Schnüffelmail-Affäre: Jetzt wird es eng für Gutbier (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 16.05.2013, 09:35 (vor 4214 Tagen) @ Alexander Lerchl

Am 4.4.13 erhielt (auch) ich besagte Email von Herrn Gutbier. Der Link unter dem harmlosen "hier" lautet ("Wenn Sie Probleme mit der Darstellung haben, klicken Sie bitte hier"):

http://www.diagnose-funk.org/newsletter/nachrichten/browser.php?hf=D44FE248C1A24058.htm&EMail=a.lerchl@jacobs%2Duniversity.de.
(Bitte nicht anklicken!).

Damit wird also dem Server mitgeteilt, dass ich die Mail bekommen und das "hier" angeklickt habe. Also alles andere als harmlos.

Das Komische ist jetzt, dass ich diese Email überhaupt bekommen habe, da ich mich nicht in den Verteiler von Diagnose Funk habe eintragen lassen.

Moment mal! Das kann mMn nur bedeuten, dass Sie gezielt und ohne Ihre Zustimmung "von Hand" in eine Adressdatenbank von Diagnose-Funk eingepflegt wurden. Ihr Datenbankplatz dort lautet auf die Nummer D44FE248C1A24058.

Und jetzt wird es spannend.

Frage: Haben Sie denn nach dem 4. April noch irgendwelche anderen HTML-Mails von Diagnose-Funk bekommen?

Ja? Dann hat Diagnose-Funk Schwein gehabt.

Sollte dies jedoch nicht der Fall sein, hat Herr Gutbier einiges zu erklären. Denn dann wurden Sie offensichtlich ohne Ihre Autorisierung nur für die Schnüffelmail vom 4. April in die Datenbank eingepflegt und anschließend wieder entfernt oder gesperrt.

Dies wäre mMn ein starker Hinweis darauf, dass Diagnose-Funk mit besagter Mail speziell SIE ausspionieren wollte!

Das Tückische an der Schnüffel-Mail ist ja nicht so sehr, dass der Absender erfährt, wann SIE die Mail öffneten, sondern, dass das Öffnen jeder Weiterleitung der Schnüffel-Mail ebenfalls an Diagnose-Funk gemeldet wird. Dazu ist mir gestern noch etwas aufgefallen, als ich mir die Schnüffel-Mail angesehen habe, die man an das IZgMF weiter geleitet hat. Im Kopf unseres Mail-Programms führte diese Mail zu folgender Darstellung:

[image]

Da ich den Absender der Weiterleitung nicht preisgeben möchte, sind in dem Screenshot persönliche Angaben geschwärzt.

Worauf ich hinaus will ist der Linktext ...

Externe Inhalte von ...... immer laden.

Beim direkten Empfänger der Schnüffel-Mail steht an der geschwärzten Stelle dieses Linktextes die Mail-Adresse von Diagnose-Funk. Das ist in Ordnung, denn jetzt kann man misstrauisch werden und eben nicht auf den Linktext klicken. Würde man es, entfiele künftig die Sicherheitsabfrage und externe Inhalte (Trackinggrafik) würden ohne Möglichkeit zum Stopp sofort vom Diagnose-Funk-Server nachgeladen. So ein Klick wäre aus Sicht des Datenschutzes daher unklug.

Anders sieht es bei der Weiterleitung aus. Da steht in dem Linktext nicht mehr die Mail-Adresse von Diagnose-Funk, sondern die des Absenders der Weiterleitung. Hätten Sie mir die Mail weitergeleitet stünde dort also:

Externe Inhalte von a.lerchl@jacobs%2Duniversity.de immer laden.

Da ich Ihnen im Gegensatz zu Diagnose-Funk traue, ist die Wahrscheinlichkeit deutlich größer, dass ich aus Unachtsamkeit jetzt eben doch auf den Linktext klicke, um die lästige Abfrage zu vermeiden. Das aber wäre nun höchstwahrscheinlich das Ende meines Datenschutzes. Denn künftig würde bei jeder Weiterleitung einer Diagnose-Funk-HTML-Mail von Ihnen ans IZgMF die Trackinggrafik ohne Sicherheitsabfrage vom Diagnose-Funk-Server automatisch nachgeladen. Und ich könnte dieses Tracking nicht mehr bemerken. Die Einschränkung "höchstwahrscheinlich" habe ich gemacht, weil ich mir zwar zu 99 Prozent sicher bin, zu den 100 Prozent jedoch das praktische Experiment gehört. Aus naheliegenden Gründen will ich diesen einen Klick aber vermeiden.

Die beschriebene Tücke der Weiterleitung ist Diagnose-Funk ursächlich nicht zuzuschreiben, das ist ein systembedingter Mangel. Allerdings habe ich von Diagnose Funk eine Meinung, die es für möglich hält, dass dieser Mangel gezielt genutzt wird, um sich Informationen über Kontrahenten zu verschaffen. Denn wenn es darum geht, Ihnen etwas ans Zeug flicken zu können, ist dieser Verein aus meiner Erfahrung heraus zu allem bereit.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Missbrauch, Diagnose-Funk, Intrige, Gutbier, Umweltverschmutzung, Schnüffelmail, DF-Mitglied


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