Inkompetenzinitiative: Scheinriesen ./. echte Riesen (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Montag, 19.12.2011, 13:17 (vor 4726 Tagen) @ KlaKla

Theo Schneider wird aller Voraussicht von Gemeinderatsmitglieder als fachlich kompetent eingestuft.

Tja ...

Zumindest konnte er sich im April 2011 an einem runden Tisch ein paar Standpunkte von Fachleuten anhören. Etwa den von Prof. Liesenkötter, der meinte: "Es treten Effekte auf, aber das sind alles Placeboeffekte. Die Strahlung des BOS-Funks sei gesundheitlich völlig unbedenklich." Oder von Jürgen Skrypczak, DigiNet, der sagte: "Bei einer Aktion dieser Größenordnung - weltweit gäbe es keine zehn Projekte ähnlichen Ausmaßes - sei es ganz natürlich, dass man anfängliche Kostenschätzungen noch korrigieren müsse. Auch die Sicherheitsbedenken seien unangebracht: Das BOS-Digitalfunknetz arbeitet autark und ist sowohl bei der Energieversorgung als auch in der Netzanbindung mehrfach redundant ausgelegt. Soll heißen: Bei einem möglichen Anschlag auf ein Serverzentrum springe selbstverständlich ein anderes ein."

Doch all die Mühe war vergebens, Theo Schneider sagte nach dem Treffen über Tetra: "Die Technologie verursache eine unnötig hohe Gesundheitsbelastung durch ihre dauerhafte Strahlung; sie berge aufgrund ihrer zentralistischen Steuerung unlösbare Sicherheitsrisiken ...".

Tja ...

Das sieht ganz danach aus, als ob das Innenministerium selbst mit 50 Professoren aller Fachrichtungen nichts gegen Schneiders Überzeugung ausrichten könnte. Eine Überzeugung, die er unter anderem von einem auffälligen Elektrosensiblen injiziert bekommen hat. Auffällig ist Uli Weiner wegen seines Fleißes im Guerilla-Kampf gegen Funk und wegen seines ausgeprägten Desinteresses, sich selbst einem Test zu unterziehen, der seine behauptete Fähigkeit, schwache Funkfelder zu spüren, in vielleicht nur 1,5 Stunden objektivieren könnte.

Es ist mMn eine eher soziologisch interessante Frage, wie es sein kann, dass a) ein selbstdiagnostizierter Elektrosensibler und b) mit Diagnose-Funk ein Verein mit einem ebenfalls selbstdiagnostizierten Maschinenbauingenieur und einem Astrologen im Vorstand von Schneider mehr Kompetenz zugesprochen wird als alles, was Staatssekretär Eck an echter Kompetenz gegen die Tetra-Gegner ins Feld führt.

Dieses Phänomen, dass Scheinkompetenz echte Kompetenz aussticht, ist mir zuletzt hier aufgefallen, als der bekannte Mobilfunkkritiker Prof. Käs von zwei Tetra-Gegnern völlig unerwartet abserviert wurde: Käs ist zwar von der richtigen Seite (Protestler), er hat jedoch das falsche gesagt, indem er die Funkbelastung in Valley als pardiesisch niedrig wertete.

Damit ist klar, was Staatssekretär Eck machen muss, um bei Tetra-Gegnern mehr Akzeptanz zu finden: Skandiert er nur deren Parolen, ist alles vergeben und vergessen und in bester Ordnung.

Aus meiner Sicht hält auch Theo Schneider höchstens die berühmten ein bis zwei Jahre mit seinem Protest durch. Dann wird es langweilig, weil eben im Umkreis von Sendemasten NICHTS von dem passiert, was so gerne behauptet wird. Diese Prognose setzt voraus, dass Herr Theo Schneider mit Herrn Rupert Schneider vom IBN weder verwandt noch verschwägert ist, und er auch sonst keinerlei andere Interessen daran hat, die Debatte über Tetra-Funk in seinem Wirkungskreis künstlich am Leben zu erhalten.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Filz, Astrologe, Geppert, Befangen, IBN, Desinteresse, Schneider, Kompetenzgefälle, Feldkirchen-Westerham, Anschlag, Dinger


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