Aargauer Zeitung löscht Kommentar (Elektrosensibilität)

H. Lamarr , München, Mittwoch, 10.02.2016, 12:09 (vor 3219 Tagen) @ H. Lamarr

Kommentar: Der Artikel von Samuel Schumacher ist unverhohlene Werbung für die beiden Helfer.

Ich habe mir vor ca. 1 Stunde erlaubt, den Artikel von Samuel Schumacher in der Aargauer Zeitung zu kommentieren. Die Zeitung hat den Kommentar jedoch nicht freigeschaltet. Vermutlich wegen des ersten Satzes. Wer sich ein Bild davon machen möchte, was die Aargauer Zeitung nicht frei schalten mag, bittesehr, hier ist der geschasste Kommentar:

Herr Furer und Frau Baumann werden von diesem Artikel begeistert sein.
Aber: Wie kann es angehen, dass Frau Baumann behauptet: «Es gibt immer mehr echte Elektrosensible.»? Seit ungefähr 15 Jahren müht sich die seriöse Forschung weltweit ab, auch nur einen einzigen objektiv "elektrosensiblen" Menschen zu finden. Doch bislang konnte kein "Elektrosensibler" unter wissenschaftlich strenger Aufsicht seine Strahlenfühligkeit glaubhaft machen (Rubin et al.). Die Forschung hat deshalb das Interesse an diesem Thema schon vor Jahren verloren. "Elektrosensibilität" ist eine psychische Erkrankung, z.B. eine Sendemastenphobie, vergleichbar zu einer Spinnenphobie. Dennoch will Frau Baumann echte von unechten "Elektrosensiblen" unterscheiden können. Ich behaupte: Auch sie kann es nicht, niemand kann das, denn es gibt keine echten, sondern nur überzeugte Elektrosensible. Vermutlich stuft Frau Baumann glaubwürdig wirkende Kunden als "echt" ein, offensichtliche Elektrochonder als "unecht". Ich lasse mich von ihr aber auch gerne eines Besseren belehren.

Also, ich bin schon erstaunt, wie sensibel die Zeitung auf diesen mMn durchaus sachlichen Kommentar reagiert hat. Es ist von 40 Kommentaren des IZgMF (mit dem Dienst Disqus) der erste, der auf der Strecke geblieben ist.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Werbung, Willkür, Zensur, Schweiz, Aargauer Zeitung, gestrichen