Poker um E-Mails aus Brüssel: Wer geht mit, wer steigt aus? (Forschung)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 12.10.2010, 00:03 (vor 5162 Tagen) @ H. Lamarr

[...]

Das fragliche Datum habe ich direkt von A. Lerchl.

Danke, das wusste ich nicht! Und weil Prof. Lerchl den Sachverhalt inzwischen bestätigt hat, ist er jetzt einvernehmlich vom Tisch und ich glaube nicht mehr, dass Sie im Besitz einer Kopie der fraglichen E-Mail aus Brüssel sind.

Es war das gleiche Schreiben (email & Post) in dem er mich über etwas aufklären wollte, was ohnehin klar ist. Er legte Wert auf die Feststellung, dass er seine Internet-Beiträge nur privat und nicht etwa als Vorsitzender der AG "Nicht ionisierende Strahlung" der deutschen SSK verfasst haben möchte.

Wie wichtig derartige Differenzierungen sein können, hat kürzlich der Präsidenten der Akademie für das Leben in Rom erfahren müssen. Der hätte nämlich seine Kritik am Nobelpreis für Medizin besser gleich als persönliche Meinung kennzeichnen sollen.

Lerchl schreibt in Ihrem IZgMF Forum über mich "... nirgends veröffentlicht. ... kann .. Datum daher .. nicht kennen."

Nein, das war nicht Lerchl, sondern ich (spatenpauli).

Das ist kurios. Wie kommen Sie und Lerchl zu der völlig realtätsfernen Schlussfolgerung, dass ich nur kennen kann (darf?) was öffentlich ist?

So war es ja auch nicht gemeint. Gemeint ist: Die E-Mail-Antwort eines hohen EU-Repräsentanten auf die Anfrage einen deutschen Journalisten sollte eigentlich nicht in Ihrem Posteingang aufzufinden sein. Wenn doch, wäre dies möglicherweise ein Fall für die Staatsanwaltschaft.

Die Diskussion, "Email - Schreiben -Brief" führen Sie besser anderswo. Solange ich vom Duden nichts Neues höre "schreibe" und bekomme ich "geschriebene" Emails.

Nach meinem Verständnis ist E-Mail dennoch kein Synonym für Brief/Schreiben. Ich bin der Meinung, dass Missverständnisse nach Möglichkeit vermieden werden sollten, insbesondere wenn dies durch konsistenten Gebrauch von Begriffen mühelos zu machen ist (Stilfiebel, L. Reiners).

Auch wenn Ihnen die Argumente ausgehen, bitte ich Sie höflich bei der Sache zu bleiben und nicht in abstruse Ethymologien zu flüchten.

Sie mögen ein guter Krebsforscher sein, zum Technischen Redakteur taugen Sie mMn nicht ;-).

[...]

Herr Lerchl berief sich einmal auf ein "amtliches" Schreiben (Email) aus Brüsssel, um seine persönliche Sicht über ein wissenschaftliches Fehlverhalten als "bestätigt" darzustellen.

Mir liegen dazu, (ebenfalls aus Brüssel) gegenteilige informationen vor. Sie lauten:

"... a small sum had been recovered ... but made clear that this was not related to the "scientific misconduct" mentioned ... ",
weiters
" ..... emphasising that it was not related to the earlier reported scientific misconduct."

Zu deutsch : Man bestätigt eine kleine Rück-Überweisung, aber man betont wiederholt das Gegenteil von dem was Lerchl daraus machte.

Als Wissenschaftler muss Ihnen klar sein, dass aus dem Zusammenhang gerissene Textfragmente alles und nichts aussagen können. Nachdem Prof. Lerchl von Anfang an unaufgefordert "seinen" Text aus Brüssel unfragmentiert, und, wie er bestätigt, in voller Länge gebracht hat, ist es mMn nur recht und billig, es ihm gleich zu tun. Ich bitte Sie also, den Text, aus dem Sie zitiert haben, komplett preis zu geben. Wenn Sie den Autor aus Gründen des Datenschutzes nicht nennen möchten ist das ebenso okay wie bei dem Text, den Prof. Lerchl mitteilte.

Nur Herr Lerchl kann, um nicht wie ein Lügner dazustehen, einen eventuellen Brüsseler Irrtum aufklären, indem er komplett und ungekürzt herzeigt was er in Händen (am Bildchirm) hatte. Wenn in dem von ihm erwähnten Schreiben (Email) der Hinweis "not related to ... scientific misconduct ... " fehlt, ist es eben ein Irrtum, ist er drin, hat Lerchl mit Vorsatz gelogen. Egal wie man es dreht, kennt man die ganze Geschichte so sind Lerchls Auslassungen dazu unwahr.

Ich kann Ihnen nicht folgen und weiß nicht, wieso Sie einen Irrtum ins Spiel bringen. Die von Ihnen vorgetragenen Textfragmente deuten aus meiner Sicht darauf hin, dass Prof. Lerchl und Sie zwei völlig unterschiedliche E-Mails aus den unendlichen Weiten der EU-Bürokratie bekommen haben. Zwei E-Mails, die sich möglicherweise in wichtigen Punkten widersprechen. Momentan sind Sie der einzige, der die Wahrheit kennt, denn (nur) Sie kennen den Wortlaut beider E-Mails. Deshalb wäre es nur fair, wenn auch Sie "Ihre" E-Mail aus Brüssel jetzt komplett offenlegen.

Allerdings, je länger wir auf das ungekürzte Schreiben (Email) warten, umso schwieriger wird es die Aktion als Irrtum abzutun.

Ohne Kenntnis des Inhalts "Ihrer" E-Mail aus Brüssel kann Ihnen hier kein Dritter mit gutem Gewissen beipflichten.

Zum Glück ist es ja nur der Privatmann Lerchl und nicht etwa der Vorsitzende der SSK-AG "Nicht ionisierende Strahlung", der so abwegig agiert. Ein Schelm wer anderes denkt.

Meiner Meinung nach sollte im Streit um eine Sache (unter Wissenschaftlern) besser darauf verzichtet werden, die Integrität des Gegners mit Anspielungen in Schieflage zu bringen.

PS. Nachdem Sie die Anfrage an mich schon wortreich gestaltet haben und öffentlich zugänglich machten, bitte ich meine Antwort zeitnah und ungekürzt daneben zu stellen. Um Transparenz und Nachvollziehbarkeit zu gewährleisten, sende ich meine Antwort CC an weitere Stellen.

Das ist kein Problem. Immerhin kam der Stein überhaupt erst ins Rollen, weil Sie Ihre Antwort auf Prof. Lerchls Beschwerde im Elektrosmog-Report veröffentlicht haben, wo ich sie am vergangenen Samstag prompt gefunden habe. Wieso haben Sie ausgerechnet diesen Weg der Entgegnung in einem kostenpflichtigen "Revolverblättchen" für eingefleischte Mobilfunk-/Atomgegner gewählt?

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Entwertung, Wissenschaftliches Fehlverhalten, Datenschutz


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