Vorsicht Advertorial: Schleichwerbung mit Panikmache (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 16.01.2014, 02:12 (vor 3974 Tagen)

Heute habe ich zufällig diesen schon etwas älteren Alarmartikel in dem Magazin Android-User gefunden. Nach ein paar persönlichen Erfahrungen des Chefredakteurs mit mutmaßlich unter E-Smog darbenden Pflanzen geht es zur Sache. Der Chefredakteur hat ein Papier (Artikel) erhalten, das er seinen Lesern 1:1 zur Kenntnis gibt und auch die Quelle nennt: "Bei der Firma, die hinter dem Papier steht, handelt es sich um Pong Research." Liest sich gut, doch der Link ist eine Falle.

Denn der Artikel ist ein "Advertorial". Das sind die modernen Pestbeulen des Verlautbarungsjournalismus. Advertorials sind Werbetexte, die sich als redaktionelle Beiträge tarnen und so vom Leser nicht als Werbung wahrgenommen werden. Agenturen liefern solche Advertorials fix und fertig bei Websitebetreibern an, der muss den Text nur noch auf seine Website stellen, höchstens ein bisschen anpassen und kassiert für jeden Klick auf einen irgendwo in den Text eingearbeiteten unverfänglichen Link auf den Auftraggeber. Es könnte einem schlecht werden über diese infame Form von Werbung, die sich auf leisen Sohlen auf den Bildschirm argloser Surfer schleicht.

Kein Wunder also, dass der genannte Artikel auf subtile Weise Angst und Schrecken gegenüber Funkwellen schürt, dies ist die einzige Absicht des unbekannten Verfassers gewesen und Android-User macht dieses böse Spiel aller Voraussicht nach mit. Die Erträge sind in etwa vergleichbar mit denen, die Google-Anzeigen auf einer Seite generieren, reich wird man mit einem einzelnen Advertorial auf seiner Seite nicht, mit hunderten aber schon. Im Fall von Elektrosmog sind Advertorials kommerziell bis ins Detail durchorganisierte Panikmacher mit einem einzigen Ziel: den Umsatz des Auftraggebers (hier Pong) auf kostengünstige Weise (Klickprovision) mehren.

Kurios ist die Fundstelle am Ende des Artikels. Dort schreibt eine gewisse Eva-Maria Oeser einen Kommentar. Wie sie sich zu Android-User verirrt hat will ich lieber gar nicht wissen, Tatsache ist jedenfalls, Frau Oeser ist eine alte Bekannte, sie ist die Dampfmaschine von Herrischried.

Achso, ja, über das Produkt der Firma Pong (Handy-Strahlenumlenker) haben wir hier im Forum auch schon mal diskutiert, Tests verliefen widersprüchlich.

Hintergrund
So schaut's aus: Konkrete Advertorial-Angebote an das IZgMF

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Verlautbarungsjournalismus, Advertorial, Umweltverschmutzung, Android, Lebenswerter-Hochrhein

Vorsicht Advertorial: Schleichwerbung mit Panikmache

KlaKla, Donnerstag, 16.01.2014, 15:55 (vor 3974 Tagen) @ H. Lamarr

Kein Wunder also, dass der genannte Artikel auf subtile Weise Angst und Schrecken gegenüber Funkwellen schürt, dies ist die einzige Absicht des unbekannten Verfassers gewesen und Android-User macht dieses böse Spiel aller Voraussicht nach mit. Die Erträge sind in etwa vergleichbar mit denen, die Google-Anzeigen auf einer Seite generieren, reich wird man mit einem einzelnen Advertorial auf seiner Seite nicht, mit hunderten aber schon. Im Fall von Elektrosmog sind Advertorials kommerziell bis ins Detail durchorganisierte Panikmacher mit einem einzigen Ziel: den Umsatz des Auftraggebers (hier Pong) auf kostengünstige Weise (Klickprovision) mehren.

Kurios ist die Fundstelle am Ende des Artikels. Dort schreibt eine gewisse Eva-Maria Oeser einen Kommentar. Wie sie sich zu Android-User verirrt hat will ich lieber gar nicht wissen, Tatsache ist jedenfalls, Frau Oeser ist eine alte Bekannte, sie ist die Dampfmaschine von Herrischried.

Interessant, wohin der riesige Link führt, zum unseriösen Verein "Diagnose-Funk".

Unseriös mVn weil:
Diagnose-Funk kneift beim Dialog
Diagnose-Funk lässt Falschmeldung unberichtigt
Zweck der Falschmeldung Stiftungsmittel
Wie "Diagnose-Funk" (Jörn Gutbier) Mobbing anwendet
Diagnose Funk unterwandert BUND
Diagnose Funk: unsympathisch und unfähig
Täuschung - mit Werbebroschüre
"Der unsichtbare Feind": Diagnose funkt, Version 1
Diagnose-Funk ändert Satzung heimlich

--
Meine Meinungsäußerung

Tags:
Interessenkonflikt, Diagnose-Funk, Unseriös, Hensinger, Befangen, AZK, Gutbier, Schleichwerbung

Vorsicht Advertorial: Schleichwerbung mit Panikmache

H. Lamarr @, München, Montag, 21.11.2016, 23:31 (vor 2933 Tagen) @ H. Lamarr

Kurios ist die Fundstelle am Ende des Artikels. Dort schreibt eine gewisse Eva-Maria Oeser einen Kommentar. Wie sie sich zu Android-User verirrt hat will ich lieber gar nicht wissen, Tatsache ist jedenfalls, Frau Oeser ist eine alte Bekannte, sie ist die Dampfmaschine von Herrischried.

Der Kommentar von Frau Oeser ist mittlerweile verschwunden als hätte es ihn nie gegeben.

Eine noch deutlich größere Merkwürdigkeit dokumentieren die beiden Screenshots: Im Laufe der Jahre wurde die Autorenschaft des Artikels verändert ...

Screenshot der Artikel-Website am 2. August 2014
[image]

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Screenshot der Artikel-Website am 21. November 2016
[image]

Inhaltlich konnte ich keine Änderungen an dem Artikel erkennen.

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Advertorial, Oeser

Vorsicht Advertorial: Schweiz Magazin kuppelt mit Baubiologie

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 30.11.2016, 16:14 (vor 2925 Tagen) @ H. Lamarr

Ein typisches Advertorial, also ein nach Redaktion aussehender Beitrag mit werblicher Absicht, ist der Artikel Macht die Wohnung krank? in Schweiz Magazin. Der Artikel plätschert harmlos wie ein Bergbächlein dahin, hier ein Linkchen und dort eines, Substanz aber hat das Ganze nicht. Doch das gehört mit zum Spiel, denn der Leser soll in diesem Artikel ja eben gerade keine brauchbaren Antworten auf seine Fragen bekommen. Der entscheidende Link steht ganz unten, er führt zum Download eines 112 Seiten starken nagelneuen Gratis-Buches mit dem leckeren Titel: Wohngesund bauen & renovieren. Tja, wer will das nicht?! Und schon hängt der Interessent am Haken. Die rd. 20 Seiten umfassende Elektrosmog-Abteilung des e-Buches beginnt mit einem Grußwort von Dr. Moldan, dann werden schön bunte Grafiken eines von Elektrosmog verseuchten Schlafplatzes präsentiert, deren Rotanteil mit steigendem Sanierungsgrad bis auf Null abnimmt wobei ein Netzfreischalter aus bayerischer Knatterbox-Produktion den Gipfel der Kunst symbolisiert. Es geht in gewohnter Weise um NF und um HF, gewürzt mit ein paar dramatische Fallgeschichten, und der Teufel, der Ungläubigen erbarmungslos an die Wand gemalt wird heißt: Krebs. Man kann das einpeitschende Briefing der Textredaktion durch den Auftraggeber förmlich riechen, schade, dass sich überhaupt jemand dafür hergibt, eine derartige Verführung zu texten.

Mit dem geschenkten Buch holt man sich einen "Trojaner" ins Haus, der versucht, dem Leser unentgeltlich eine Parallelwelt mit allerlei gefährlichen Risiken nahe zu bringen, einschließlich der Anpreisung entgeltpflichtiger "Schutzmaßnahmen". Diese Maßnahmen sind freilich ebenso unnötig wie kostspielig, sie bedienen lediglich irrationale "gefühlte" Ängste. Vernünftige Menschen brauchen nichts, zu dem dieser sogenannte Ratgeber in seiner EMF-Abteilung rät, unvernünftige werden für ihre Unvernunft gnadenlos zur Kasse gebeten.

Schweiz Magazin wirbt also auf unseriöse (heimliche) Weise für häufig unnötige Dienstleistungen der Baubiologie. Herausgeber des e-Buches ist die Benz GmbH & Co. KG Baustoffe in 74924 Neckarbischofsheim.

Da das Advertorial in Schweiz Magazin nicht besonders lesenswert ist und eher Tristesse verbreitet, hat das Magazin dem Langweiler einen Hingucker in Gestalt einer kleinen Umfrage zur Seite gestellt (siehe Screenshot):

Screenshot von der Website Schweiz Magazin, 29.11.2016
[image]

Offenbar ist man bei Schweiz Magazin der Meinung, ein Merkel/Hitler-Vergleich passe gut zu einem Beitrag über baubiologische Dienstleistungen. Das britische Politmagazin "New Statesman" verglich Merkel übrigens tatsächlich u.a. auch mit Hitler – doch nicht im November 2016, sondern im Juni 2012! Einem seriösen Blatt würde es nicht in den Sinn kommen, vier Jahre später den erkalteten Kaffee noch einmal aufzutischen. Schweiz Magazin muss sich erheblich steigern, um auf Wurstblattniveau zu kommen, die aktuelle Darbietung halte ich für indiskutabel.

Schnellcheck für Dummies: Häufig ist Verdummung in Verzug, wird in der Titelzeile eines Artikels scheinheilig eine Frage gestellt (hier: Macht die Wohnung krank?), die sich der Autor offensichtlich längst beantwortet hat.

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Netzfreischalter, Parallelwelt

Vorsicht Advertorial: HCC-Magazin & Handyhüllen

H. Lamarr @, München, Samstag, 18.03.2017, 20:14 (vor 2816 Tagen) @ H. Lamarr

Ein typisches Advertorial bringt das sogenannte HCC-Magazin mit dem Beitrag Strahlenbelastung – ist die dauerhafte Erreichbarkeit gesundheitsgefährdend? Leser werden von dem redaktionell aufgemachten Informationstext zuerst systematisch eingelullt, dann wird der Teufel an die Wand gemalt und schließlich kommt man zur Sache: Gott sei Dank gibt es Handyhüllen, die die üble Strahlenbelastung reduzieren. Ein Link zum Anbieter solcher Hüllen wird einem nebenbei untergeschoben.

Advertorials sind eine Seuche des www-Zeitalters, jedoch nicht verboten. Seriöse Publikationen machen die schleichende Werbung gegenüber dem Leser kenntlich, z.B. mit dem Hinweis "Advertorial" oder "Werbung". Bei HCC ist dies nicht der Fall, der werbliche Text wird stattdessen unter der Dachzeile "Forschung" verbreitet. Einen diesem Posting entsprechenden kurzen Kommentar habe ich soeben unter dem Advertorial abgegeben, ob er je freigeschaltet wird bleibt abzuwarten.

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Tags:
Werbung, Advertorial

Vorsicht Advertorial: erwünschte/unerwünschte Werbung

H. Lamarr @, München, Sonntag, 19.03.2017, 12:12 (vor 2816 Tagen) @ H. Lamarr

Ein typisches Advertorial bringt das sogenannte HCC-Magazin mit dem Beitrag Strahlenbelastung – ist die dauerhafte Erreichbarkeit gesundheitsgefährdend?

Die FAQs der HCC-Site besagen:

Wir haben Qualitätsrichtlinien für die von Ihnen eingereichten Artikel:

1. Die Formulierung der Texte soll fachlich bis wissenschaftlich sein, einen ansprechenden Aufbau besitzen und den Kriterien einer unabhängigen Darstellung von Informationen / Wissen gerecht werden.
2. Die Texte dürfen keine versteckten Werbebotschaften enthalten oder für PR- und Marketingzwecke benutzt werden. Ansonsten gehen die Beiträge an den Autor wieder zurück.
[...]
Kann ein Artikel auch nicht veröffentlicht werden?

Wenn ein Artikel nicht den Qualitätsrichtlinien (siehe auch: Wie muss ein Artikel aufgebaut sein, um veröffentlicht zu werden?) entspricht, wird er nicht veröffentlicht. Dies ist insbesondere der Fall, wenn er thematisch nicht zum Magazin passt oder unerwünschte Werbung enthält.

Wie passen diese ehernen Qualitätsrichtlinien mit dem offensichtlich real existierendem Advertorial zusammen?

Ich sehe das so: Das Magazin will Advertorials verkaufen, werbliche Texte fremder Autoren würden dieses Geschäftsmodell nur stören. Werbefreie Texte von Fremdautoren hingegen sind willkommen, denn sie bringen HCC unentgeltlichen Content, der die Dichte der Advertorials auf ein unverdächtiges Maß verdünnen hilft. Dass ich mit meiner Einschätzung nicht neben der Spur liege, macht HCC mit der Differenzierung "unerwünschte Werbung" deutlich. Von HCC erwünschte Werbung (bezahlte Advertorials) hat offensichtlich kein Problem, die Redaktion zu passieren, unerwünschte Werbung hingen wird geblockt.

Bemerkenswert ist diese Symbiose aus Werbeplattform und irgendwelchen Fremdautoren, die sich gerne öffentlich verewigen wollen, noch aus einem anderen Grund: Pseudowissenschaftlicher Blödsinn, wie ihn Mobilfunkgegner so gerne streuen, findet auf diese Weise aus der Seifenblase der Szene ein anspruchsloses Ventil, um honorarfrei in die Umwelt der Medienlandschaft zu entweichen. Aus meiner Sicht eine unheilige Allianz von Desinformanten und Werbeplattformen, die, wenn die Penetranz weiter zunimmt, irgendwann einmal der Regulation bedarf.

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Vorsicht Advertorial: Tipps zum Schutz gegen Elektrosmog

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 28.11.2018, 16:01 (vor 2197 Tagen) @ H. Lamarr

Unter dem Titel Ambition AG: Weniger Strahlenbelastung – Einfache Tipps zum Schutz gegen Elektrosmog! versteckt sich ein typisches Advertorial. Vordergründig geht es um die hinlänglich bekannten Dauertipps zur Verringerung von Funkimmission, derartige Tipps gibt es im Internet haufenweise. Unausgesprochen unterstellen sie, von Handys und Smartphones ginge ein gesundheitliches Risiko aus. Der Text des Advertorials ist gänzlich frei von offener oder versteckter Werbung, damit ergaunert er sich das Vertrauen des Lesers. Erst unter der verschleiernden Warnung "Website Promotion", was soviel bedeutet wie "Anzeige", kommt der wahre Anlass des vermeintlichen Informationsartikels zum Vorschein, ein üppiger Werbeblock des Esoterikschnickschnack-Anbieters Ambition aus der Schweiz, die Bestellannahme, z.B. für einen Strahlenharmonisierer, ist gleich mit dabei.

Hintergrund
Warum die Schweiz Betrüger anzieht wie das Licht die Motten

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Tags:
Werbung, Advertorial, Quer-Denken

Vorsicht Advertorial: Max puscht Smartwatch

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 05.12.2019, 12:06 (vor 1825 Tagen) @ H. Lamarr

Kann man wirklich eine Premium-Smartwatch zum günstigen Preis bekommen? Sie werden erstaunt sein, wie erschwinglich diese großartige Uhr ist ... So titelt der "Testbericht" für eine neue Smartwatch. Da die Begeisterung des Testers "Max Pusch" für sein Testobjekt geradezu grenzenlos ist, wurde ich während des Lesens misstrauisch und suchte (erfolgreich) nach dem im ersten Anlauf überlesenen Pflichteintrag "Advertorial". Wie es gelingt, dieses Kainsmal für den Leser typografisch nahezu unsichtbar zu machen, <hier> kann man es studieren.

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