"2003 phänomenales Jahr für die Handy-Industrie"
Die Belastung durch Mobilfunk stieg 2003 enorm:
Telekommunikation
"Phänomenales Jahr für die Handy-Industrie"
03. Februar 2004
Die Zahl der verkauften Handys ist im vergangenen Jahr um 23,3 Prozent auf 533 Millionen gestiegen. Damit wurden erstmals mehr als 500 Millionen Mobiltelefone in einem Jahr verkauft. Allein im vierten Quartal stieg der Handy-Absatz gegenüber dem Vorjahr um fast 30 Prozent auf fast 168 Millionen, teilte das Marktforschungsunternehmen IDC mit. "Die Handy-Hersteller profitierten von einer starken Nachfrage in den Schwellenländern Asiens und Osteuropas. Außerdem haben viele Nutzer ihre alten Handys durch moderne Geräte ersetzt", sagte IDC-Analyst David Linsalata.
"2003 war ein phänomenales Jahr für die Handy-Industrie. Im zweiten Quartal hatte die Lungenkrankheit Sars noch einen signifikant negativen Effekt auf die Verkäufe in Asien. Aber die letzten beiden Quartale des Jahres haben einen bemerkenswerten Aufschwung gebracht", sagte Ben Wood vom Marktforschungsunternehmen Gartner. "In den gesättigten Märkten standen hochwertige Handys mit eingebauten Kameras und Farbdisplays ganz oben auf der Einkaufsliste der Konsumenten. Allerdings gab es auch eine große Nachfrage nach günstigen Einsteigerhandys", sagte Wood. In Schwellenländern wie China, India, Rußland und Brasilien haben die Verkäufe die Erwartungen der Hersteller weit übertroffen. "Die Netzbetreiber waren sehr aggressiv, um Marktanteile zu gewinnen", sagte Wood.
Nokia verliert Marktanteil
Obwohl der Weltmarktführer Nokia seine Verkäufe im vergangenen Jahr um 18 Prozent auf 179,3 Millionen steigerte, fiel der Marktanteil des Unternehmens von 35 Prozent auf 33,6 Prozent. Im wichtigen vierten Quartal des Jahres hat Nokia rund 55 Millionen Mobiltelefone verkauft und damit 33 Prozent Marktanteil erreicht. Zu den Gewinnern des Jahres zählte der asiatische Hersteller LG Electronics, der seinen Anteil am Weltmarkt von 3,8 auf 5,2 Prozent erhöhte. Siemens und Samsung legten ähnlich zu wie der Gesamtmarkt. Verlierer des Jahres 2003 ist der amerikanische Hersteller Motorola, dessen Marktanteil auf 14,1 Prozent fiel.
Besonders kräftiges Wachstum verzeichneten die sogenannten Smartphones, also Handys mit Computerfunktionen. Der Absatz dieser Geräte kletterte um 181 Prozent auf 9,6 Millionen. "Mit neuen Geräten wie der Blackberry und Palm-One entdecken die Anwender, wie Daten und Sprache zusammenwachsen", sagte Linsalata.
Text: ht., Frankfurter Allgemeine Zeitung
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