Rainer Wolf: Auch Spinner erst einmal ernst nehmen (Esoterik)
Ein Drittel der Deutschen glaubt an Übersinnliches. Der Naturwissenschaftler Rainer Wolf fordert Hellseher, Telekinetiker und Wünschelrutengänger in einem Wettbewerb heraus. weiter ...
Auszug aus dem Interview:
Wenn im Kino Aliens angreifen, steigt die Zahl der Ufo-Sichtungen. Sehen Sie Moden, was Ihre Kandidaten angeht?
Elektrosmog kam in den vergangenen Jahren nicht mehr vor. Ich vermute, weil heute jeder ein Handy besitzt. Wünschelrutengänger sind nach wie vor ein Renner. Insgesamt testen wir deutlich weniger Frauen, da diese oft in Richtung Heilbehandlung tendieren. Alles, was mit medizinischen Verfahren zu tun hat, können wir im Labortest nicht untersuchen, dazu bräuchte es klinische Untersuchungen. Männer neigen eher zu technischen Dingen wie Pendeln oder Telekinese.
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Der Verhaltensforscher Konrad Lorenz sagte: „Der Mensch ist das Tier, das den allergrößten Blödsinn glaubt.“ Wir neigen zum Aberglauben, weil wir von Tieren abstammen, und die sind nachweislich abergläubisch. Der Psychologe B. F. Skinner hat mal Tauben in Käfige gesetzt. Zuerst bekamen sie Futter, wenn sie auf einen Schalter drückten. Das haben sie schnell rausbekommen. Danach kamen sie in identische Boxen, wurden aber nach Zufallsprinzip gefüttert. Das Ergebnis war, dass die Tauben nach kurzer Zeit immer wieder die Tätigkeit wiederholten, die sie in dem Moment ausgeführt hatten, als sie Futter bekamen. Die eine putzte sich, die andere hob das Bein. Da wurde eine zeitliche Korrelation fehlgedeutet als Kausalität. Der Witz aber ist: Evolutionär betrachtet ist das eine sinnvolle Verhaltensweise.