversuchs zu rekonstruieren. Alle meine Hinweise zum Scheitern der Studie beruhen auf mündlichen Angaben von hese.

20.08.2002: Auf elektrosmognews entsteht die große Vision einer eigenen Hühnerembryonen-Studie: Versuche mit Hühnerembryonen: Wissenschaftler gesucht

26.11.2003: Der Pysiker Dr. Stefan Spaarmann, engagiert beim hese-project, verfasst eine deutsche Kurzdokumentation der russischen Hühneremryonen-Studie: Der Einfluß des elektromagnetischen Feldes des Handys auf Hühner-Embryonen. (Zur Bewertung der Gefahr nach der Mortalität) (Doc-Datei).

01.12.2003: elektrosmognews bringt eine Meldung des hese-projects vom 29.11.2003: Russische Studie bestätigt Ergebnisse vorhergegangener Studien: Handystrahlung tötet Hühnerembryonen. Der in der Meldung genannte Link auf die hese-Website ist heute tot.

21.04.2004: Das hese-project kündigt an:
Liebe Mitstreiter und Interessierte,
die Forschungsgruppe des h.e.s.e.-projects beabsichtigt in den nächsten Monaten mehrere wissenschaftliche Vorhaben durchzuführen.
Anfang Juni: Hühnerembryonen-Studie mit namhaften Wissenschaftlern unter Einbezug
aller bisherigen diesbezüglichen Arbeiten und Kriterien.
[...]
Allein die laufenden Betriebskosten, die wir jeden Monat nötig haben, liegen bei 300 Euro, die von unseren Leuten getragen werden. Die Spenden, die bisher bei uns eingetroffen sind, sind sehr mäßig. Wir danken herzlichst aber den Leuten, die uns bisher unterstützt haben. Wir bitten deshalb die Bürgerinitiativen bzw. Einzelpersonen sich mit uns in Verbindung zu setzen, bzw. um Unterstützung. Da wir ansonsten Alles ad acta legen müssen und uns nur noch auf die Webseite konzentrieren können.

05.06.2004: Markus Münzberg aus NRW schreibt an Renate Künast (Die Grünen) unter anderem: Warum unterstützen Sie nicht unabhängige Forschungsprojekte, die endlich Klarheit schaffen (z.B. die Hühnerembryonen Replikationsstudie des h.e.s.e.-projects)? Wie ist Ihr Standpunkt in dieser Sache? Erschöpft er sich tatsächlich in der Forderung nach Handy-Kindertarifen? Hunderttausende Menschen sind durch hochfrequente gepulste Strahlung betroffen und es werden immer mehr.

10.06.2004: Das IZgMF will für die Hühnerembryonen-Studie Spenden einwerben, allerdings unter bestimmten Voraussetzungen. Wir erbitten bei hese folgende Angaben:

o Wozu werden die Spenden genau verwendet: Messgeräte (welche?), Expositionsaufbauten, Personal?
o Wie wird eine zweckfremde Verwendung der Spenden verhindert?
o Welche Wissenschaftler arbeiten an der Wiederholungsstudie (Namen, Foto)?
o Wo wird die Studie wiederholt (Land, Stadt)?
o Ist die Wiederholung eine 100-prozentige Replikation oder gibt es Abweichungen im Studiendesign zum Original?
o Wieviel Geld wurde bereits investiert und wieviel fehlt voraussichtlich noch?
o Warum die Fixierung auf die Hühnerembryonenstudie und keine andere Studie?
o Sind die Spenden steuerlich absetzbar, gibt's evtl. Spendenbescheinigungen?
o Wann ist mit Resultaten der Wiederholungsstudie zu rechnen und wie bekommen die Spender diese mit?

Es wäre schön, wenn Sie uns möglichst genau Antworten auf die Fragen geben könnten. Und: Es ist weniger die eigene Neugier, die uns auf diese Fragen bringt, sondern eher die Erfahrung, dass die Leute dann lieber den Geldbeutel aufmachen, wenn Sie genau wissen wofür!

01.07.2004: Das hese-project erklärt die Hühnerembryonen-Studie zu seinem wichtigsten Projekt. Der Gesamtbetrag der bisher eingegangenen Spenden wird auf 4750 Euro beziffert, Benötigt würden 8500 Euro. Der Münchener Immobilienmakler von Medinger wird als erster und einziger Spender über den Betrag von 500 Euro gelistet. Und obwohl erst 50 Prozent des Solls erreicht sind, sollte hese, wie später bekannt wird, bereits Mitte Juli 2004 mit der Studie beginnen.

04.07.2004: Da wir von hese keine Antwort erhalten haben, fragen wir nach. Diesmal bekommen wir noch am selben Tag Antwort: Vielen Dank für Ihr Angebot, Sie erhalten in den nächsten Tagen unser Antwortschreiben.
Dieses angekündigte Antwortschreiben traf bei uns nie ein.

05.09.2004: Im Forum zu La Loba's Wolfshöhle wird unter Bezug auf eine elektrosmognews-Meldung vom 15.08.2004 berichtet: Mitteilungen des h.e.s.e.-projects - Forschungsgruppe EMF / MF - Public Health: Hühnerembryonenstudie hat am 14.07.04 begonnen. Erste Ergebnisse voraussichtlich Mitte bis Ende September. http://www.elektrosmognews.de/news/huehnerstudie_hese.html
Der in der Meldung genannte Link auf die elektrosmognews-Website ist heute tot.

26.09.2004: Der bayerische Baubiologe Joachim Weise ärgert sich: Es wäre wirklich mal Zeit, dass das Hese-Projekt aus der Anonymität herauskommt. Wenn bei dieser Aktion der Ansprechpartner fehlt, habe ich keine Lust, nur einen Euro zu spenden.

18.12.2004: Das hese-project lässt über elektrosmognews verlauten: Die Veröffentlichung der Hühnerembryonen-Studie verzögert sich, da neue Fragen aufgetaucht sind, die erst durch weitere Untersuchungen beantwortet werden müssen. Wir geben den Zeitpunkt der Veröffentlichung rechtzeitig bekannt, nachdem die weiteren Untersuchungen abgeschlossen sind.

03.06.2005: elektrosmognews befindet sich in der Migrationsphase nachdem Gründer J. Wichmann die Weiterführung seine Website hese überantwortet hat. Noch zeigt die Leitseite oben den blinkenden Schriftzug "Hühnerstudie des h.e.s.e project".

12.08.2005: hese hat elektrosmognews übernommen und die Website neu gestaltet. Inhaltlich ist sie weitgehend unverändert, der blinkenden Schriftzug "Hühnerstudie des h.e.s.e project" inklusive Erklärungstext aber wurde ersatzlos gelöscht.

04.03.2007: Teilnehmer "Franz" im IZgMF-Forum fällt auf, dass es um die groß angekündigte Hühnerembryonen-Studie seit längerem sehr still geworden ist. Er fragt nach: Was ist eigentlich aus der Hühner-Studie geworden, (für die ich kein Geld gespendet habe)?

10.09.2007: Teilnehmer "KlaKla" im IZgMF-Forum weist auf eine Hühnerembryonen-Studie hin, die jedoch nichts mit der besagten zu tun hat.

18.12.2010: Teilnehmer "spatenpauli" im IZgMF-Forum weist erstmals auf das Scheitern der Hühnerembryonen-Studie von hese hin.

07.06.2011: "spatenpauli" gibt einige wenige weitere Details über das Scheitern der Hühnerembryonen-Studie preis.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Hese-Project, Replikation, Chronologie, Hühner, Studiendesign, Grigoriev, Russland, Handystrahlung, unabhängige Forschung

hese-project und die reale Wissenschaft

Alexander Lerchl @, Sonntag, 09.09.2012, 21:11 (vor 4459 Tagen) @ H. Lamarr

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Aus wissenschaftlicher Sicht bedeutet eine missglückte Replikation keinesfalls einen Misserfolg, denn sie bringt den wichtigen Erkenntnisgewinn, dass an der Originalstudie möglicherweise ein unerkannter Störeinfluss die beobachteten Effekte ausgelöst hat - oder aber bei der Replikation etwas schief gelaufen ist. Auf jeden Fall sind bei solchen widersprüchlichen Resultaten Zweifel angesagt.

Vielen Dank für die Analyse. "hese" ist nicht wissenschaftlich, so der eigene Anspruch, auch nicht un-wissenschaftlich (Laien), sondern anti-wissenschaftlich (Unterdrückung von Resultaten, die nicht "ins Bild passen").

In der realen wissenschaftlichen Welt gibt es aber genau die selben Muster. Was nicht ins Bild passt, wird nicht veröffentlicht. Blamables Beispiel: die nicht veröffentlichten Replikationen der REFLEX-Ergebnisse zu Mobilfunk-Effekten.

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"Ein Esoteriker kann in fünf Minuten mehr Unsinn behaupten, als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann." Vince Ebert

Hühnerembryonenstudie: Warum die Replikation scheitern musste

H. Lamarr @, München, Sonntag, 20.07.2014, 02:24 (vor 3780 Tagen) @ H. Lamarr

26.11.2003: Der Pysiker Dr. Stefan Spaarmann, engagiert beim hese-project, verfasst eine deutsche Kurzdokumentation der russischen Hühneremryonen-Studie: Der Einfluß des elektromagnetischen Feldes des Handys auf Hühner-Embryonen. (Zur Bewertung der Gefahr nach der Mortalität) (Doc-Datei).

Anscheinend hat sich niemand die oben verlinkte Kurzdokumentation von Dr. Spaarmann näher angesehen, obwohl die Datei fleißig verteilt wurde und z.B. auch auf der Website von Dr. med. G. Oberfeld zu finden ist. Auch ich muss gestehen, dass ich mich erst gestern damit befasst habe - und aus allen Wolken gefallen bin. Nicht einmal der Name Grigor'ev wurde richtig wieder gegeben.

Ein Problem dieser Kurzdokumentation ist die Übersetzung durch einen ungelernten Übersetzer, der zwar russisch versteht, dem die Terminologie der Mobilfunktechnik jedoch fremd ist. Dies führt dazu, dass die Beschreibung der Exposition der Hühnereier an den Rand der Unverständlichkeit gerät. Dabei geht es ganz harmlos los, der Anfang ist noch problemlos zu verstehen:

Die Embryonen wurden m Verlauf der gesamten embryonalen Entwicklung (21 Tage) der Bestrahlung durch das elektromagnetische Feld eines GSM 900/1800 Handys unterworfen, welches über der Platform mit den Eiern in einer Entfernung von 10 cm. befestigt war.

Aber dann trägt es Spaarmann weit aus der Kurve:

Das (durch einen elektrischen Kommutator) entfernte Handy wurde periodisch für 1,5 Minuten ins Regime „Anruf“ überführt, danach für 0,5 Minuten beseitegeschoben. In solcher Reihenfolge wurde das Telefon während der ganzen 21 Tage geschaltet.

Dieses Textfragment kann alles möglich bedeuten, z.B. dass es für 1,5 Minuten Dauer eine Verbindung gab (kurzes Handy-Telefonat), dann aufgelegt wurde und nach 0,5 Minuten erneut ein 1,5-Minuten-Telefonat gestartet wurde. Oder es wurde von einem zweiten Handy (entferntes Handy) das eigentliche Versuchshandy mit 0,5 Minuten Unterbrechung immer wieder angerufen (Versuchshandy klingelte 1,5 Minuten lang). Wie es wirklich war, lässt sich anhand der vorliegenden Informationen zweifelsfrei nicht sagen.

Weiter heißt es in der Kurzdokumentation:

Die instrumentelle Kontrolle der Intensität des elektromagnetischen Feldes innerhalb der Inkubators wurde mit Hilfe eines breitbandigen Meßgerätes EMR-20 (0,1 -300 MHz) und eines Frequenzanalysators im Bereich 5 Hz – 30 kHz EFA-3 (beide von der Fi. „Wandel & Goltermann“, BRD) durchgeführt.

Mein lieber Dr. Spaarmann, wie soll dies denn funktioniert haben? Ein GSM-Handy mit mindestens 900 MHz Trägerfrequenz (GSM900) mit einem Messgerät zu kontrollieren, dem schon bei 300 MHz die Puste ausgeht? Oder haben Sie eine Null unterschlagen und ein EMR-20 kann in Wahrheit bis 3000 MHz messen? Und warum verbreitet das hese-project ein derart fehlerhaftes Dokument ohne jegliche Qualitätsprüfung?

Das Chaos dieses Dokuments ist damit aber noch nicht zuende.

Es gibt nicht eine einzige quantitativen Angabe zur Exposition der Embryonen, wie vielen V/m sie denn nun eigentlich ausgesetzt waren. Also bitte! Wozu Messungen mit dem EMR-20, wenn dann die Messwerte nirgendwo stehen?

Ich meine zu wissen, warum kein einziger Messwert genannt wird. Allem Anschein nach ist der Versuchsaufbau von Grigor'ev ziemlich laienhaft gewesen. Denn ein Handy, das im öffentlichen Netz eingebucht ist, wie es bei Grigor'ev augenscheinlich der Fall war, ist ein Spielball der nächstgelegenen Basisstation. Diese Basis und nicht Grigor'ev sagte dem Versuchshandy, mit welcher Leistung und in welchen Frequenzband (900 MHz oder 1800 MHz) es senden sollte. Heißt im Klartext: Der Versuch fand unter nicht reproduzierbaren Bedingungen statt, es konnte sogar sein, dass das Versuchshandy mal auf GSM900 mit 2 W Maximalleistung sendete, mal auf GSM1800 mit nur 1 W Maximalleistung. Was Grigor'ev fehlte war ein Funkmessplatz, der sich gegenüber dem Versuchshandy als Mobilfunk-Basisstation ausgibt und so kontrollierte Versuchsbedingungen ermöglicht (Beispiel).

Fazit: Obwohl hier nur eine Kurzdokumentation der Hühnerembryonenstudie von Prof. Grigor'ev vorliegt, deutet alles darauf hin, dass diese Studie qualitativ eine Katastrophe ist, zumindest was die kontrollierte Exposition der Hühnereier anbelangt. Und ausgerechnet diese Studie suchte sich das hese-Projekt heraus, um sie zu wiederholen. Wer immer dort für die Auswahl der missratenen Grigor'ev-Studie verantwortlich war, er wusste nicht was er tat, und legte noch vor Beginn der Replikation den Grundstein für deren Scheitern. Es ist davon auszugehen, hese hat an dem super-simplen Versuchsdesign der Studie Gefallen gefunden, niemand dort aber war fachlich in der Lage, die gravierenden Schwächen des Designs, so wie es Spaarmann beschreibt, zu erkennen, und diese Wiederholungsstudie zu verhindern.

Nach Sichtung von Spaarmanns Kurzdokumentation ist mir klar, warum hese so krachend scheitern musste. Das liegt jedoch mMn weniger an der schlechten Grigor'ev-Studie, sondern an überheblichen Möchtegernwissenschaftlern, die glaubten, sich eine einfache Studie angeln zu können, deren erfolgreiche Wiederholung sie berühmt gemacht hätte. Tatsächlich war das Projekt der Anfang vom Ende des hese-projects: Die Wiederholung von Grigor'evs Hühnerembryonenstudie war das erste "Forschungsprojekt" von hese - und zugleich das letzte. Das Project ist aus meiner Sicht heute nur noch eine tote Hülle, einzig die Foren zeigen noch Lebenszeichen wobei jedoch unklar ist, wie viel davon echt und wie viel nur vorgetäuscht ist.

Hintergrund
Biological effects of mobile phone electromagnetic field on chick embryo (risk assessment using the mortality rate - spindeldürrer Pubmed-Eintrag der Grigor'ev-Studie.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
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hese-project mit E-Mail-Adresse @uni.de

H. Lamarr @, München, Sonntag, 20.07.2014, 18:52 (vor 3780 Tagen) @ H. Lamarr

wobei jedoch unklar ist, wie viel davon echt und wie viel nur vorgetäuscht ist.

Das hese-Projekt möchte in der Öffentlichkeit als "wissenschaftliche" Plattform wahrgenommen werden, noch heute kündet die Startseite des Projekts von diesem hehren Anspruch. Dass das Projekt dem Anspruch zu keiner Zeit gerecht werden konnte und als "wissenschaftliche" Plattform von der seriösen Wissenschaft unbeachtet blieb, steht auf einem anderen Blatt. Jetzt geht es mir um einen billigen Trick des Projekts, Wissenschaftlichkeit vorzutäuschen, wo in Wahrheit Laientum am Werk ist.

In seinen Anfangsjahren schmückte sich hese mit der E-Mail-Adresse heseproject@uni.de und auch hese-Projekteure wie Dr. Spaarmann hatten die prestigeträchtige uni-Adresse, in seinem Fall stefanspaarmann@uni.de.

Klingt gut, sieht auf Papier gut aus und transportiert universitäres Flair.

Doch der Schein trügt. Auch Alfred und Eva könnten sich jetzt auf der Stelle eine solche uni-Mailadresse zulegen, denn uni.de ist ein kommerzielles Portal (GmbH) für Studenten, das jedem, der sich dort anmeldet, Student muss man dazu nicht sein, unter anderem bis zu sechs Gratis-E-Mail-Adressen der Art xxxx@uni.de anbietet.

Dieses Blendwerk hat lange vor mir die politisch umtriebige österreichische Mobilfunkgegnerin Eva Maršálek entdeckt. Vor schätzungsweise zehn Jahren polterte sie in einer E-Mail an US-Mobilfunkgegner:

As I was informed, the responsibles of h.e.s.e-project use a "uni.de"-e-mail-address without being scientists of a German University, they are mobile-phone-antenna-activists.

Die deutschsprachige Anti-Mobilfunk-Szene sah sich von der Mail brüskiert, feuerte aus allen Rohren zurück, wusstete zu der uni.de-Adresse jedoch nichts zu sagen.

Maršálek ist das Phantom unter den Mobilfunkgegnern, das sich nur selten in die Niederungen der hiesigen Anti-Mobilfunk-Szene herab begibt. Sie ist auf höheren Ebenen zuhause, die in aller Regel außerhalb der Sichtweite gewöhnlicher Mobilfunkgegner liegen. Im März 2013 hinterließ sie z.B. einen gewohnt kritischen Kommentar im Blog von Dariusz Leszczynski, wobei deutlich wurde: sie hat inzwischen geheiratet und heißt jetzt Eva W., - nein, natürlich nicht, sie heißt jetzt Eva Rath. Im September 2013 briefte sie dann keinen geringeren als den damaligen EU-Kommissionspräsidenten José Manuel Barroso.

Ob allerdings das Wirken von Eva Rath auf internationalem Parkett, - auch Eileen O’Connor gehört in diese Kategorie Mobilfunkgegner, - mehr Wirkung hat, als wenn in Peking ein Schmetterling zur Nektarsuche abhebt, darüber gibt das Netz leider keinerlei Auskunft.

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Spaarmann, Blendwerk, Hese-Project, O’Connor, Marsalek

PMI-Website von Eva Rath (zuvor Maršálek) ist vom Netz

H. Lamarr @, München, Sonntag, 17.11.2024, 20:13 (vor 7 Tagen) @ H. Lamarr

Maršálek ist das Phantom unter den Mobilfunkgegnern, das sich nur selten in die Niederungen der hiesigen Anti-Mobilfunk-Szene herab begibt. Sie ist auf höheren Ebenen zuhause, die in aller Regel außerhalb der Sichtweite gewöhnlicher Mobilfunkgegner liegen. Im März 2013 hinterließ sie z.B. einen gewohnt kritischen Kommentar im Blog von Dariusz Leszczynski, wobei deutlich wurde: sie hat inzwischen geheiratet und heißt jetzt Eva W., - nein, natürlich nicht, sie heißt jetzt Eva Rath. Im September 2013 briefte sie dann keinen geringeren als den damaligen EU-Kommissionspräsidenten José Manuel Barroso.

Das Sterben der Anti-Mobilfunk-Webauftritte geht weiter.

Der zweite Link im Zitat führt gegenwärtig weder zu Manuel Barroso, noch zu Eva Raths Website (PMI, Plattform Mobilfunk-Initiativen), sondern zu dem österreichischen Mobilfunknetzbetreiber A1 Telekom Austria. Die PMI-Webadresse http://members.aon.at/emarsale/ liefert dafür die unspektakuläre Erklärung, denn aon.at war früher die Domain des Geschäftsbereichs Internet der Telekom Austria und Frau Rath/Maršálek hat als Kundin des Unternehmens die Members-Subdomain "emarsale" betrieben. Bereits 2011 wurden die Geschäftsbereiche der Telekom Austria unter dem Markenauftritt A1 Telekom Austria zusammengefasst und seit 2020 werden die alten Members-Subdomains unter der aon-Domain Schritt für Schritt stillgelegt. PMI erwischte es 2021. Der Aufruf einer stillgelegten Subdomain führt zur Umleitung auf die Leitseite der A1 Telekom Austria. Ein großer Verlust ist der Untergang der PMI-Website für die Szene allerdings nicht, zuletzt umfasste der Webauftritt nur eine einzige Seite mit Kontaktdaten.

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