Barry Trower versetzt Dr. Gerd Oberfeld nach Kanada (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Montag, 16.08.2010, 00:59 (vor 5233 Tagen) @ H. Lamarr

Mr. Trower ist als Ausländer mit fremder Sprache auf die Schnelle nicht so ganz leicht einzuschätzen. In solchen Fällen helfen Vergleiche zu etwas, was man selber kennt und zu dem der Unbekannte seinen Senf dazu gibt. Eileen O'Connor, das ist sozusagen die Suzanne S. auf den britischen Inseln, war so freundlich, Stellungnahmen von Trower zu publizieren, die mMn klar und deutlich zeigen, dass Trower ein klassischer Alarmkritiker ist. Einer wie Dr. Joachim M., der sich überall dort bedient, wo es nach EMF-Gefahr riecht. Trower schreibt zu Naila:

General practitioners in Naila examined the medical histories of nearly 1000 patients, searching for link between the distance of the patient’s living quarters from a long-standing mobile phone base station and the incidence of cancer. The physicians distinguished between an inner circle, within a 400m radius from the tower, and the area outside it. Tumours were found in patients living within 400m of the base station three times more frequently than among patients living outside.

The result of the Naila study, November 2004 shows that the proportion of newly developing cancer cases was significantly higher among those patients who had lived during the past 10 years at a distance of up to 400 m from the transmitter site, and that the patients fell ill on average 8 years earlier.

Irgendeine Silbe dazu, dass an der Studie von Dr. Eger substanzielle Kritik geäußert wurde? Nein!

Und dann verpasst Trower auch noch im Vorübergehen dem unschuldigen Gerd Oberfeld eine, indem er schreibt:

Doctor Gerd Oberfield of the Environmental and Resource Studies Programme, Trent University, Ontario, Canada, published a report dated November and December 2004, titled ‘Putting Cellphone Antennas near schools is too Risky’.

Unglaublich, aber dieser bodenlose Stuss hat sich im Netz dann auch noch ausgebreitet. Trower verwechselt hier gnadenlos den Österreicher Oberfeld mit der Kanadierin Magda Havas, die tatsächlich 2004 einen Leserbrief "Putting Cell Phone Antennas near schools is too risky" in der Washington Post vom 30. Dezember unterbrachte. Oberfelds Pech: Auch er brachte dort (Seite 2) einen Leserbrief unter (Trower macht daraus einen "Report"), so dass Trower ihn mit Havas verwechseln konnte. "Schon" nach acht Monaten wurde die vermeintliche Versetzung Oberfelds dann entdeckt, korrigiert wurde sie nicht, auf eine Desinformation mehr kommt es anscheinend nicht an.

Seltsam find ich, dass Magda Havas ihren besagten Leserbrief an die Washington Post, einer Tageszeitung, in ihrer Publikationsliste führt. Ich dachte bislang, in solchen Listen hätten nur wissenschaftliche Veröffentlichungen etwas zu suchen - und keine Leserbriefe an Tageszeitungen.

Nach allem, was ich heute so über ihn gelesen habe, schließe ich, Barry Trower nimmt es nicht so genau, Hauptsache es passt. Und damit wiederum passt er nahtlos in die Szene der Sendemastengegner erster Generation.

Game over. Next player.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Oberfeld, Game over, Havas, Trower, O’Connor


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