"Stadt-Imkerei": Egoistisch und schädlich (Allgemein)

Capricorn, Freitag, 20.05.2011, 14:46 (vor 4937 Tagen) @ H. Lamarr

Acht gute Gründe für die Stadtimkerei

Das ist irreführende Propaganda. Alle 8 Punkte kann ich widerlegen:

1. Parkanlagen, Hausgärten, Alleen, verwilderte Grundstücke, ja selbst Verkehrsinseln und Balkonpflanzen bieten den Bienen vom Krokus im Frühjahr bis zur Goldrute im November stets einen reich gedeckten Tisch.

Obstbäume fehlen in der Stadt praktisch ganz -- die beste und wichtigste Nahrungsquelle für Bienen. Parkanlagen, Verkehrsinseln etc. sind stark mit Abgasen und Feinstaub belastet, und um dorthin zu gelangen, müssen die Bienen stark befahrene Strassen mit Bussen und Lastwagen durchfliegen => viele tote Bienen.

2. Bienen sind wärmeliebende Tiere und Städte sind immer um 2 bis 3 °C wärmer als das Umland.

Hitze und Trockenheit der grossen Asphalt- und Betonflächen, Vibrationen und starker Lärm, sowie hohe Ozon- und Feinstaub-Levels tun den Bienen gar nicht gut.

3. Stadtimker ernten deutlich mehr Honig als Landimker.

Man kann das mit den "Angsttrieben" gestresster und sterbender Bäume vergleichen -- auch ganz üppig. "Noch mal so richtig aufbäumen vor dem Ende." Aber die grössere Menge an Honig ist wertlos aufgrund der starken Verunreinigung mit den Stadtgiften. Stadtimkerei ist rücksichtslos gegenüber den Kunden (Honigkonsumenten) und Bienen. Aber geldgierige "Stadtimker" freuen sich natürlich umso mehr über grosse Mengen.

4. Bienen passen problemlos zur städtischen Lebensführung. Sie brauchen - bis auf zwei Tage im Jahr - nicht gefüttert zu werden. Niemand muss mit Bienen "Gassi" gehen. Sie können sich selbst überlassen werden, wenn der Imker mit seiner Familie in den Urlaub reist.

Reiner Egoismus dieser Leute.

5. Stadtimker kümmern sich um ihre winzigen Lieblinge oft hingebungsvoll, denn für viele ist dieses spannende Hobby der perfekte Ausgleich zum Job im Büro oder in der Firma.

Wieder Egoismus. Ausserdem trifft dieses "Argument" nicht nur auf Stadt-Imkerei zu.

6. Auch wenn der Honigverkauf für die allermeisten Stadtimker nur ein Nebenaspekt ihres Hobbys ist, sie freuen sich doch darüber, dass sie für ein Glas ihres Stadthonigs einen durchschnittlich 30 % höheren Erlös erzielen als ein Landimker.

Nochmal Egoismus. Was nützt diese Geldgier den Bienen oder Kunden? Kontraproduktiv für beide!

7. Imkern in der Stadt in unbürokratischer, da Sie mit Ihren Bienen weder auf Naturschutzgebiete (Naturschutzrecht) noch auf Landstriche achten müssen, in denen reinrassige Bienen gezüchtet werden (sogenannte Belegstellen nach Tierschutzrecht).

Nochmal Egoismus. Diese Leute denken nur an ihre "Vorteile", pfeifen aber auf die Nachteile für die Bienen (und Kunden).

8. Und schließlich werden in der Stadt weder aggressive Pflanzenschutzmittel gegen Insekten versprüht noch besteht die Gefahr, dass genveränderte Pflanzen angebaut werden.

In Parks und Schrebergärten werden sehr wohl Pestizide und Insektizide eingesetzt! Und die Schadstoffbelastung vom Verkehr ist viel grösser als auf dem Land.

Auf dem Land kann ein Imker bei guter Standortwahl 100% Bio (und keine Schnellstrasse) im Sammelgebiet der Bienen haben. In der Stadt unmöglich!

Zuletzt ging es darum, dass "Capricorn" vermutete, die Stadtbienen entgingen deshalb dem CCD, weil Sie auf Dächern weit über dem Elektrosmogteppich gehalten würden. Dies ist augenscheinlich nicht der Fall.

Ein Beweisfoto, dass die Bienen in einer Senderkeule leben, konnte hier noch niemand bringen. Das Foto auf der obigen Seite sieht so aus, dass der Bienenstock in einem Funkloch steht, "hinter" einem massiven Haus.


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