Gigaherz: Sicherheitsabstand zum Vorstand halten (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 03.01.2014, 01:50 (vor 3999 Tagen) @ H. Lamarr

Nachfolgend wieder einmal eine Episode aus der Abteilung "der ganz normale Wahnsinn".

Gisela Kares, Thalwil, und Leopoldine Gaigg, Bottenwil, schrieben gemeinsam am 19. Mai 2001 an das Schweizerische Bundesamt für Gesundheit (BAG) ihrer Meinung nach Bedeutsames. Thema des Briefes: Gesundheitsschäden durch Mobilfunk, was sonst.

Am 6. Juni erhielten die Damen Antwort von Bernhard Michaud, Leiter der BAG-Facheinheit Strahlenschutz und Chemikalien.

Daraufhin erwiderten die Anti-Mobilfunk-Amazonen wieder im Doppel unter anderem:

Wir sind [...] erschüttert darüber, welchen Kurs das BAG einschlägt und welch völlig unmögliche Argumente Sie hier anführen:

Die Forschungsaktivität konzentriere sich auf die Mobiltelefone, weil deren Strahlung schädlicher ist als die der Basisstationen. Diese Behauptung ist nicht nur unrichtig, was ernst zu nehmende Forscher längstens bewiesen haben und was durch die bisherigen, leider traurigen Erfahrungen, komplett widerlegt ist. Sie berücksichtigt auch nicht, dass im Gegensatz zu einer Basisstation, die rund um die Uhr strahlt und Jahr für Jahr, ein Mobiltelefon normalerweise nur kurzzeitig benützt wird.

Wer auch nur einen Funken Ahnung von der Mobilfunkdebatte hat, weiß, die beiden Mobilfunkgegnerinnen blamierten sich mit der zitierten Passage bis auf die Knochen und müssten sich schleunigst ins nächstbeste Mauseloch verkriechen.

Verbindung zu Gigaherz: Beide Frauen waren 2001 Vorstände des Vereins Gigaherz, Frau Kares ist es noch heute, Frau Gaigg ist vor Jahren ausgeschieden, wechselte in den Vorstand von Diagnose-Funk, und ist mittlerweile auch dort ausgeschieden.

Berufliche Qualifikation: Frau Kares handelt mit Textilien, Fußbodenbelägen und Möbeln, Frau Gaigg ist Lehrerin im Ruhestand.

Blackout: Welcher Hafer muss die beiden Damen gestochen haben, sich bar jeglicher fachlichen Qualifikation über den Leiter der Facheinheit Strahlenschutz des Bundesamt für Gesundheit zu stellen?

Aus meiner Sicht ist es die unerträgliche Selbstüberschätzung, die von gefühlt allen Frontleuten der Anti-Mobilfunk-Szene ausgeht. Es fehlt in der isolierten Szene jegliches Korrektiv, das peinliche Selbstentblößungen wie die oben zitierte verhindert. Laien befeuern Laien, Einäugige sagen Blinden wo es lang geht.

Wie zum Beweis für den unfassbaren eigenen Dilettantismus wurde der Briefwechsel der beiden Damen nicht etwa peinlich berührt der verzehrenden Flamme eines Feuerzeugs übergeben, sondern er ist voll Stolz unter dem Titel "An eine Mauer geredet..." noch heute auf der Website des Vereins Gigaherz aufgebahrt. Und als ob das nicht schon irre genug wäre, brüstet sich Gigaherz mit dem wunderbar vielsagenden Untertitel:

unglaublicher Briefwechsel mit dem Bundesamt für Gesundheit

Hintergrund
Dummheit

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
, Dilettantismus, Oase, Selbstüberschätzung, Lügen, Amateur, Selbstdarsteller, Vereinsmeier, Dummbatz


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