München hat einen "neuen" EHS (Medien)
KlaKla, Donnerstag, 17.12.2015, 14:59 (vor 3269 Tagen)
Er leidet an zwei extrem seltenen Krankheiten. Der Münchner Peter M. ist sich sicher: Die Strahlung des Mobilfunkmastens in seiner Straße hat sie mitausgelöst.
Der Handymast in seiner Straße habe ihn krank gemacht: Davon ist Peter M. (53) überzeugt.
Seit 20 Jahren wohnt er in der Schwarzenbacher Straße (Fasangarten). „Vor etwa acht Jahren wurde der Mast angebracht.“ Vor drei Jahren wird Peter M. schwer krank. Die Ärzte stellen eine Aplastische Anämie fest. Eine extrem seltene Knochenmarkerkankung, bei der das Immunsystem gegen die Stammzellen des eigenen Körpers kämpft.
Peter M. erholt sich zunächst. Doch Mitte diesen Jahres diagnostizieren die Ärzte bei ihm eine weitere seltene Krankheit: PNH (paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie). Durch sie können lebensbedrohliche Thrombosen entstehen. „Ich werde es nie beweisen können, aber ich glaube, dass die Strahlen ein Mitauslöser meiner Krankheiten sind“, sagt der 53-Jährige. ...
Peter M. will nichts mehr dem Zufall überlassen: Er hat sich entschlossen, aus seiner Wohnung auszuziehen.
Quelle: tz
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Meine Meinungsäußerung
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Elektrochonder, München, Obergiesing
München hat einen "neuen" überzeugten Elektrosensiblen
H. Lamarr , München, Freitag, 18.12.2015, 15:03 (vor 3268 Tagen) @ KlaKla
Der Handymast in seiner Straße habe ihn krank gemacht: Davon ist Peter M. (53) überzeugt.
Ja, das darf Herr M. ja gerne sein: Überzeugt davon, dass der Sendemast seine Krankheiten verursacht hat. Dagegen ist in einem Land, in dem freie Meinungsäußerung ein Grundrecht ist, nichts einzuwenden. Andere glauben z.B. sie würden nachts heimlich aus ihren Betten geholt, in den Raumschiffen Außeridirscher operiert und wieder zurück in die Betten gelegt. Hauptsache man kann irgendjemand für irgendetwas die Schuld zuweisen. Solange diese netten Geschichten unter Freunden und Bekannten erzählt werden ist das mMn zu tolerieren und nicht weiter der Rede wert.
Einzuwenden habe ich nur etwas gegen die Vermarktung von M's Überzeugung in der Münchener Boulevardzeitung "tz". Da hört der Spaß auf. Denn die Zeitung verbreitet ohne Hirn und Verstand die Überzeugung eines medizinischen Laien und nimmt dabei inkauf, dass labile Menschen den ausgemachten Unsinn für bare Münze nehmen.
So ist denn mMn eine andere Frage viel spannender, als die Frage nach dem Wahrheitsgehalt der Story von Peter M.: Wie eigentlich fand diese schräge Geschichte den Weg in die tz?
Hat Herr M. sich an die Zeitung gewandt? Warum sollte er dies tun, er hätte nur dann etwas davon, wenn er Profilneurotiker ist und sich gerne in den Medien sieht. Nein, möglich wäre dies, aber so recht mag ich nicht daran glauben. Andere Vorschläge? Ja, diesen: Wer so versessen darauf ist, dass ein Sendemast seine Krankheiten verursacht hat, der sucht Gewissheit. Im konkreten Fall bei einem Bekannten M.s, der offensichtlich ein HF-Messgerät Marke Knatterbox hat (Christian E.) und möglicherweise bei dem ebenfalls erwähnten Baubiolgen Dietrich Moldan. Beide sind aus meiner Sicht heiße Kandidaten, die Zeitung auf Peter M. aufmerksam gemacht zu haben. Denn zumindest Baubiologe Moldan hat ein starkes kommerzielles Interesse daran, dass Geschichten über "Strahlenopfer" durch die Medien geistern und für Verunsicherung in der Bevölkerung sorgen. Verunsicherung ist immer eine guter Grund für "Helfer", den Fuß in die Tür zu bringen.
Mein Versuch, den Urheber der tz-Meldung ausfindig zu machen, scheiterte heute sang und klanglos. Die tz nennt keinen Autoren und das Impressum der Zeitung ist auf die Abwehr von Leseranfragen ausgerichtet.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
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Wer hat Herrn M. mit Elektrosmog-Angst infiziert?
H. Lamarr , München, Freitag, 18.12.2015, 17:15 (vor 3268 Tagen) @ H. Lamarr
Der Handymast in seiner Straße habe ihn krank gemacht: Davon ist Peter M. (53) überzeugt.
Herr M. wohnt und arbeitet rd. 100 Meter Luftlinie von dem Masten entfernt. Eigentlich müsste er es besser wissen, dass er den Sendemast nicht verantwortlich machen kann, denn er ist zwar kein Arzt, jedoch gelernter Krankenpfleger, Wundexperte und Medizinprodukteberater. Mit diesem beruflichen Hintergrund darf man erwarten, dass Herr M. nicht einfach drauflosspekuliert, wer an seinen seltenen Krankheiten Schuld haben könnte, sondern wenigstens eine vage Idee hat, wieso es ausgerechnet der Sendemast sein soll. Eine Anhaltspunkt, wer Herrn M. mit der fixen Idee infiziert haben könnte, gibt der tz-Artikel: Infektionsherd dürfte der Bekannte Christian E. sein. Pech für Herrn M., dieser Bekannte hat ihm allem Anschein nach einen Bärendienst erwiesen, denn ohne diesen Herrn könnte Herr M. weiter dort wohnen und arbeiten, wo er jetzt lebt und die Mühsal eines (unnötigen) Umzugs vermeiden.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
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Auszug
Wer hat Herrn M. mit Elektrosmog-Angst infiziert?
KlaKla, Samstag, 19.12.2015, 09:15 (vor 3267 Tagen) @ H. Lamarr
Herr M. wohnt und arbeitet rd. 100 Meter Luftlinie von dem Masten entfernt. Eigentlich müsste er es besser wissen, dass er den Sendemast nicht verantwortlich machen kann, denn er ist zwar kein Arzt, jedoch gelernter Krankenpfleger, Wundexperte und Medizinprodukteberater. Mit diesem beruflichen Hintergrund darf man erwarten, dass Herr M. nicht einfach drauflosspekuliert, wer an seinen seltenen Krankheiten Schuld haben könnte, sondern wenigstens eine vage Idee hat, wieso es ausgerechnet der Sendemast sein soll. Eine Anhaltspunkt, wer Herrn M. mit der fixen Idee infiziert haben könnte, gibt der tz-Artikel: Infektionsherd dürfte der Bekannte Christian E. sein. Pech für Herrn M., dieser Bekannte hat ihm allem Anschein nach einen Bärendienst erwiesen, denn ohne diesen Herrn könnte Herr M. weiter dort wohnen und arbeiten, wo er jetzt lebt und die Mühsal eines (unnötigen) Umzugs vermeiden.
Peter M. hat die Strahlung in seiner Wohnung mit seinem Bekannten Christian E. (45) untersucht. Durch eine strahlenabschirmende Farbe und einen speziellen Vorhang hat er sie von rund 1800 Mikrowatt pro Quadratmeter auf etwa 18 Mikrowatt pro Quadratmeter reduziert.
Das ganze sieht für mich eher nach versteckter Werbung aus. Führer waren es die unterschiedlichen Bürgerinitiativen die in der Boulevardpresse den Nachschub generierten. Heute sind es tragische Einzelschicksale die man noch nutzen kann.
Peter M. will nichts mehr dem Zufall überlassen: Er hat sich entschlossen, aus seiner Wohnung auszuziehen.
Es wäre ziemlich dumm, wenn Peter M. aus seiner Wohnung auszieht wegen der Strahlenbelastung. 18µW/m2 ist ein hervorragender Wert. Anderswo müsste er erneut in Messung und Abschirmung investieren. Also ich glaub's nicht, es gibt begnügend Beispiele und man wird es kaum überprüfen.
Anderer Aspekt: Der Nachmieter von Peter M. hat die Arschkarte wenn ihm nicht gekannt ist, dass die Wohnung mit Abschirmfarbe behandelt wurde und er Funktechnik in der Wohnung nutzen möchte. Was für den EHS-Phobiker gut ist, ist für den Handynutzer sehr zum Nachteil. In wieweit darf ein Mieter derartige Abschirmmung vornehmen? Meiner Meinung nach müsste Peter M. den Vermieter/Nachmieter darauf hinweisen. Ob der Vermieter dann anfallende Rückbaukosten Peter M. in Rechnung stellt, wäre dabei noch zu klären.
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Meine Meinungsäußerung
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Baubiologie, Werbung, SBM, Abschirmung, EHS-Phobiker, Mietwohnung
Mit EHS-Einzelschicksal indirekt (u. billigst) Werbung machen
KlaKla, Sonntag, 20.12.2015, 11:01 (vor 3266 Tagen) @ H. Lamarr
... Im konkreten Fall bei einem Bekannten M.s, der offensichtlich ein HF-Messgerät Marke Knatterbox hat (Christian E.) und möglicherweise bei dem ebenfalls erwähnten Baubiolgen Dietrich Moldan. Beide sind aus meiner Sicht heiße Kandidaten, die Zeitung auf Peter M. aufmerksam gemacht zu haben. Denn zumindest Baubiologe Moldan hat ein starkes kommerzielles Interesse daran, dass Geschichten über "Strahlenopfer" durch die Medien geistern und für Verunsicherung in der Bevölkerung sorgen. Verunsicherung ist immer eine guter Grund für "Helfer", den Fuß in die Tür zu bringen.
Diese Art der Werbung ist spottbillig. Der Artikel "Peter M.: Strahlen haben mich krank gemacht" erweckt auf einen Laien wie ich es bin, den Eindruck, hier hat man es mit einem redaktioneller Beitrag zu tun, keine Anzeige. Erwähnung findet die Meinung eines Nutznießer, Baubiologen.
Nicht zu vergessen die billige Werbung über Kreisgruppen des BUND/- Naturschutz. Siehe z.B. Kreisgruppe Kaiserslautern. Deren Webseite nutzt man um Ängste zu verstärken um dann die Dienstleistung des Baubiologen (Virnich/Moldan) zu bewerben. Kostet möglicherweise eine Mitgliedschaft u.o. eine großzügige Spende.
Die Idee, so einen Beitrag in der Boulevardpresse unter zu bringen könnte ein Ergebnis dieser Verknüpfung sein.
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Mit EHS-Einzelschicksal indirekt (u. billigst) Werbung machen
charles , Sonntag, 20.12.2015, 12:52 (vor 3266 Tagen) @ KlaKla
Klakla schrieb:
erweckt auf einen Laien wie ich es bin,
Whoaaah!
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Charles Claessens
www.milieuziektes.nl
Mit EHS-Einzelschicksal indirekt (u. billigst) Werbung machen
H. Lamarr , München, Sonntag, 20.12.2015, 13:17 (vor 3266 Tagen) @ KlaKla
Die Idee, so einen Beitrag in der Boulevardpresse unter zu bringen könnte ein Ergebnis dieser Verknüpfung sein.
Ich hätte gedacht, ein 1-Mann-Unternehmen wie das von Herrn Moldan kommt allein mit Mundpropaganda aus. Entweder könnten die Geschäfte besser laufen oder Moldan plant eine Expansion.
Die verlinkte PR-Agentur soll es nun also richten. Sie schreibt über die Wechselbeziehung zwischen Journalist und PR-Dienstleister:
Wenn sich aber Journalist und PR-Agentur an die Spielregeln halten und ihren Job professionell ausführen, profitieren beide Parteien davon. Der Redakteur bekommt seriöse und wissenswerte Informationen aus den Unternehmen, die er ohne Weiteres veröffentlichen kann. Und die PR-Agentur hat eine größere Chance auf eine Veröffentlichung, indem die Texte objektiv und glaubwürdig geschrieben werden und man jede Art von Manipulation unterlässt.
Jemandem was an dem Text aufgefallen?
Dort steht nicht, dass die bei Redaktionen angelieferten Texte objektiv und glaubwürdig sind, sondern nur, sie werden so geschrieben, dass sie auf den Leser objektiv und glaubwürdig wirken. Der Unterschied ist vermeintlich klein, tatsächlich substanziell und die Geschäftsgrundlage guter PR-Agenturen.
Dass eine PR-Agentur jede Art von Manipulation unterlässt kann ich mir indes nicht vorstellen, denn eines der wirksamsten Manipulationsmittel ist das Weglassen von [unvorteilhaften] Informationen, wie dies etwa hier am konkreten Beispiel veranschaulicht wird. Würde die Anti-Mobilfunk-Szene auf diese Form der Manipulation verzichten, unsere Gesellschaft hätte eine überflüssige Sorge weniger. Eine Agentur aber, die für eine ausgewogene Meinungsbildung zwingend notwendigen Fakten nicht unterschlägt, sondern freiwillig an Redaktionen mit liefert, würde wahrscheinlich sehr schnell den Hungertod sterben.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
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