Nichts fürchten Pseudowissenschaftler mehr als Wissenschaftler (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Samstag, 02.12.2017, 11:34 (vor 2560 Tagen) @ KlaKla

Der Kunstgriff:

Hast du selber keine Ahnung von der Materie, berufe dich auf echte oder vermeintliche Autoritäten, um deinen belanglosen Worten Gewicht zu geben.

Typisches Beispiel für den Kunstgriff:

Vier Seiten umfasst sein Artikel, die Hälfte davon Quellenangaben, der befreundeten Mitstreiter.

Ellenlange Quellenangaben sollen Kompetenz signalisieren und der Eitelkeit von Wissenschaftlern tut eine lange Liste sicherlich gut (Mensch, der weiß aber viel ...). Beim Verweis auf seriöse Quellen ist das mMn auch nicht weiter schlimm, streben wir alle nach ein bisschen Anerkennung und Quellenangaben gehören, wenn es seriös sein soll, nun mal zu Behauptungen wie die Butter zum Brot.

Budzinski und neuerdings auch Hardell benutzen ihre langen Literaturlisten jedoch dazu, darin versteckt den Stuss aufzunehmen, den liebe aber fachlich unqualifizierte Mitstreiter zuvor fabriziert und publiziert haben. Diese Gefälligkeit dient der heimlichen Aufwertung dritt- bis achtklassiger Literatur, die es sonst nicht schaffen würde, zitiert zu werden. Möglichst häufig zitiert zu werden ist jedoch ein Gradmesser für die "Wichtigkeit" von Wissenschaftlern und ganz besonders von Pseudowissenschaftlern. Und mit dem beschriebenen Trick von Pseudowissenschaftlern, sich gegenseitig zu zitieren, schaffen es sogar Pappnasen in Literaturlisten. Aus z.B. einem frühverrenteten Drucker wird so nach und nach ein "Wissenschaftler". Damit lässt sich dann in entsprechenden Kreisen prima hausieren gehen. Bei echten Wissenschaftlern haben diese Scheinriesen jedoch nichts zu melden – und daran sind die Pappnasen auch gut zu identifizieren. Sie treten z.B. niemals auf wichtigen Zusammenkünften anerkannter Wissenschaftler auf. Sie baden nur in den kleinen Wannen ihrer Szene, wo sie als Pseudowissenschaftler unwidersprochen Stürme im Wasserglas entfachen dürfen. Nichts fürchten Pseudowissenschaftler mehr als Wissenschaftler.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Trick, Aufwertung, Quellenangabe, Kompetenzgefälle, Pseudowissenschaftler, Autorität


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